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Cortison: Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Cortison ist sehr effektiv, kann aber auch zu starken Nebenwirkungen führen. Wir klären auf über dieses kraftvolle Medikament und darüber, wie Sie es am besten anwenden sollten.

Medikamente mit Cortison können Nebenwirkungen haben.
Ärzte empfehlen Cortison - wenn möglich - nicht in Tablettenform, sondern als Salbe anzuwenden. Foto: bluecinema / iStock
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Als sie aufwacht, ist Heike F. plötzlich auf dem linken Auge blind, auf der rechten Seite sieht sie nur noch Schleier. Das MRT zeigt: Es ist ein erster Schub von multipler Sklerose. Für die 42-Jährige ist die Diagnose ein Schock - die Therapie mit Cortison aber ein Segen: Bereits nach drei Tagen kann sie wieder sehen.

Erfahren Sie hier das Wichtigste über Ursachen und Behandlung von Multipler Sklerose (Artikel geht unter dem Video weiter):

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Cortison: Diese Nebenwirkungen können auftreten

Auch Inge W. (58) nimmt das Medikament monatelang gegen ihre chronische Darmerkrankung. Die Tabletten helfen, aber die Nebenwirkungen sind heftig: Ihr Gesicht ist aufgedunsen, ihre Knochen brüchig, die Muskeln schmerzen.

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Cortison ist hochwirksam: Asthma, multiple Sklerose, entzündliche Hauterkrankungen, Krebs - die Liste seiner Anwendungsgebiete ist beeindruckend. Es wird sehr häufig dann eingesetzt, wenn die Ursache der Entzündung (noch) nicht gefunden wurde oder kein anderes Arzneimittel hilft. Die entzündungshemmende Wirkung des Cortisons verbessert akute Erkrankungsschübe extrem. Deshalb ist es auch so wertvoll. Das chemische Präparat ist einem Hormon nachempfunden, das vom Körper selbst produziert wird. Es steuert die Herz-Kreislauffunktionen, den Mineral- und Wasserhaushalt sowie das Immunsystem. Vor allem hemmt es die Vermehrung und Weiterentwicklung von Entzündungszellen.

Die Einnahmedauer spielt eine Rolle

Bei starkem Stress, wie bei Krankheiten, Verletzungen und psychischen Belastungen, benötigt der Körper aber mehr Cortison als er produzieren kann. Mit der Gabe der Cortison-Medikamente muss man dann oft jene Grenze überschreiten, die ursprünglich vom Körper vorgesehen war. Nimmt man sie nur kurz, treten in der Regel keine oder nur geringe Nebenwirkungen auf. Aber bei Therapien von mehr als drei Wochen Dauer erhöht sich der Blutzuckerspiegel, was langfristig zu Diabetes führt. Es kann zu Osteoporose, Bluthochdruck, Fetteinlagerungen, grauem und grünem Star oder Schlaflosigkeit kommen.

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Wichtig: Das Cortison langsam absetzen

Dabei lassen sich die Nebenwirkungen von Cortison reduzieren. Bei einer Langzeittherapie sollten Sie regelmäßig Ihre Augen, den Blutzucker und Ihr Gewicht kontrollieren lassen. Schränken Sie den Salzkonsum ein (unter 5 mg/Tag), um Wassereinlagerungen zu minimieren. Nehmen Sie mehr Kalzium für die Knochen zu sich: 1300 mg pro Tag. Das steckt in kalziumreichem Mineralwasser und grünem Gemüse.

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Cortison muss außerdem langsam abgesetzt werden, damit der Körper die Produktion, die er während der Einnahme drosselt, wieder ankurbeln kann.

Momentan arbeiten Wissenschaftler daran, Cortisonpräparate zu entwickeln, die weniger Nebenwirkungen haben, Entzündungen aber trotzdem bekämpfen. So könnte Cortison auch ein Segen für Patienten wie Inge W. sein.

So wenden Sie Cortison richtig an

Um Risiken bei der Einnahme zu vermeiden, sollten Sie bei Rheuma und schweren Allergien darauf achten, das Medikament am besten morgens zwischen 6 und 8 Uhr nehmen. Dann ist die körpereigene Hormonproduktion am größten, der Körper ist weniger irritiert.

Heuschnupfen, COPD, Asthma werden mit Cortison-Sprays behandelt. Dadurch können Pilzinfektionen im Mund ausgelöst werden. Essen Sie nach der Inhalation ein Stück Obst. Die Fruchtsäure reduziert die Keimlast.

Ist bei chronischen Darmentzündungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa nur der Enddarm betroffen, bieten sich zur Behandlung Cortison-Zäpfchen oder -Rektalschaum an.

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