Gebärmutter entfernen: Wann ist es notwendig?
Wenn der Arzt zur Entfernung der Gebärmutter rät, lohnt es sich, kritisch nachzufragen. Ein vorzeitiger Eingriff ist nämlich nicht immer sinnvoll.
Kaum ein anderer Eingriff ist so häufig: Etwa 150.000 Gebärmutterentfernungen gibt es pro Jahr in Deutschland. Kritische Frauenärzte warnen: Die Gebärmutter sollte nicht vorschnell entfernt werden. Sie ist nicht nur für eine Schwangerschaft wichtig, sondern für die meisten Frauen ein Teil ihrer weiblichen Identität.
Immer eine zweite Meinung einholen
Dr. Sebastian Reicke vom MIC-Zentrum am Englischen Garten der Frauenklinik Dr. Geisenhofer in München sagt: "Nur selten gibt es eine eindeutige medizinische Notwendigkeit für die Gebärmutterentfernung. Das gilt bei Krebs oder wenn die Frau starke Schmerzen oder Blutungen hat, die auf andere Weise nicht behandelbar waren."
Die häufigsten Gründe für eine Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) sind Gebärmutterkrebs, große Myome, Endometriose, extreme Blutungsstörungen und die Gebärmuttersenkung.
Die Operationsverfahren im Überblick
Bauchschnitt
Bei der abdominalen Gebärmutterentfernung wird die Gebärmutter durch einen Bauchschnitt entfernt und die Vagina durch eine Naht verschlossen. Dieser Eingriff empfiehlt sich bei Krebs, bei unübersichtlichen Verwachsungen oder erkrankten Eierstöcken, die ebenfalls entfernt werden.
Vaginale Gebärmutterentfernung
Die Gebärmutter wird hierbei – wie der Name schon sagt – von der Vagina aus entnommen. Das Ende der Scheide wird mit einer Naht verschlossen. Dieser operative Eingriff ist körperlich weniger belastend.
Laparoskopische Gebärmutterentfernung
Minimalinvasiver Eingriff (Schlüsselloch-Chirurgie) durch drei kleine Schnitte am Bauch. Die Gebärmutter wird innerhalb des Körpers zerkleinert und anschließend über einen feinen Absaugkanal entfernt. Die Eierstöcke bleiben erhalten.
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