Orchideen vor Krankheiten und Pilzen schützen
Orchideen sind empfindlich und empfänglich für Krankheiten und Pilze, wenn sie nicht die richtige Pflege bekommen. So können Sie Ihre Pflanzen schützen.
- Präventiv gegen Pilzbefall und Krankheiten vorgehen
- Was steckt hinter brauen Flecken?
- Gelbe Blätter an Ihrer Orchidee: Stammfäule erkennen
- Orchideen-Krankheiten: Was tun bei einem Virenbefall?
- Schwarzfleckenkrankheit erkennen und handeln
- Was bedeuten kleine Löcher auf den Blättern?
- So erkennen Sie einen Spinnmilbenbefall
- Schädlingsbefall: Wie sehen Wollläuse auf Orchideen aus?
Manche Orchideen reagieren mit einem Wachstumsstop, der geknitterte Blätter mit sich bringt, wenn ihre Bedürfnisse nicht erfüllt werden. In diesem Fall sollte der Standort geprüft werden. Die Luftfeuchtigkeit und die Wassergabe sind ebenfalls wichtig für die Gesundheit der Pflanze, damit sie möglichst lange in ihrer vollen Blüte erstrahlen kann. Sind eventuelle Fehler in der Pflege Ihrer Orchideen behoben, wachsen neue Blätter wieder normal und glatt nach.
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Versorgen Sie Ihre Gewächse allerdings nicht richtig, kann das Schädlinge wie Schildläuse oder Spinnmilben anziehen oder zu einem Pilzbefall und damit auch zu ernsthaften Orchideen-Krankheiten führen. Wir zeigen Ihnen, welche Krankheiten und Schädlinge es gibt, wie Sie im Falle eines Befalls oder einer Erkrankung handeln und worauf Sie achten sollten, um diese zu vermeiden.
Präventiv gegen Pilzbefall und Krankheiten vorgehen
Unter den Zimmerpflanzen gelten die exotischen Zimmerpflanzen mit den auffälligen Blüten im Volksmund nicht gerade als einfach. Jedoch betont die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein im Gespräch mit Liebenswert, dass Orchideen zwar krank werden können, aber insgesamt pflegeleicht sind.
Um Orchideen-Krankheiten zu vermeiden, können Sie präventiv Maßnahmen ergreifen, wie Claudia Willmer und Georg Henkel, die Pflanzenschutzexperten für den Hausgarten der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein gegenüber Liebenswert erklären. Sie sollten "schon bei der Auswahl in der Gärtnerei oder im Gartencenter auf die Krankheitssymptome wie dunkle Flecken, oder Gelbfärbung der Blätter achten", raten die Experten im Liebenswert-Interview. "Wesentlich dabei ist es allerdings darauf zu achten, was sortentypisch ist und von den Züchtern auch so gewollt wurde." Ratsam ist es auch, regelmäßig die Blüten genau zu betrachten und auf Auffälligkeiten zu untersuchen.
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Laut der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein gilt es vorab "Kulturbedingungen zu optimieren", um zuhause effektiv gegen Orchideen-Krankheiten vorzugehen. Das bedeutet: "Nur alle ein bis zwei Wochen wässern. Am besten durch zehnminütiges Tauchen in kalkarmes Wasser oder Regenwasser oder durch Gießen von oben und Entfernen des überschüssigen Wassers." Außerdem empfehlen die Experten der Landwirtschaftskammer sehr seltenes Düngen, einen hellen Standort, aber keine pralle Sonne. Was passiert, wenn die Pflanze doch zu viel Sonne abbekommt, lesen Sie im nächsten Abschnitt.
Ihre Orchideen-Experten im Artikel
Claudia Willmer und Georg Henkel sind Pflanzenschutzexperten für den Hausgarten der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.
Claudia Willmer arbeitet im Bereich Garten- und Landschaftsbau und ist Ansprechpartnerin zu Themen wie Pflanzenschutz im Obstbau und Pflanzengesundheit überregional.
