'Rote Rosen'-Star Edelgard Hansen: "Ich bin ganz im Frieden mit dem Älterwerden"
Als Dörte Reichard hat Edelgard Hansen in der 19. Staffel 'Rote Rosen' einen tiefsitzenden Familienkonflikt zu lösen. Im Interview gab sie uns einen Einblick.
Sie war die erste bestätigte neue Darstellerin der 19. Staffel 'Rote Rosen'! Schauspielerin Edelgard Hansen (66) ist seit August 2021 in ihrer Rolle Dörte Reichard in der Serie zusehen. Als Mutter von Jens (Martin Luding) haben wir Dörte als hilfsbereiten, einfühlsamen und sehr engagierten Menschen kennengelernt. Daher ist die Freude umso größer, dass sie uns auch in der kommenden Staffel erhalten bleiben wird.
Im Interview mit Liebenswert hat uns Edelgard Hansen kürzlich verraten, welche neue Seite wir von Dörte in der 19. Staffel kennenlernen werden. Als Mutter von Anke (Anne Brendler) wird sie auch in der neuen Staffel eine zentrale Rolle spielen, denn Anke hatte im Gegensatz zu Jens nicht das beste Verhältnis zu ihrer Mutter. Familienkonflikte sind also vorprogrammiert ...
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Edelgard Hansen über die Wandlung von Dörte Reichard in der 19. Staffel
Liebenswert: Seit August können die Zuschauer*innen Ihre Rolle, Dörte Reichard, nun bei 'Rote Rosen' sehen. Bislang haben wir sie zusammen mit Sohn und Enkelin sehr liebevoll und fast schon ein wenig übereifrig wahrgenommen. In Staffel 19 kommt nun Dörtes Tochter Anke dazu. Wie wird sich Ihre Rolle in der neuen Staffel verändern?
Edelgard Hansen: Der Charakter wird sich natürlich nicht verändern, aber wir werden eine weitere Facette von Dörte kennenlernen. Sie hat ja drei Kinder, Jens, Simone, die in Australien lebt und Anke, das mittlere Kind. Zu Anke hat Dörte ein eher schwieriges Verhältnis, das ist bei ihren anderen Kindern nicht der Fall. Anke hat sich schon früh ungeliebt gefühlt und dann rebelliert. Dörte wird schon bald nicht immer nur als die Gute wahrgenommen, sondern zeigt sich von einer etwas andere Seite. Sie fühlt sich oft von der Reaktion ihrer Tochter überfordert und weiß nicht weiter. Dadurch gewinnt die Rolle an Menschlichkeit.
Wie treffen Dörte und Anke denn in der 19. Staffel aufeinander?
Aus beruflichen Gründen ist Anke nach Lüneburg gezogen. Dörte hat bereits im Vorfeld versucht, mit ihr Kontakt aufzunehmen, aber ihre Tochter wollte sich nicht mit ihrer Mutter treffen. Im Krankenhaus kommt es dann zu einer zufälligen Begegnung. Die Erste nach vielen Jahren.
Sie haben bereits das angespannte Verhältnis zwischen Dörte und ihrer Tochter beschrieben. Offenbar hatten die beiden auch über einen längeren Zeitraum keinen Kontakt. Wie wird es mit Dörte und ihrer Tochter Anke weitergehen?
Anke war in den letzten Jahren sehr abweisend zu ihrer Familie und hat bisher alle Annäherungsversuche ihrer Mutter abgeblockt. Es wird also eine ganze Weile dauern, bis die beiden zueinanderfinden. Es kommen aber auch Momente der Nähe und des Verständnisses zustande.
Sie planen eine Reise in das schöne Lüneburg? Dann finden Sie im Video alle bekannten Drehorte der Roten Rosen: (Das Interview geht unter dem Video weiter)
Weiß Dörte über die Beziehung zwischen Anke und Florian Bescheid?
Davon erfährt Dörte in dem Moment, als sie ihrer Tochter im Krankenhaus begegnet. Sie verurteilt ihre Tochter natürlich nicht. Trotzdem hat sie damit zu kämpfen, dass ihre Tochter den Mann ihrer im Koma liegenden besten Freundin geheiratet hat.
Familienkonflikte sind meist sehr emotional und tiefgehend. Welche Konflikte haben die Zuschauer in der 19. Staffel zu erwarten?
Natürlich wird es viele Konflikte zwischen Dörte und ihrer Tochter Anke geben. Katrin zieht zu ihr ins Rosenhaus und versteht sich gut mit ihr. Anke ist darüber natürlich nicht glücklich. Das birgt auf jeden Fall schon das nächste Konfliktpotenzial.
Gibt es etwas, dass sie mit Dörte gemeinsam haben?
Ich finde, es gibt ziemlich viele Gemeinsamkeiten. Ich persönlich mische mich in der Regel nicht ungefragt in andere Angelegenheiten ein, das ist aber zum Beispiel Dörtes Art. Schwer ist es für mich aber nicht und es macht mir wirklich auch sehr viel Spaß. Ich kenne und verstehe Dörtes Impuls und die Rolle erlaubt es mir, dem zu folgen.
Dörte kann sich als pensionierte Pastorin offenbar nicht so ganz mit dem Gedanken an den Ruhestand anfreunden. Wie geht es ihnen persönlich mit dem Gedanken?
Ich bin Künstlerin. Der Gedanke an den Ruhestand ist mir fremd. Ich wüsste gar nicht, was ich dann machen sollte (lacht). Ich habe das große Glück, dass das was ich gerne mache auch mein Beruf ist. Deshalb werde ich weiter spielen, solange ich kann.
Ich habe beruflich immer mit anderen Menschen zu tun und schätze den Austausch sehr. Es ist eine sehr lebendige Tätigkeit, die nicht ans Alter gebunden ist. Die Aufgaben ändern sich nur.
Wissen Sie schon, wie lange Dörte in Lüneburg bleiben wird?
Ja, die komplette 19. Staffel. Eventuell auch darüber hinaus.
Wie gehen Sie mit dem Älterwerden um?
Gar nicht. Ehrlich gesagt ist es für mich eher so, dass ich nicht noch mal 20 sein möchte. Diese Auseinandersetzung mit dem Leben in jungen Jahren fand ich ziemlich herausfordernd. Mittlerweile bin ich viel gelassener geworden. So lange ich gesund bin, leistungsfähig und fit, fühle ich mich in meinem jetzigen Alter sehr wohl. Es hat ja immer etwas damit zu tun, ob man das Leben genießen kann. Ich bin ganz im Frieden mit dem Älterwerden.
Was macht das Leben für Sie liebenswert?
Begegnungen mit anderen Menschen, den Austausch, aber auch Momente, die ich in der Natur verbringe. Meine Familie, mein Beruf und meine Freunde. Ich liebe meinen Beruf, das macht das Leben für mich liebenswert.
Wir bedanken uns herzlich für das nette Gespräch!
'Rote Rosen' läuft immer montags bis freitags um 14:10 Uhr im Ersten und ist jederzeit über die ARD-Mediathek abrufbar.