Geht Entschlackung im Alltag?
Früher hieß es Entschlackung, heute Detox. Wie alltagstauglich ist so eine Saftkur? Meine Mutter hat es getestet und die Saftkur von pressbar unter die Lupe genommen!
Entschlackungskuren gab es schon, bevor der Trend sie Detox nannte. Der Sinn erklärt sich bereits im Namen: Der Körper soll entgiftet werden. Das klingt doch schonmal nicht schlecht. Wer sich auf die Suche nach der passenden Entschlackung macht, wird schnell fündig. Im Internet reihen sich spezielle Tees an Pulvernahrung und Entgiftungssäfte. Säfte? Moment, das klingt ja gar sogar lecker!
Denn wir suchen eine Alternative, den Körper zu entschlacken – die aber bitte auch im Alltag funktioniert und uns nicht zu sehr quält. Säfte sättigen schließlich mehr als Tee, oder?
pressbar ist ein Hersteller solcher Saftkuren. Das Besondere: Die Säfte sind kalt gepresst, so dass alle Nährstoffe erhalten bleiben. Bereits eine 3-Tages-Kur soll den Körper entgiften und neue Energie geben.
Klingt soweit gut. Das findet auch meine Mutter. Fastenkuren kennt sie noch von früher.
Vor einer Entschlackungskur sollte man mit einem Arzt Rücksprache halten, um sicher zu gehen, dass man seiner Gesundheit auch wirklich etwas Gutes tut. Meine Mutter ist 63 Jahre alt und topfit, ideale Voraussetzungen also.
Marlies testet für uns die 3-Tages-Kur mit Säften von pressbar
Die Rahmenbedingungen:
- Täglich trinkt man sechs Säfte à 250ml
- Zusätzlich gibt es viel Tee und Wasser
- Auf Koffein wird während dieser Zeit verzichtet
- Wer dennoch Hunger verspürt, darf zusätzlich Obst, Gemüse oder Nüsse knabbern
Die Vorbereitung
"Was schleppst du denn da alles an?", werde ich von meiner Mutter begrüßt, als ich keuchend mit zwei vollen Taschen in ihr Auto steige. Jetzt versteht sie, wieso sie mich vom Bahnhof abholen sollte. Ich bin mit 21 Säften ausgerüstet, sechs pro Tag, zusätzlich gibt es (Danke pressbar!) ein Kokoswasser für zwischendurch.
"Das darf und soll ich alles trinken? In drei Tagen?! Das ist ja Wahnsinn!" Marlies lacht und ist zuversichtlich. Bei so vielen Säften kann schließlich kaum Hunger aufkommen. Oder?
Tag 1 der Saftkur: Es kann losgehen
Meine Mutter muss arbeiten. Das kommt ihr ganz gelegen: "Bei der Arbeit esse ich ohnehin nicht so viel und bin abgelenkt!" Dafür kommen ihre Antworten per Whatsapp aber doch etwas einsilbig. "Na Mama, wie geht’s dir?" frage ich nach. Kurze Zeit später folgt die aufschlussreiche Antwort: "Gut."
Abends will ich mich nach ihrem ersten Tag erkundigen und erwische meinen Vater: Meine Mutter ist früh ins Bett gegangen. Doch mein Vater hat einen positiven Eindruck: "Sie hatte nicht einmal Hunger und hat tapfer an ihrem Saft festgehalten, während ich Nudeln gegessen habe. Wobei sie sehr interessiert an meinem Essen war ..."
Tag 2: Schmecken die Säfte noch?
"Noch nie haben gebratene Nudeln so gut gerochen. Dieser Duft! Das war wirklich hart!" An Tag zwei erfahre ich, was ich ohnehin schon wusste: Meine Mutter ist eine sehr starke Frau. Denn sie hat sich bei dem gemeinsamen Abendessen mit meinem Vater nicht anmerken lassen, was wirklich in ihrem Inneren vorging.