Georg Henkel arbeitet im Bereich der Pflanzenschutzberatung für den Haus- und Kleingarten und ist Ansprechpartner zu den Themen Versuchswesen, Schaderregerüberwachung, Pflanzengesundheitskontrolle Obstbaumschulen und Virustestung.
Wenn Sie eine telefonische Beratung möchten, erreichen Sie Frau Willmer unter 04120/7068-208 und Herrn Henkel unter 04120/7068-226.
Was steckt hinter brauen Flecken?
Für so manchen Pflanzen-Besitzer können Orchideen auf den ersten Blick eine Herausforderung darstellen. Immerhin sind sie zwar mit ihren markanten Blüten wunderschön anzusehen, benötigen möglicherweise jedoch auf den ersten Blick eine speziellere Pflege und Liebe als andere Pflanzen. So sollten sie zwar ausreichend Sonnenlicht bekommen, aber zu viel ist auch nicht gut. Weist die Orchidee braune Flecken oder Klumpen auf, handelt es sich um Wucherungen, die auf eine zu starke Sonneneinstrahlung zurückzuführen sind. Die Pflanze hat sozusagen einen Sonnenbrand und sollte schnell an ein anderes Plätzchen gestellt werden. Auch, wenn diese Wucherungen der Orchidee nicht weiter schaden, sollte die pralle Sonne vermieden werden, da die Pflanze sonst austrocknen und sterben kann. Betroffene Blätter können Sie einfach entfernen.
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Gelbe Blätter an Ihrer Orchidee: Stammfäule erkennen
Hat eine Orchidee eine Krankheit, kann sich das auf ihren Blättern abzeichnen. Bekommt die Pflanze plötzlich gelbe Blätter, kann das verschiedene Ursachen haben. Ein Grund kann, wie bereits im früheren Text beschrieben, von zu viel Sonne kommen. Können Sie jedoch ausschließen, dass Ihre Orchidee einen Sonnenbrand hat, stammen die gelben Blätter von Wasser. Gießen Sie die Orchidee nicht richtig oder zu viel, kann Staunässe entstehen. Dadurch beginnen der Stamm und die Wurzeln zu faulen, was wiederum zu gelben Blättern führt. Folge: Es wachsen auch keine neuen Blätter mehr nach.
Begünstigt wird diese Stammfäule auch durch Bakterien im Gießwasser. Hier gilt leider: Ist Ihre Pflanze davon betroffen, gibt es nicht mehr viele Möglichkeiten, zu handeln. Hat der Fäulnis-Prozess bereits eingesetzt, ist die Orchidee leider nicht mehr zu retten. Vorbeugend sollte Staunässe vermieden und die Pflanze nicht übergossen werden. Achten Sie beim Wasser, welches Sie zum Gießen verwenden, auch darauf, dass es frisch ist und nicht abgestanden.
Sie sind sich nicht ganz sicher, ob Sie Ihre Orchideen richtig gießen? Im Video sehen Sie, wie es geht (der Artikel geht unter dem Video weiter):
Orchideen-Krankheiten: Was tun bei einem Virenbefall?
Auch Orchideen bleiben von Viren nicht verschont – die Pflanzen mit den markanten Blüten können an Mosaikviren oder Ringfleckenviren erkranken. Meist erfolgt eine Erkrankung durch eine tierische Übertragung – etwa durch Läuse oder auch Thripse. Viren können jedoch auch übertragen werden, wenn Sie etwa mit einen unsauberen Messer oder einer Schere arbeiten, die Sie vor dem Schneiden nicht desinfiziert haben. Das Virus kann auch von einer anderen Pflanze übergehen, die Sie vorab mit dem schmutzigen Werkzeug geschnitten haben. Hinweise auf Viren geben Flecken, die streifen-, ring- oder pfeilförmig sind. Viren können bei Orchideen mit breiteren Blättern auch schwarzbraune bis schwarze Flecken verursachen.
