Beckenschiefstand: Woher er kommt und welche Übung hilft
Oft wird behauptet, ein Beckenschiefstand käme durch unterschiedliche Beinlängen. Was wirklich dran ist - und wie man einen Schiefstand des Beckens behebt.
Rückenschmerzen, Rippenreizung und sogar Migräne - die Folgeerkrankungen eines Beckenschiefstands sind vielseitig. Und oft ahnen Betroffene nicht, welche Beschwerden durch das schiefe Becken hervorgerufen werden - meist wissen sie noch nicht einmal, dass ein Beckenschiefstand vorliegt. Bei denjenigen, die bereits im Kindesalter die Diagnose erfolgt ist, wurde häufig zur Behandlung zu orthopädischen Schuheinlagen geraten - was nach heutigem Wissensstand nicht unbedingt die beste Lösung ist. Denn meist wird fälschlicherweise angenommen, dass der Beckenschiefstand durch unterschiedlich lange Beine entstanden ist. Doch das Gegenteil ist meist der Fall: Durch den Schiefstand des Beckens wird ein Bein näher an den Körper gezogen und um diese Position halten zu können, werden die Muskeln an der betreffenden Stelle stärker - was das dauerhafte "Hochheben" des Beines noch weiter verstärkt.
Wie entsteht ein Beckenschiefstand?
Bei den Ursachen eines Beckenschiefstands unterscheiden Ärzte in zwei Kategorien:
- die funktionelle Kippung
- die strukturelle Kippung
Bei der funktionellen Kippung wird der Schiefstand des Beckens durch verspannte Muskeln im Gesäßbereich und im unteren Rücken hervorgerufen. Dr. Reinhard Schneiderhahn, Facharzt für Orthopädie, erklärt gegenüber Apotheken Umschau: "Löst sich die Verspannung, kehrt meist alles von alleine wieder in den Normalzustand zurück.
Eine strukturelle Kippung des Beckens ist hingegen anatomisch bedingt. Unfälle, Operationen, Prothesen oder auch die genetische Veranlagung können Ursache für den Beckenschiefstand sein. Auch eine unterschiedliche Beinlänge kann hier als Grund nicht ausgeschlossen werden.
Diese Übung hilft, das Becken wieder auf Kurs zu bringen
Liegt eine funktionelle Kippung vor, können anstatt mit orthopädischen Einlagen, die die Differenz der Beine ausgleichen sollen, Betroffene versuchen, ihr Bein wieder zu "verlängern". Im Video zeigen wir Ihnen eine leichte Übung, die gute Erfolge bringen kann. Dennoch ist der Gang zum Arzt unerlässlich, sollten Sie den Verdacht haben, dass Ihr Becken schief steht.
So äußert sich ein Beckenschiefstand auf die Gesundheit
Eine konkrete Diagnose, ob ein Beckenschiefstand vorliegt oder nicht, kann lediglich der Arzt treffen. Es gibt aber einige Symptome, die auf eine Kippung des Beckens hindeuten können:
Auf Praxisvita.de erzählt eine Betroffene, die jahrelang unter starkem Kopfschmerz litt, wie die Diagnose des Beckenschiefstands durch einen Osteopathen ihr Leben veränderte. Lesen Sie hier mehr dazu: Maren Buchholz: "Ein Beckenschiefstand löste meine Kopfschmerzen aus"
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