'Notruf Hafenkante'-Star

Matthias Schloo: "Meine Frau organisiert gut, ich führe gut aus"

Beruflich hat Matthias Schloo (40) in der Erfolgsserie 'Notruf Hafenkante' einen sicheren Hafen gefunden, doch auch privat ist der Schauspieler sehr glücklich. Im Interview verrät er, was das Geheimnis seiner Ehe ist und warum er durch seine beiden Söhne eine neue Dimension der Liebe erfahren hat.

Schauspieler Matthias Schloo ist schon seit vielen Jahren Teil der Serie Notruf Hafenkante.
Seit 2009 spielt Matthias Schloo in der ZDF-Serie 'Notruf Hafenkante' mit. Foto: Getty Images
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Er ist in Hamburg geboren, in Niedersachsen aufgewachsen und kehrte schließlich in seine Heimat zurück, wo er seit 2009 als Hüter des Gesetzes in der ZDF-Serie 'Notruf Hafenkante' zu sehen ist. Als Polizeioberkommissar Mattes Seeler wird es für ihn dabei regelmäßig ernst - im wahren Leben ist Matthias Schloo aber ein Energiebündel mit äußerst sonnigem Gemüt. Im Interview mit uns redete der Hamburger Jung ganz offen über seine Karriere, seine Familie und seine Naturverbundenheit.

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Herr Schloo, Sie sind ja bereits seit 8 Jahren bei 'Notruf Hafenkante', eine ziemlich lange Zeit. Was bedeutet Ihnen die Serie - insbesondere, da Sie ja selbst in Hamburg geboren wurden?

Es macht einfach Spaß, so eine Serie mit zu etablieren. Wir wurden ja zu Beginn immer so ein bisschen als Nachahmer vom 'Großstadtrevier' wahrgenommen. Die Zeiten sind aber lange vorbei. Wir haben uns wirklich gut etabliert und auch sehr modernisiert. Als ich vor 8 Jahren angefangen habe, war es noch eine andere Serie. Für eine Familien-Vorabendserie sind wir schon ein sehr dynamisches und auch sehr realistisches Polizeiformat, was uns auch sehr am Herzen liegt. Es macht einfach Spaß, da mitzuwirken. Nicht zuletzt gibt es natürlich Schlimmeres, als in seiner Heimatstadt den Hamburger Sheriff zu spielen und für Recht und Ordnung zu sorgen.

Sehen Sie hier, welche persönlichen Grußworte Matthias Schloos 'Hafenkante'-Kollegin Gerit Kling an Sie richtet (Artikel geht unter dem Video weiter):

Video Platzhalter

Ich habe Sie schon bei 'Berlin, Berlin' gern gesehen - Sie selbst waren aber froh, Ihr damaliges Sonnyboy-Image spätestens durch 'Notruf Hafenkante' losgeworden zu sein?

Das stimmt, bei 'Berlin, Berlin' fand ich das extrem ermüdend und ich bin dann auch vorzeitig aus der Serie raus, weil meine Rolle weiter so fortgesetzt werden sollte. Ich habe mich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt - was ich eine ganze Zeit lang auch bitter mit fehlenden Aufträgen bezahlt habe. Als dann das Angebot für 'Notruf Hafenkante' kam, habe ich gedacht: Jetzt bin ich in einem Alter, wo man so langsam vielleicht auch zum richtigen Mann reifen könnte. Trotzdem habe ich auch dort als Sonnyboy und Greenhorn angefangen. Als mir dann später irgendwann mit Grabesmiene mitgeteilt wurde, dass sich meine Rolle verändern und Mattes härter, frustrierter und politisch unkorrekter werden soll, wurde ich gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte. Und ich meinte nur: Wo ist der Haken? (lacht)

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Dürfen sich Ihre Kinder eigentlich auch schon die Serie ansehen?

Wir streifen schon viele Themen, die ich noch nicht so kindgerecht finde. Ich denke, für Kinder unter 10, 12 Jahren muss das noch nicht unbedingt sein. Da gibt es wirklich geeignetere Kinderformate, wir suchen da schon sehr gezielt aus. Ein paar Dinge zeige ich meinen Kindern natürlich damit sie wissen, was ich so mache, aber das ist schon sehr genau ausgewählt und von mir zensiert.

Welche Werte möchten Sie Ihren Kindern denn mit auf den Weg geben - gerade, wo Sie in einer Serie mitspielen, in der es um Recht und Ordnung geht?

