Konjunktivitis

Bindehautentzündung beim Hund erkennen, behandeln und vorbeugen

Tränende, juckende und gerötete Augen können bei einem Hund auf eine Bindehautentzündung hindeuten. Wir klären Sie über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten auf.

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Welche Ursachen kann eine Bindehautentzündung beim Hund haben?

Eine Entzündung der Bindehaut gehört zu den am häufigsten auftretenden Erkrankungen bei Hunden. Dies liegt daran, dass die Bindehaut eines Hundes durch viele verschiedene Ursachen gereizt werden kann und sich infolgedessen leicht entzündet. In der Regel wird eine Bindehautentzündung oder auch Konjunktivitis genannt durch infektiöse Erreger wie Viren, Bakterien oder Pilze verursacht. In diesem Falle handelt es sich um eine ansteckende Form der Bindehautentzündung, die auf andere Hunde oder auch Katzen übertragbar ist. Allerdings kann die Bindehautentzündung beim Hund auch eine Begleiterscheinung von Staupe oder Zwingerhusten sein. Auch infolge einer Reizung durch Pollen, Zugluft oder Fremdkörper kann sich die Bindehaut des Hundes entzünden. Einige Hunderassen sind aufgrund der Konstitution ihrer Augen besonders anfällig für eine Konjunktivitis. Welche Rassen das sind, erklären wir Ihnen im letzten Abschnitt dieses Artikels.

Lesen Sie auch: Durchfall beim Hund: Diese 8 Hausmittel schaffen Abhilfe

Welche Symptome deuten auf eine Entzündung der Bindehaut hin?

Aufmerksame Hundebesitzer erkennen eine Bindehautentzündung bei Ihrem Vierbeiner recht schnell, denn meist tränt das betroffene Auge, ist geschwollen oder stark verklebt. Ihr Hund hält das entzündete Auge dann erfahrungsgemäß zusammengekniffen, blinzelt häufig oder versucht sich zu kratzen.

Folgende weitere Symptome für eine Bindehautentzündung können beim Hund auftreten:

  • Augenausfluss, klar oder eitrig

  • Erhöhter Tränenfluss

  • Schwellung des Auges

  • Rötung der Bindehaut

  • Verklebungen am Auge

  • Juckreiz

  • Lichtempfindlichkeit

  • Häufiges Blinzeln oder Zusammenkneifen des Auges

Liegen mehrere der oben genannten Symptome für eine Bindehautentzündung vor, sollten Sie mit Ihrem Hund einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann das Auge des Hundes dann auf eine mögliche Hornhautverletzung hin untersuchen und feststellen, durch was die Bindehautentzündung ausgelöst wurde. Außerdem kann der Tierarzt Fremdkörper aus dem Auge entfernen oder bei infektiösen Ursachen für die Behandlung eine entsprechende Augensalbe oder ein Antibiotikum verschreiben. Tipp: Beobachten Sie unbedingt, ob Ihr Hund dazu neigt, sich mit den Pfoten an den Augen zu reiben. Hier besteht nämlich die Gefahr, dass er sich mit der Daumenkralle Verletzungen an der Hornhaut des Auges zuzieht. Eine Halskrause kann gegebenenfalls hilfreich sein.

Auch interessant: Haarlinge beim Hund: Parasiten erkennen und behandeln

Wie behandele ich eine Konjunktivitis bei meinem Hund?

Wie bereits empfohlen, ist der Gang zum Tierarzt bei einer Konjunktivitis unerlässlich! Denn wird eine Bindehautentzündung nicht richtig behandelt, kann es zu Folgeschäden kommen oder die Erkrankung einen chronischen Verlauf nehmen. Sobald der Tierarzt herausgefunden hat, welcher Auslöser für die Entzündung am Auge Ihres Hundes verantwortlich ist, kann die Behandlung eingeleitet werden. Bakterielle Erreger werden mit antibiotischen Tropfen behandelt, Pilzinfektionen mit Antimykotika. Sollte die Bindehautentzündung lediglich durch Staub, kleinere Fremdkörper oder Pollen entstanden sein, können entzündungshemmende Salben oder Tropfen verschrieben werden. Die Dauer der Anwendung bestimmt ebenfalls der Tierarzt, genau wie die Notwendigkeit einer möglichen Nachuntersuchung.

