Dahoam is Dahoam: Wie Ursula Erber dem Brustkrebs trotzte
Ursula Erber, die seit der ersten Folge von 'Dahoam is Dahoam' die Theresa Brunner spielt, musste schon so einiges durchmachen. Zu ihrem heutigen 85. Geburtstag beleuchten wir die Frau hinter der Rolle der 'Theres'.
Sie ist ohne Zweifel das Urgestein der erfolgreichen Serie 'Dahoam is Dahoam', die seit Oktober 2007 im Bayerischen Rundfunk läuft. Doch eigentlich hatte Ursula Erber, auch liebevoll 'Uri' genannt, nie im Sinn, einmal als Volksschauspielerin für das Fernsehen zu arbeiten. Wir blicken zurück auf das Leben einer Frau, deren Herz eigentlich für das Theater schlägt und die nicht nur gesundheitlich, sondern auch im Privatleben bereits schwer zu kämpfen hatte.
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Was 'Dahoam is Dahoam'-Star Ursula Erber bis heute bereut
Die heute 85-Jährige, aufgewachsen mit Bruder Simon und Schwester Monika im Münchner Stadtteil Obermenzing, stammt aus einer Künstlerfamilie: Die Mutter war Keramikerin, der Vater Bildhauer. Auf Wunsch der Eltern hätte Ursula Erber eigentlich Grafikerin werden sollen, doch sie wollte immer nur auf der Theaterbühne stehen und setzte ihren Willen durch. Schon mit 14 führte sie Shakespeare auf, nach dem Abitur machte sie neben Mario Adorf (88) eine Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule. Danach wartete sie lange auf ihr erstes Engagement, doch dieses führt sie direkt ans Deutsche Schauspielhaus in Hamburg.
Sehen Sie hier, was Sie vielleicht noch nicht über 'Dahoam is Dahoam' wussten (Artikel geht unten weiter):
Am Schauspielhaus lernt Ursula Erber ihren ersten Ehemann kennen, wenig später bekommt sie im Alter von 22 Jahren ihre Tochter Ruth. Als es beruflich schwieriger für sie wird und auch die Ehe in die Brüche geht, zieht Erber von Theater zu Theater durch die Provinzen. Sie muss sich als alleinerziehende Mutter durchschlagen und will es ihrer Ruth um jeden Preis ersparen, als immer mitreisendes Theaterkind aufzuwachsen. Als sie von ihrer Mutter das Angebot bekommt, die damals 5-jährige Tochter aufzunehmen, nimmt die nun in Wiesbaden engagierte Schauspielerin dankend an. Doch diese Entscheidung soll sie für immer bereuen, wie Ursula Erber in einem Porträt der BR-Reihe 'Lebenslinien' erzählte: "Ich hätte sie lieber bei mir gehabt."
Sie ist wie Theres auch Mutter, Großmutter und Uroma
Ruth nur besuchen zu können und sich immer wieder von ihr verabschieden zu müssen, habe sie hart getroffen. Bis heute habe sie ein schlechtes Gewissen und sie riet ihrer irgendwann selbst schwangeren Tochter deshalb, sich nie vom Kind zu trennen. In der Sendung 'Lebenslinien' kommt Ruth ebenfalls zu Wort und sagt, dass durch ihr Aufwachsen bei der Großmutter eine gewisse Fremdheit zur Mutter entstanden sei. Damals habe die Schauspielerin auch eine deutliche Strenge an den Tag gelegt, sie sei sehr ernst gewesen. Durch den Druck, eine gute Mutter sein zu müssen? Heute ist das Verhältnis entspannt, Mutter Ursula, Tochter Ruth und auch Enkelin Miriam seien mehr wie Freundinnen füreinander.
Schicksalsschläge: Der Krebs und Verlust ihrer großen Liebe
Sicher eine große Stütze für die 'Dahoam is Dahoam'-Darstellerin, die nach einer zweiten gescheiterten Ehe auch ihre letzte, wohl größte Liebe: Ihr dritter Ehemann Roland Heitel († 86), einst Lehrer ihrer Tochter und später auch Schauspieler, starb im Frühjahr 2017. Für Ursula Erber, die mit ihm 45 Jahre lang verheiratet gewesen war, ein schwerer Verlust. Sie hätten noch so viele Pläne gehabt, erzählt sie. Er war es auch, der ihr während ihrer Bruskrebserkrankung beistand. Als die Schauspielerin Reha und Psychotherapie ablehnte, weil sie irgendwann einfach nur noch aus dem Krankenhaus und nach Hause wollte.
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"Ich bin ein zäher Knochen", lässt Ursula Erber die Zuschauer von 'Lebenslinien' wissen. Kein Wunder also, dass sie dem Krebs bereits von Anfang an keine Macht über sich geben wollte: Ihren Kopf ließ sie sich einfach kahl rasieren ließ, Perücken lehnte sie ab. "Das Schlimmste für Frauen ist der Verlust der Haare", sagt sie - gleichzeitig sei sie es aber durch ihren Beruf auch gewohnt, sich vom Aussehen her zu verändern. Also nahm die Schauspielerin es hin und kämpfte sich durch, ließ sich nicht von der Erkrankung brechen.
Mit 85 Jahren blickt Ursula Erber positiv in die Zukunft
Auch der Tod ihres Mannes versetzte sie zwar in tiefe Trauer, doch ihr Beruf und die von ihr so geliebte Arbeit im Garten lenkten sie ab. Heute kann sich die zweifache Uroma sogar vorstellen, noch einmal einen anderen Mann kennenzulernen. "Ich fühle mich heute keineswegs zu alt für eine neue Beziehung", verriet die 85-Jährige im großen Geburtstagsinterview mit dem Bayerischen Rundfunk. "Ich war und bin immer sehr offen für die Liebe, sie ist nun mal das Schönste, was uns das Leben schenkt." Auch schauspielerisch ist Ursula Erber noch lange nicht satt, denn eigentlich soll die Dorfwirtin Theres in 'Dahoam is Dahoam' nicht ihre letzte Rolle bleiben. Das Theater ruft weiterhin nach ihr.
Wir wünschen Ursula Erber von Herzen alles Gute und vor allem viel Gesundheit zu diesem besonderen Geburtstag! Die Dokumentation 'Lebenslinien: Die Theres von Lansing und wer ich wirklich bin' läuft am Montag, den 8. April um 22 Uhr im Bayerischen Rundfunk.
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