Natürlich möchte ich als Vater gute Menschen aus meinen Kindern machen. Zum Beispiel ist Gerechtigkeit für mich ein großes Thema, das soziale Miteinander und Umweltschutz. Dinge, die einen persönlich bewegen, gibt man ja automatisch an die Kinder weiter. Ich habe eigentlich nur den Anspruch daran, dass aus ihnen gute, selbständige Menschen werden, die später auch gute Entscheidungen für sich treffen können. Das ist eigentlich mein einziger Anspruch - mal gucken, ob das klappt (lacht).

Sie arbeiten ja neben 'Notruf Hafenkante' auch noch an einem neuen Projekt - was genau hat es denn damit auf sich?

Aufgrund meiner Hobbys, wie dem Überlebenstraining und traditionellem Bogenschießen und dem Bedürfnis, jede Minute draußen zu verbringen, entsteht gerade das Projekt 'Schloo muss raus'. Es wird zum Beispiel ein Hörbuch zum Thema Natur geben, Seminare, in denen ich mit Menschen rausgehe, und einen Online-Auftritt - das ganze Konzept wird sich mit Naturnähe und Naturerlebnis beschäftigen. Es geht einfach darum, einmal raus aus dem Wahnsinn zu kommen, der uns täglich umgibt, und sich in den Schoß der Natur zu begeben.

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Das klingt ja so, als wären Sie wirklich vom tiefsten Innern her sehr naturverbunden. War das schon immer so?

Als ich 7 war bin ich von Hamburg in die Lüneburger Heide gezogen und da hat für mich irgendwie ein neues Leben begonnen. Vorher war ich eher der Lego-Kisten-Fummler - dann bin ich in eine Klasse gekommen, in der alle Kinder aus den umliegenden Dörfern Bauernhöfe hatten. Da hatte ich plötzlich Spielplätze zur Verfügung, die ich vorher nicht kannte. Von da an habe ich nur noch Schiffchen auf dem Fluss fahren lassen, war nur draußen. Diese Zeit hat aus mir einen sehr selbstbewussten Menschen gemacht, weil ich kräftig und gesund werden konnte. Da zieht es mich auch heute immer wieder hin. Ich merke das auch im Umgang mit meinen Kindern: Wenn ich mit ihnen rausgehe, dann brauchen wir außer einem Flusslauf nicht viel und die Kinder sind stundenlang beschäftigt. Sie sammeln Steine, bauen oder basteln was. Wenn ich sehe, wie viel Spielzeug sie in ihren Zimmern haben, dass überhaupt nicht beachtet wird, dann fragt man sich schon manchmal, warum man nicht einfach nur noch an den Fluss geht zum Spielen.

Das heißt, wenn Sie mit Ihrer Familie unterwegs oder im Urlaub sind, suchen Sie auch eher das Abenteuer oder können Sie auch mal einfach nur ganz klassisch am Strand liegen und nichts tun?

Ne ne, das soll schon alles im Rahmen bleiben. Wenn ich Abenteuer suche, dann mache ich das mit meinen Freunden - mal eine Kanufahrt machen oder mit notdürftiger Ausrüstung einen Tee im Busch kochen. Für solche Trips, zum Beispiel nach Alaska, müssen meine Jungs erst noch ein bisschen größer werden.

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Nun spielt in Ihrem Leben aber ja noch jemand anderes eine große Rolle: Ihre Frau. Sie beide sind schon sehr lange zusammen und auch verheiratet (Anmerkung der Redaktion: Mit seiner Frau Lexa, einer Maskenbildnerin, ist Schloo seit 17 Jahren zusammen und seit 11 Jahren verheiratet). Was ist das Geheimnis Ihrer Ehe?

Wir beide ergänzen uns perfekt: Meine Frau organisiert gut, ich führe gut aus (lacht). Ich bin eher der Malocher: Wenn es was zu tun gibt, packe ich es an. Meine Frau ist das Organisationstalent.

Gibt es noch Wünsche oder Träume, die Sie sich in Ihrem Leben erfüllen möchten?

Mein Anspruch ist eigentlich immer, so lange in meinem Beruf arbeiten zu können, bis der Sargdeckel irgendwann zugeht. Wenn dann noch alle meine Lieben gesund und glücklich sind und das miterleben können, bin ich der glücklichste Mensch der Welt.

Was macht Ihr Leben besonders liebenswert?

Ich habe einfach Glück gehabt, früh meinen Traumberuf zu finden. Außerdem empfinde ich seit der Geburt meines ersten Sohnes eine ganz neue Dimension der Liebe. Davon zehre ich täglich.

'Notruf Hafenkante' feiert Jubiläum! Die seit zehn Jahren laufende Serie startet am Donnerstag, den 5. Oktober mit 27 frischen Folgen in eine neue Staffel (19:25 Uhr im ZDF).