Nieren gesund halten: Wie Sie dieses wichtige Organ schützen
Viel Flüssigkeit allein reicht nicht, um Ihre Nieren ausreichend zu unterstützen und Erkrankungen vorzubeugen. Worauf Sie noch achten sollten, um dieses wichtige Organ gesund zu halten.
Sie sind nicht nur dafür zuständig, Urin zu bilden und ihn über die Harnleiter zur Blase abzuleiten: Nieren sorgen auch dafür, dass unser Blut 300-mal täglich von Schadstoffen gereinigt wird und sie regulieren sowohl den Salz- und Wasserhaushalt im Körper, als auch den Blutdruck. Ziemlich wichtige Aufgaben also, die entscheidenden Einfluss auf unsere Gesundheit haben.
Geben Sie deshalb besonders gut acht auf Ihre beiden Nieren, indem Sie folgende Tipps beherzigen.
Deshalb ist richtiges Trinken so wichtig für die Nieren
Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich, können die Nieren sie als Transport- und Lösungsmittel verwenden und somit optimal arbeiten. Je älter wir werden, desto schwieriger ist das aber manchmal, denn das Durstgefühl nimmt mit der Zeit ab. Erinnern Sie sich deshalb regelmäßig daran und trinken Sie am besten - je nach Gewicht und Ernährungsweise - etwa eineinhalb bis zwei Liter am Tag. Achten Sie dabei außerdem darauf, immer wieder und dann lieber kleinere Mengen Wasser zu trinken, anstatt wenige große Mengen. Um die Reinigungsfunktion Ihrer Nieren zu verbessern, nehmen Sie am besten alle 60 Minuten ein Glas Wasser zu sich.
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Worauf Sie bei der Ernährung achten sollten
Folgen Sie beim Essen am besten der 70-zu-30-Regel: Fettarme, pflanzliche und ballaststoffreiche Lebensmittel (Obst, Gemüse, Vollkorn), die den Darm anregen, sollten etwa 70 Prozent Ihrer Nahrung ausmachen. Nur in den restlichen 30 Prozent sollten tierische Fette enthalten sein. Mit Salz und Zucker (auch in Form von stärkehaltigen Nudeln und Brot) sollten Sie ebenfalls lieber sparsam umgehen, da die Nieren dadurch belastet werden. Vorsicht ist außerdem bei Süßstoff geboten: Wie US-Forscher herausfanden, verdoppelt der tägliche Konsum von mehr als zwei mit Aspartam und anderen Stoffen gesüßten Getränken das Risiko für Nierenerkrankungen.
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Generell gilt es, auf eine vitamin- und abwechslungsreiche Ernährung zu achten, um Übergewicht und dadurch begünstigte Folgen wie Bluthochdruck und Diabetes zu vermeiden. So senken Sie das Risiko für Nierenprobleme. Auch Spurenelemente wie Zink und Kupfer, die Entgiftungsenzyme aktivieren, sowie Kalzium (zum Beispiel in Milchprodukten, Orangen und Brokkoli) sind sehr wertvoll für den Körper.
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Vorsicht bei der Einnahme von Medikamenten
Nehmen Sie regelmäßig Schmerzmittel ein, kann das die Durchblutung Ihrer Nieren beeinträchtigen. Setzen Sie deshalb möglichst nicht auf Kombi-Präparate, sondern wählen Sie lieber verträglichere Einzelwirkstoffe. Generell gilt es allerdings als nierenschädigend, länger als ein Jahr lang 15 Tabletten pro Monat einzunehmen. Bei einer längeren Medikamenteneinnahme sollte eine regelmäßige Kontrolle durch einen Nephrologen (Nierenspezialisten) erfolgen.
Bewegung fördert Ihre Nierengesundheit
Schützen Sie Ihre Nieren, indem Sie täglich 20 Minuten lang stramm gehen - das fördert die Widerstandsfähigkeit dieses Organs und senkt den Blutdruck.
Risikofaktoren: Genussmittel wie Alkohol und Zigaretten
Rauchen verengt die Gefäße und schränkt die Funktion der Nieren ein. Bei Diabetikern wirkt sich der Genuss von Zigaretten besonders negativ auf die Nieren aus: Der Funktionsverlust erfolgt deutlich schneller und drastischer als bei nichtrauchenden Diabetikern. Auch übermäßiger Alkoholkonsum schädigt die Nieren, da sie durch ihn stärker belastet werden um dessen Giftstoffe wieder auszuscheiden. Außerdem hat ein erhöhter Alkoholgenuss zur Folge, dass mehr Harn gebildet wird und der Körper austrocknet.
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Schränken Sie sich deshalb Ihrer Gesundheit zuliebe ein, was den Verzehr von Alkohol angeht. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rät Frauen, nicht mehr als ein Standard-Glas Alkohol pro Tag zu sich zu nehmen (Männer nicht mehr als zwei Gläser pro Tag). An mindestens zwei Tagen pro Woche sollte außerdem ganz auf Alkohol verzichtet werden.
Tipps zur medizinischen Vorsorge
Auch, wenn Sie diese Punkte beherzigen und auf Ihre Gesundheit achten, sollten Sie Ihre Nieren einmal jährlich mit Hilfe eines Harntests untersuchen lassen - Bluthochdruck- und Diabetes-Patienten am besten sogar alle sechs Monate. Erhöhte Eiweißwerte im Urin treten nämlich bereits frühzeitig im Verlauf einer Nierenerkrankung auf und machen so eine möglichst schnelle Diagnose möglich. Übrigens: Nach Vollendung des 35. Lebensjahres haben Sie alle zwei Jahre Anspruch auf eine Basis-Vorsorgeuntersuchung, die von der Krankenkasse gezahlt wird und zur Früherkennung von Nierenerkrankungen sowie Herz-Kreislauf-Problemen und Diabetes dient.