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Wenn eine Orchidee von Viren heimgesucht wurde, gibt es leider – ebenfalls wie bei Stammfäule – nicht mehr wirklich eine Möglichkeit für Sie zu handeln. Denn nach Angaben der Pflanzenschutzexperten für den Hausgarten der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein können "Erkrankungen mit Viren nicht geheilt werden." Die Experten raten deshalb, bereits beim Kauf achtsam zu sein: Sehen Sie für Viren typische Ringe, Bänderungen auf den Blättern, dann sollten Sie laut den Experten diese Pflanzen nicht kaufen. Haben Sie die virenbefallene Zimmerpflanze bereits zu Hause, muss diese laut Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein nicht zwangsläufig weggeworfen werden. "In der Regel blühen die Orchideen auch mit Virusbefall üppig und Jahre lang." Voraussetzung ist, dass sie genügend Abwehrkräfte hat und den Virenangriff selbst bekämpfen kann. Schafft sie das, ist sie gegen künftige Virusinfektionen resistent.
Zudem können Sie vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Um einen Virenbefall zu vermeiden sollten Orchideen nur mit einem geschärften und desinfiziertem Messer oder anderem sauberen Werkzeug geschnitten werden.
Schwarzfleckenkrankheit erkennen und handeln
Wie viele andere Pflanzen können auch Orchideengewächse von Pilzen befallen werden. Doch wie sieht ein Pilzbefall bei Orchideen aus? Ein Indiz sind schwarze Punkte auf den Blättern und Stängeln der Orchidee.
Dies wird umgangssprachlich als Schwarzfleckenkrankheit bezeichnet. Die Pflanzenschutzexperten für den Hausgarten der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein erklären, dass es sich dabei meist um Blattfleckenpilze handelt, die auf den Blättern dunkelbraune, eingesunkene Flecken hervorrufen.
"Ähnliche Symptome können aber auch durch Bakterien hervorgerufen werden", erklären Claudia Willmer und Georg Henkel im Interview. "Oft wird aber bei vergleichbaren Symptomen gar kein Schaderreger festgestellt, sondern die Schäden werden abiotisch hervorgerufen durch eine zu starke Düngung, zu häufiges oder falsches Wässern, ein ungeeignetes Substrat oder einen falschen Standort. Dieser sollte hell, aber nicht sonnig sein." Ebenso kann eine zu hohe Luftfeuchtigkeit an dem Pilzbefall Schuld sein.
In diesem Fall ist schnelles Handeln wichtig, weil sich der Pilz rasant ausbreitet und in die Tiefe geht.
In der Bildergalerie sehen Sie, wie Sie im Falle eines Pilzes an Ihrer Orchidee handeln:
Was bedeuten kleine Löcher auf den Blättern?
Wenn Sie kleine Löcher auf den Blättern entdecken, ist das ein Zeichen für einen Befall durch Läuse – genauer gesagt Schildläuse. Auch diese Schädlinge können die Gesundheit befallener Pflanzen gefährden, denn die oval und gelb bis braun gefärbten Insekten sitzen meist auf den Blattunterseiten und ernähren sich mit Hilfe eines Saugrüssels vom Pflanzensaft. Folge: Die Blätter beginnen sich zu verformen und zu welken. Außerdem entstehen kleine Löcher, die Pilzen und Viren Zugang gewähren. Zudem bildet sich auf den Blättern oft durch die Ausscheidungen der Schildläuse – dem sogenannten Honigtau – ein schwarzer Pilzrasen. Schildläuse werden oftmals durch neu gekaufte Pflanzen eingeschleppt. Tatsächlich werden Orchideen allerdings laut Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein "nur selten von Blattläusen besiedelt." Meistens werden Pflanzen, die gerade in der Blühphase sind, von Blattläusen befallen.
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"Was kann ich tun, wenn meine Orchidee befallen ist", fragen Sie sich? Nun heißt es schnell zu handeln: Die von Schildläusen befallene Orchidee sollte umgehend in Quarantäne gestellt werden, damit andere Pflanzen nicht auch noch befallen werden. Die Blattläuse können durch Abduschen mit Wasser oder Abschaben – mit Hilfe eines Messers – entfernt werden. Tipp: Die betroffene Zimmerpflanze immer wieder auf neuen Befall kontrollieren und gegebenenfalls erneut abduschen. Die kleinen Insekten verstecken sich gerne zwischen den Hüllblättern der Pflanzen. Daher sollten Sie diese bei einem Befall abschneiden. Bei hartnäckigem Befall kann ein Spiritus-Wasser-Spülmittel-Gemisch zu Hilfe genommen werden.
So erkennen Sie einen Spinnmilbenbefall
Entdecken Sie an der Unterseite der Blätter der Blütenpracht kleine Netze, wurde Ihre Pflanze von Spinnmilben befallen, diese treten vor allem bei trocken-warmem Wetter oder Standort auf. Allerdings ist "die Gefahr für Spinnmilben bei Orchideen nicht bis nur gering vorhanden", so die Experten Claudia Willmer und Georg Henkel gegenüber Liebenswert. Ein weiteres Indiz dafür, dass Spinnmilben Ihre geliebte Zimmerpflanze besiedeln, sind hell gesprenkelte Blätter. Diese werden im Laufe des Befalls braun und trocken.
Spinnmilben geben eine Substanz – ein Gift – in die Blätter der betroffenen Pflanze, was das Wachstum stark beeinträchtigt und die Zellmembran der Blätter auflöst. Ebenso wie bei den Löchern, die durch Schildläuse entstehen, können durch die Einstichstellen Viren, Bakterien und Pilze eindringen.
Falls Blätter von Milben befallen sind, sollte Sie nach Angaben der Pflanzenschutzexperten die Orchidee "regelmäßig befeuchten und Pflanzen aus der direkten Sonne stellen." Um die Milben zu bekämpfen und einen gravierenderen Befall zu verhindern, entfernen Sie alle betroffenen Blätter und wischen Sie alle Blätter der Pflanze vorsichtig mit einem feuchten Tuch ab. So können Sie die Netze entfernen.
Schädlingsbefall: Wie sehen Wollläuse auf Orchideen aus?
Bei weißem Belag wird oft an Mehltau gedacht, bei Orchideen ist dieser Belag jedoch meistens ein Zeichen für einen Woll- oder Schmierlausbefall.
Laut den Experten der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein "ist dies zu erkennen an klebrigen Trieben und Blättern und natürlich an den Tieren."
Jedoch sind Wollläuse winzig. Ist der weiße, pelzige Belag sichtbar, ist der Befall bereits weit fortgeschritten und die befallene Orchidee muss umgehend in Quarantäne. "Ist der Befall lange Zeit nicht erkannt worden, sollte abgewogen werden, ob man die Pflanze nicht entsorgt", raten die Pflanzenschutzexperten für den Hausgarten der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.
Haben die Wollläuse die Pflanze doch noch nicht zu stark befallen, können Sie noch handeln. Ein Gemisch aus Olivenöl, Spülmittel und Wasser kann auf die betroffenen Stellen gesprüht oder gepinselt werden.
Außerdem sollte das Substrat gewechselt und der Topf gründlich gereinigt werden. Jedoch sind diese Schädlinge laut Claudia Willmer und Georg Henkel hartnäckig und schwierig in der Bekämpfung. Eine weitere Möglichkeit, um die Tiere loszuwerden "ist das konsequente Abreiben mit Zeigefinger und Daumen oder mit einem feuchten Haushaltstuch oder Wattestäbchen."
Quellen
Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein