Star-Interview

Katharina Böhm: "Für mich ist Rassismus ein Zeichen von Schwäche"

Im Interview spricht Schauspielerin Katharina Böhm (55) offen über Rassismus und ihren Alltag während der Coronakrise.

Schauspielerin Katharina Böhm.
Seit 2012 ist Schauspielerin Katharina Böhm in der 'ZDF'-Krimiserie 'Die Chefin' zu sehen. Foto: Marc Pfitzenreuter / Kontributor / Getty Images
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Als Hauptkommissarin Vera Lanz setzt sich Schauspielerin Katharina Böhm (55) in der 'ZDF'-Krimiserie 'Die Chefin' für Gerechtigkeit ein und stellt sich gemeinsam mit ihren Kollegen Paul Böhmer (Jürgen Tonkel) und Maximilian Murnau (Christoph Schechinger) jedem kniffligen Fall. Ab dem 16. Oktober (ZDF, 20:15 Uhr) ermittelt das Team in zehn neuen Folgen trotz Corona-Krise weiter.

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Im Gespräch mit Liebenswert hat Schauspielerin Katharina Böhm verraten, wie es während der Pandemie am Set zugeht, welches Hobby sie und ihren Sohn verbindet und warum das Thema Rassismus in den vergangenen Jahren noch schwieriger geworden ist.

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Liebenswert: Frau Böhm die Serie „Die Chefin“ wir ab dem 16. Oktober mit zehn neuen Folgen ausgestrahlt. Was macht Ihnen am meisten Spaß beim Spielen der Vera Lanz?

Katharina Böhm: Vor allem die Arbeit mit meinen Kollegen, wie zum Beispiel Jürgen Tonkel, macht mir großen Spaß. Wir sind in den letzten Jahren zu einer Einheit zusammen gewachsen. Man muss nicht mehr um den heißen Brei herumreden, wir können uns direkt sagen, was wir denken.

Was hat sich beim Dreh während der Corona-Zeit verändert?

Katharina Böhm: Beim Dreh hat sich natürlich einiges verändert. Wir haben strenge Hygienemaßnahmen, wie Maskenpflicht oder Hygienebeauftragte, die immer auf die richtigen Abstände achten. Wir haben sogar fahrbare Waschbecken. Ich wusste gar nicht, dass es so etwas überhaupt gibt. Wir proben mit Masken, was sehr schwierig ist. Den Text kann man zwar hören, aber man sieht nicht, wie das Gegenüber spielt. Das ist für das eigene Spiel aber wesentlich. Für alle ist es eine sehr besondere Situation – vor und hinter der Kamera. Aber alle verhalten sich achtsam und verantwortungsbewusst.

Sind Sie privat auch mit den Darstellern und Kollegen von „Die Chefin“ befreundet?

Katharina Böhm: Über die Jahre hinweg bin ich inzwischen mit einigen Darstellern und Teammitgliedern gut befreundet. Wir verstehen uns insgesamt alle gut am Set und haben auch schon viele Feste zusammengefeiert. Was im Moment allerdings flach fällt.

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Katharina Böhm: Bei der Gartenarbeit findet sie zu sich selbst

Wie verhalten Sie sich seit dem Ausbruch der Pandemie?

Katharina Böhm: Ich weiß – nicht erst seit Corona –, dass ich nichts weiß. Seit dem Lockdown gehe ich kaum noch in die Öffentlichkeit, vor allem um unser Team und mich während der Dreharbeiten zu schützen.

Kochen sie dann selbst viel und gerne in der eigenen Küche?

Katharina Böhm: Mein Sohn hat während der Zeit Kochen entdeckt, doch das ist gefährlich. (lacht) Denn er kocht ziemlich gut. Der Unterschied: er darf zunehmen, ich muss danach abnehmen.

Wie lenken Sie sich währenddessen noch von der Ausnahmesituation ab?

Katharina Böhm: Zum Beispiel mit viel Gartenarbeit. Dabei kann ich mich gut mit mir selbst auseinandersetzen. Und natürlich habe ich auch viel schöne Zeit mit meinen Hunden verbracht. Ich gehe schon immer gerne nachts mit den Hunden spazieren. So auch während des Lockdowns, aber da war ich total überrascht, wie viele Menschen nachts unterwegs sind.

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Katharina Böhm spricht offen über das Thema Rassismus

Haben Sie noch mehr Haustiere?

Katharina Böhm: Ja einen Kater, der sich allerdings eher wie ein Hund verhält. (lacht) Er geht auch gerne mit spazieren.

Das Schauspielern wurde Ihnen sozusagen in die Wiege gelegt. Haben ihre Eltern Barbara Lass und Karlheinz Böhm Ihnen damals Tipps für Ihre Berufswahl gegeben?

Katharina Böhm: Meine Eltern hatten eigentlich keinen Einfluss auf meine Berufswahl. Eher im Gegenteil. Durch ihre Arbeit am Theater habe ich als Kind auch die negativen und nicht so schönen Dinge des Berufs mitbekommen. Die Rolle der 'Heidi' habe ich damals nur angenommen, weil ich nicht Nein sagen konnte und ich zu meinem Wort stehen wollte. Zum Glück wusste ich schon nach ein paar Drehtagen: ‚Ich will nie wieder etwas anderes machen‘.

Was ist es, dass das Leben für Sie besonders liebenswert macht?

Katharina Böhm: Vor allem Menschen machen mein Leben liebenswert. Begegnungen und Gespräche mit Menschen – unabhängig von Hautfarbe oder politischer Herkunft.

Rassismus war schon immer ein schwieriges Thema in unserer Gesellschaft. Glauben Sie, dass es in den letzten Jahren noch schwieriger geworden ist?

Katharina Böhm: Es ist sicher schwieriger geworden, ja. Ich denke, Rassismus hat vor allem zugenommen, weil viele Menschen inzwischen Angst um die eigene Existenz empfinden, was eine Furcht vor dem Fremden begünstigt. Für mich ist Rassismus ein Zeichen von Schwäche und Angst.

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