Und auch bei ihren Berichten bleibt sie gewohnt positiv: "Gestern hatte ich unterschwellig Kopfschmerzen. Ich glaube aber, das war der Koffeinentzug. Aber die Säfte sind echt lecker und man hat überhaupt keinen Hunger. Heute geht’s mir richtig gut!" Tatsächlich wirkt sie begeistert und energiegeladen.
"Ich bin so früh eingeschlafen und habe die ganze Nacht durchgeschlafen. Jetzt bin ich richtig fit. "
So vergeht der zweite Tage wie im Flug. Meine Mutter wird wieder kommunikativer, sie fühlt sich frisch, die Säfte schmecken noch. Nur abends plagen sie wieder leichte Kopfschmerzen. Wieder geht sie automatisch früh ins Bett.
Tag 3: Die Detox Kur ist fast geschafft
"Heut ist ja schon der letzte Tag!"
Die letzte Etappe der Saftkur wird für mich besonders spannend – ich verbringe den Tag mit meiner Mutter, um ihr Wohlbefinden genau unter die Lupe zu nehmen. Besonders beeindruckt mich das Einkaufen. Obwohl sie lauter leckere Sachenin den Wagen lädt, bleibt sie eisern, auch als ich - zugegeben wenig loyal - neben ihr Kekse knabbere. "Das ist schon viel Disziplin. Natürlich habe ich Appetit, aber keinen Heißhunger. Wenn man eine Saftkur anfängt, will man das auch durchziehen. Es sind schließlich nur drei Tage, das muss man sich sagen."
"Oh, ich darf ja schon wieder meinen Saft trinken! "
Zwischendurch merke ich, wie meine Mutter sich – auch an Tag 3 – noch auf jeden einzelnen Saft freut. Das spricht für den Geschmack. Die Kur meistert sie fast beiläufig, als wäre es das Leichteste der Welt, drei Tage auf feste Nahrung zu verzichten. Lediglich ein paar Nüsse hat sie geknabbert.
Die Kopfschmerzen sind verflogen, dafür ist meine Mutter energiegeladen. So vergeht auch der dritte, letzte Tag wie im Flug. Geschafft!
Die Saftkur im Test: Marlies Fazit
"Im Nachhinein war der erste Tag schon sehr anstrengend, aber die Zeit geht schnell vorbei. Jetzt muss ich sagen, ich finde die Saftkur überraschend gut. Alle Säfte sind wirklich lecker, selbst die mit Gemüse. Mein Lieblingssaft war sogar der mit Karotte."
Auch die Waage zeigt ein Kilogramm weniger an: "Ums Abnehmen ging es mir ja gar nicht, aber ich fühle mich trotzdem viel leichter, auch nicht so aufgebläht."
Was meine Mutter übrigens besonders begeistert, ist ein unerwarteter Effekt: Normalerweise neigt ihr Magen schnell dazu, zu übersäuern. Das war jetzt nicht der Fall: "Mir ist aufgefallen: Ich hatte nicht ein einziges Mal Sodbrennen und das trotz der Säfte!"
Und wie war die erste Mahlzeit nach der Saftkur?
"Schon lecker, aber ich war total schnell satt! Ich würde empfehlen, erst einmal mit leichter Kost zu starten, abends habe ich zum Beispiel Fisch gegessen. Aber ich muss schon sagen, dass ich seit der Kur generell weniger – und vor allem bewusster esse. Ich bin schneller satt und habe keinen Heißhunger."
Würdest du die Saftkur wiederholen?
"Ja, ich denke schon. Aber viel besser finde ich es noch, einzelne Mahlzeiten durch einen Saft zu ersetzen. So kann man zwischendurch vitaminreich und nicht so schwer essen. Das kann ich mir schon gut vorstellen, einfach um seinem Körper im Alltag etwas Gutes zu tun."
Und mein Fazit?
In Sachen Disziplin kann ich mir noch eine Scheibe von meiner Mutter abschneiden!
Autor: Mareike Dudwiesus