Kalte Füße & Co.

Wie ständiges Frieren auf mögliche Krankheiten hindeuten kann

Ständiges Frieren kann ein Warnsignal verschiedener gesundheitlicher Probleme und Mängel sein. Wir verraten, worauf Sie achten sollten, um mögliche Krankheiten Ihres Körpers aufzuspüren.

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Wer glaubt, man müsse sich nur richtig anziehen, um das Dauerfrösteln abzustellen, der irrt. Forscher haben herausgefunden, wie komplex das Phänomen "Frieren" wirklich ist, wie sehr es den Körper schwächt und welche Signale auf körperliche Krankheiten hindeuten kann.

Vor allem Frauen frieren schnell: Sie haben weniger Muskelmasse, eine dünnere Haut, sind durchschnittlich kleiner, und das Schutzprogramm des weiblichen Körpers springt schon bei 15 Grad Außentemperatur an - das männliche erst bei zehn Grad.

Warum ist mir kalt?

Jedem Menschen war wohl schon einmal kalt, aber wie entsteht dieses Gefühl?

Sinkt die Temperatur im Blut, wird das vom Hirn registriert: Wir frieren. Aber auch von Außen erhalten wir das Signal! Das Gehirn erhält nämlich auch durch die Kälterezeptoren auf der Haut eine Warnung über drohende Unterkühlung. Die Gefäße ziehen sich zusammen und die Gliedmaßen werden weniger durchblutet. Die Folge: Wir bekommen Gänsehaut und Zittern, all das ist ein Versuch des Körpers Wärme zu produzieren.

Aber was steckt genau hinter dem ständigen Frieren?

Ständiges Frieren als Warnsignal des Körpers

Wer plötzlich öfter und schneller friert als sonst, sollte beim Hausarzt überprüfen lassen, ob einer der folgenden drei Gründe dafür verantwortlich ist:

  1. Ein niedriger Blutdruck kann kalte Hände und Füße verursachen.

  2. Erschöpfung und häufiges Frieren können durch dauerhaften Stress ausgelöst werden.

  3. Auch eine Unterfunktion der Schilddrüse kann schuld sein: Ein Hormonmangel führt zu ständigem Frieren.

Der Selbsttest unserer Kolleg*innen von 'Praxis Vita' gibt Aufschluss darüber, ob Ihr Blutdruck zu niedrig ist:

Der Körper-Atlas des Frierens

Nichts von den drei oben genannten Alarmzeichen ist die Ursache Ihres ständigen Frierens? Dann steckt vielleicht einer der folgenden Auslöser hinter den dauernden Fröstelattacken.

Kältegefühl im Nacken

Nach der Lehre der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) sitzen im Nacken gleich mehrere "Windpunkte", die besonders empfindlich auf Kälte, Nässe und Zugluft reagieren. Sie geben die Kälteempfindung an den ganzen Körper weiter, und wir frieren stärker. Den Nacken daher immer mit Tüchern oder Schals schützen.

Wenn das Gehirn friert

Zu wenig und unruhiger Schlaf stört die Regulationsmechanismen der Körpertemperatur im Gehirn und lässt uns schneller und stärker frieren. Schlafforscher empfehlen mindestens sieben Stunden. Studien beweisen, dass warme Füße beim Einschlafen helfen - eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen wirken Wunder.

Kalte Haut

Über die Haut verlieren wir ständig wertvolle Körperwärme. Den besten Schutz bietet ein intelligentes Zwiebelprinzip. Unterste Schicht: eng anliegende Funktionswäsche aus Polyester, Mittelschicht zur Isolation: dünne Teile aus Fleece beziehungsweise Kunstfaser, Außenschicht zum Wetterschutz: Jacke aus wind- und wasserdichten atmungsaktiven Membranen.

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Kältegefühl im Magen

Die traditionelle chinesische Medizin unterteilt Lebensmittel in kühlende und wärmende. Innerliches Frieren nach dem Essen kann durch Joghurt, Quark, Süd- und Zitrusfrüchte, Blattsalate, Rohkost und Weißwein ausgelöst werden. Wärmende Alternativen sind Lamm, Fenchel, Nüsse, Samen, Truthahn, Ziegenkäse und Rotwein. Tipp: Wer nicht auf Joghurt und Obst verzichten mag, kann ihre kühlende Wirkung mit einer Prise Zimt neutralisieren.

Frieren
Der Körperatlas des Frierens zeigt die Kältepunkte auf. Foto: Collage von Liebenswert.de & iStock (AlonzoDesign, LadadikArt & lemono).

Was tun bei kalten Händen?

Der Körper ist genetisch darauf programmiert, sich bei Kälte auf die Durchblutung der lebenswichtigen Organe wie Herz und Gehirn zu konzentrieren. Die Hände haben das fröstelnde Nachsehen. Pulswärmer oder Stulpen beugen vor - im Akutfall hilft eine Massage: Drücken Sie mit kreisenden Bewegungen des Daumens abwechselnd in die Innenfläche Ihrer Hände und streichen Sie die Bewegung zu den Fingern hin aus.

Wenn die Leber friert

In der Leber wird das lebenswichtige Vitamin B 12 gespeichert. Wir brauchen es, um rote Blutkörperchen zu bilden, die den Körper mit Sauerstoff versorgen. Mangelt es daran, werden wir müde und vor allem kälteempfindlicher. Um die Speicher aufzufüllen und den Vitamin-Mangel auszugleichen, essen Sie Milchprodukte, Fisch oder Fleisch. Den Tagesbedarf eines Erwachsenen decken zum Beispiel 150 Gramm Edamer oder 100 Gramm Camembert, 300 Gramm Quark oder 100 Gramm Lachs, 75 Gramm Thunfisch oder 150 Gramm Rinderfilet.

Wenn die Milz friert

Eisen spielt eine wichtige Rolle für die Durchblutung und Sauerstoffversorgung. Sind die Vorräte in Milz, Leber und Knochenmark erschöpft, äußert sich das durch Müdigkeit, Blässe und ständiges Frieren. Hauptlieferant für Eisen sind Fleisch, Hülsenfrüchte (Quinoa), Getreide (Weizenkleie, Haferflocken) und Kerne (Sonnenblumen, Kürbis). Tipp: Pflanzliches Eisen kann der Körper besser verwerten, wenn es in Kombination mit Vitamin C (zum Beispiel aus Orangen, roter Paprika und Kiwi) aufgenommen wird.

Kalter Kopf

Die weit verbreitete Meinung, dass wir über den Kopf die meiste Wärme verlieren, ist eine Falschmeldung aus den 70er-Jahren. Fakt ist: Der Körper verliert über jede unbedeckte Fläche Wärme - über den Kopf sind das etwa zehn Prozent. Allerdings sitzen in der Kopfhaut und im Gesicht viele Nervenenden. Daher merken wir dort besonders schnell, wenn es kalt wird.

Kälte in den Nieren

Die Niere hält den Wassergehalt des Körpers konstant - im Optimalfall bei 60 Prozent. Das Wasser speichert Wärme und gibt sie langsam frei - die Körpertemperatur bleibt stabil. Mangelt es an Flüssigkeit, werden wir kälteempfindlicher. Trinken Sie mindestens acht Gläser Wasser oder Kräutertee pro Tag, Faustregel: jede Stunde ein Glas.

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Wenn das Blut gefriert

Ein niedriger Blutzuckerspiegel, wie er zum Beispiel durch eine radikale Diät oder sehr lange Pausen zwischen den Mahlzeiten entsteht, steigert das Kältegefühl. Vermeiden Sie daher Essenspausen von mehr als vier Stunden, setzen Sie auf Vollkorn- statt Weißmehl sowie auf Ballaststoffe aus Obst und Gemüse. Das hält den Blutzucker konstant.

Der Klassiker: Kalte Füße

Sinkt die Außentemperatur ab, hält der Körper vor allem den Rumpf und den Kopf warm - die Füße werden kalt. Unterwegs schützen dünne Einlegesohlen mit Zimt. Sie regen die Durchblutung an und passen in fast jeden Schuh. Zu Hause ist ein warmes Fußbad mit ein paar Tropfen Rosmarinöl besonders effektiv.

Quellen

  • Apotheken.de

  • TV Hören und Sehen