Bindehautentzündung beim Hund
Eine Bindehautentzündung wird je nach Erreger mit speziellen Augentropfen behandelt. Foto: skynesher / iStock

Unterstützende Behandlung einer Bindehautentzündung mit Augentrost und Schüßler-Salzen

Eine Bindehautentzündung Ihres Hundes lässt sich auch mithilfe naturheilkundlicher oder homöopathischer Mittel unterstützend behandeln. Beachten Sie, dass es sich bei der Anwendung von Hausmitteln um eine Erst- oder Begleitbehandlung handelt, die den Gang zum Tierarzt nicht ersetzt. Besonders bewährt hat sich die Therapie mit Augentrost oder auch Euphrasia genannt. Das pflanzliche Heilmittel ist frei verkäuflich und kann bei einer beginnenden Entzündung in das betroffene Auge des Tieres getropft werden. Auch nach einer medikamentösen Therapie kann das Auge Ihres Hundes zeitweise mit Augentrost-Augentropfen unterstützt werden. Persönliche Erfahrungen haben gezeigt, dass die Tropfenform bei einer Behandlung effektiver ist als die Gabe von Globuli. Mit speziellen Augentropfen können Sie also erste unterstützende Behandlungserfolge bei Ihrem Hund erzielen.

Auch die Gabe von Schüßler-Salzen kann zu einem schnelleren Abklingen der Entzündung des Auges beitragen. Die biochemischen Mineralsalze Nr. 3 Ferrum phosphoricum D3, sowie Nr. 4 Kalium chloratum D6 wirken in der Regel entzündungshemmend und abschwellend. Nr. 8 Natrium chloratum D6 wirkt positiv auf den Wasserhaushalt und reguliert den Tränenfluss Ihres Hundes. Erkundigen Sie sich hierfür bei einem versierten Heilpraktiker. Die Therapie mit Schüßler-Salzen kann sehr hilfreich sein, wenn Ihr Hund immer wieder mit Bindehautentzündungen zu kämpfen hat.

Hinweis: Bitte versuchen Sie eine Bindehautentzündung Ihres Hundes nicht mit Kamillentee zu behandeln! Die enthaltenen ätherischen Öle reizen das entzündete Auge Ihres Hundes nur noch mehr. Hier können Sie nachlesen, wie Sie Kamillentee für Hunde richtig einsetzten und wie er Ihrem Tier hilft.

Übrigens können Sie homöopathische Arznei wie die Augentropfen auch ganz bequem nach Hause bestellen:

Wie kann ich einer Bindehautentzündung vorbeugen?

Der beste Schutz vor einer Konjunktivitis ist ein intaktes Immunsystem! Sorgen Sie außerdem dafür, dass Ihr Hund keiner Zugluft ausgesetzt ist und kontrollieren Sie die Augen regelmäßig auf Fremdkörper.

Ist eine Bindehautentzündung beim Hund ansteckend?

Durch Bakterien oder Viren hervorgerufene Bindehautentzündungen sind ansteckend. Daher gilt: Hat Ihr Hund eine akute Bindehautentzündung, sollten Sie ihn von anderen Hunden und Katzen isolieren.

Eine Bindehautentzündung ist sogar für den Menschen ansteckend. Jedoch sind nur durch Viren, Bakterien oder Pilze hervorgerufene Bindehautentzündung auf den Menschen übertragbar. Menschen erkranken jedoch selten an Konjunktivitis.

Tipp: Um sich nicht anzustecken, sollten Sie bei der Behandlung Ihres Tieres medizinische Einweghandschuhe tragen. Waschen Sie sich außerdem vor und nach der Behandlung des Hundes außerdem gründlich die Hände. Fassen Sie sich außerdem während der Behandlung auf keinen Fall ins Gesicht oder gar ins eigene Auge.

Die Frage, wie lange die Bindehautentzündung Ihres Hundes für andere Tiere und Menschen ansteckend ist, kann Ihnen nur Ihr Tierarzt beantworten. Es hängt vom zugrundeliegenden Erreger und der angewandten Behandlung ab.

Welche Hunderassen sind besonders anfällig für eine Konjunktivitis?

Leider sind einige Hunderassen aufgrund ihrer Augenform besonders anfällig für Bindehautentzündungen. Zu den Rassen zählen unteranderem Cockerspaniel, Deutscher Boxer, Mops, Bulldogge oder Deutsche Dogge. Große Kulleraugen oder Fehlstellungen des Augenlids begünstigen das Entstehen einer Bindehautentzündung. Eine zu kleine oder zu große Lidspalte oder behaarte Lidränder zählen hierbei zu den häufigsten Ursachen für eine Bindehautentzündung. Besprechen Sie bei häufigem Auftreten einer Konjunktivitis mit Ihrem Tierarzt, ob ein operativer Eingriff Erleichterung verschaffen kann.

Das könnte Sie auch interessieren: