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Schnecken im Garten: Das hilft gegen den Befall

Sie sind schleimig, eklig und ein Graus für jeden Gartenfreund: Schnecken.

Schnecken im Garten: Das hilft gegen den Befall
Dieses Bild ist bekannt und der Albtraum für jeden Gartenfreund: Schnecken im Salat. Foto: erwo1/ iStock
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Vor allem die Spanische Wegschnecke hat sich in den letzten Jahren sehr stark vermehrt und ist in fast jedem Garten zu finden. Mit bloßem Absammeln ist es da nicht immer getan. Wir zeigen Ihnen hier Mittel und Wege, wie Sie die orange-braunen Biester bekämpfen können ohne sich dabei die Hände schleimig zu machen.

Woher kommen die Schnecken im Garten?

Fast 90 Prozent der Fraßschäden in Ihrem Gemüsebeet stammen von der Spanischen Wegschnecke. Es gibt verschiedene Theorien, wie sie nach Deutschland gekommen sein soll. Einige gehen davon aus, dass sie in den 60er-Jarhen eingeschleppt wurde. Andere meinen, dass diese Art schon länger in Deutschland herumkriecht, aber erst durch die veränderten Klimaverhältnisse zu so einer großen Population gewachsen ist. Denn Fraßfeinde hat sie hier fast keine.

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Was kann man vorbeugend gegen Schnecken im Garten tun?

Damit Sie sich erst gar nicht über Fraßschäden an Ihren Pflanzen ärgern müssen, helfen Ihnen diese vorbeugenden Maßnahmen.

Der richtige Pflanzenpartner

Die richtige Bepflanzung ist entscheidend, ob sich Schnecken in Ihr Beet verirren oder doch lieber weiter kriechen. Sie meiden beispielsweise Kapuzinerkresse. Thymian und Salbei oder Rosmarin sind ebenfalls Pflanzen, die unattraktiv für die Tiere sind. Wenn Sie davon einfach ein paar Pflanzen zwischen Ihr Gemüse setzen, können Sie den Schneckenbefall zumindest schon einmal eindämmen. Und einen weiteren Vorteil hat das Ganze auch noch. Salat, Gurke und Co. können Sie nach dem Ernten gleich mit den leckeren Kräutern servieren.

Spitzes gegen Schnecken

Schnecken mögen nichts Spitzes. Verteilen Sie deswegen am besten gleich die Eierschalen-Reste vom Sonntagsei zwischen Ihren Beeten. Sehr gut eigenen sich auch die spitzen Kanten von Muschelstücken. Einfach ein paar im Urlaub sammeln, mitbringen lassen oder im Deko-Laden kaufen. Sie werden sehen, der Schnecken werden sich bald verkriechen.

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Trocken ist Trumpf

Da Schnecken trockene Wege meiden, sollte der Bereich um die Beete selbst möglichst offen und trocken gehalten werden. Dazu kann man beispielsweise Holzwolle, Steinmehl, Asche oder Kalk streuen und den Schnecken den Weg ins Beet somit erschweren.

Umgraben unterlassen

Am besten ist aber, Sie fangen klein an. Nämlich bei den Eiern. Dann kommt es erst gar nicht mehr zu einer Schneckeninvasion. Graben Sie im Herbst lieber nicht mehr um. Denn Schnecken legen ihre Eier gerne in Hohlräume. Wenn Sie die Erde auflockern entstehen solche Löcher, die die Weichtiere für sich nutzen. Bleibt der Boden fest, dann gibt es für Schneckennachwuchs keine Chance und der Befall im Sommer wird verringert.

Video: Wenn Sie Ihren Garten noch weiter verschönern möchten, finden Sie hier im Video ein paar Anregungen (Text geht unter dem Video weiter):

Video Platzhalter

Schnecken im Garten mit Schneckenkorn bekämpfen

Ein sehr beliebtes Mittel gegen Schnecken ist der Einsatz von Schneckenkorn. Dabei gilt: Je frühzeitiger Sie die Präparate einsetzen, umso wirksamer sind sie. Dabei sollten Sie allerdings beachten, dass es sich bei Schneckenkorn um eine chemische Methode handelt um die Schnecken zu bekämpfen. Ganz ungefährlich ist sie also nicht. Mittel, die auf Eisen-III-Phosphat basieren, sind weniger giftig als Schneckenkorn mit Metaldehyd oder Methiocarb. Dabei darf man der Packungsaufschrift "Ungiftig für Haustiere" nur bedingt vertrauen. Wenn Hunde und Katzen zu viel des Mittels aufnehmen, zeigen sie oft trotzdem Vergiftungserscheinungen.

Schnecken im Garten mit Hausmitteln bekämpfen

Als Alternative zur chemischen Bekämpfung der Schnecken, gibt es verschiedene Hausmittel.

Kaffee gegen Schnecken

Als wirksames Hausmittel, um Schnecken zu bekämpfen, hat sich Kaffee heraus gestellt. Schon in geringer Konzentration verdirbt er den Tieren den Hunger und vertreibt sie. Das Koffein im Kaffee kann in einer höheren Konzentration auch tödlich auf die Tiere Wirken. Daher sollte es helfen, wenn Sie Kaffeesatz flächig ausstreuen oder in einem Schutzring um einzelne Pflanzen. Oder Sie sprühen starken Bohnenkaffee auf die Blätter. Nach Regen muss der Kaffeeschutz aber erneuert werden.

Bierfalle gegen Schnecken

Schnecken sind wie Männer: sie fühlen sich von Bier magisch angezogen. Deswegen wird als ein wirksames Mittel gegen Schnecken oft die Bierfalle genannt. Dabei vergräbt man Gefäße, die zur Hälfte mit Bier gefüllt sind, im Garten ein. Die Schnecken werden vom Biergeruch angelockt, fallen in das Gefäß und ertrinken. Aber wie das nun einmal ist, wenn es Freibier gibt, fühlen sich nicht nur die Schnekchen aus dem eigenen Garten von dem Biergeruch angelockt, sondern auch die vom Nachbarn. So haben Sie am Ende wahrscheinlich mehr ungeliebte Gäste in Ihrem Garten als vorher. Aber Ihr Nachbar wird es Ihnen danken. Vielleicht sogar mit einem Bierchen.

Schnecken im Garten mit Nützlingen bekämpfen

Viele Tiere wollen nichts mit der Spanischen Wegschnecke zu tun haben. Wenn sie versuchen, die Schnecke zu verschlingen, sondert diese so viel Schleim ab, dass die Tiere daran ersticken würden. Vögel, Igel und Co. machen daher einen großen Bogen um die braun-orangene Gefahr.

Tigerschnegel

Einer lässt sich davon aber nicht unterkriegen: der Tigerschnegel, eine 10 bis 20 Zentimeter lange Nacktschnecke aus der Familie der Schnegel. Dieser Nützling vertilgt nicht nur verwesende Pflanzenteile und tote Tiere, sondern auch die Eier der Spanischen Wegschnecke. Außerdem soll der schwarz gefleckte Schnegel die spanische Konkurrenz sogar angreifen. Tigerschnegel sollten also auf keinen Fall bekämpft werden. Das gilt beispielsweise auch für die geschützten Weinbergschnecken und Bänderschnecken.

Laufente

Eine immer beliebter Methode, bei der Bekämpfung von Schnecken, sind Laufenten geworden. Die indische Laufente frisst die orangefarbenen Nacktschnecken nämlich für ihr Leben gern. Durch ihren sehr ausgeprägten Geruchssinn stöbert sie die Nacktschnecken auch in ihren Tagesverstecken auf, trägt sie zum Wasser und verschlingt Sie. Das Wasser ist in dem Fall sehr wichtig, weil sie die Schnecken darin waschen kann, um nicht am Schleim zu ersticken. Wenn Sie sich nicht gleich dazu entscheiden wollen, sich so ein paar schneckenvertilgenden Enten in den Garten zu holen, dann können Sie diese auch einfach probeweise mieten.

Helfen Schneckenzäune gegen Schnecken im Garten?

Ein sehr wirksames Mittel, um die Schnecken fernzuhalten, sind Schneckenzäune. Sie schaffen es, ganze 90 Prozent der Weichtiere vor den Beeten zu halten. Die herkömmlichen Zäune sind aus Metall und ragen zehn Zentimeter aus dem Boden. Sie verfügen oben über eine Kante oder Rundungen, die von der Schnecke nicht überwunden werden können. Das Metall ist einfach zu glatt für die Tiere. Der Nachteil ist allerdings daran, dass nur die Beete geschützt sind und die Schnecken fröhlich, im rerstlichen Garten, ihre Schleimspur verteilen können.

Autor: Karin Eckhold

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