Star-Koch Nelson Müller über seine Heimatliebe
Im Interview verrät Star-Koch Nelson Müller, was für ihn Heimat ausmacht und welches Lieblingsgericht er mit ihr verbindet.
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Dieser Spitzenkoch ist immer in Bewegung: Nelson Müller ist Restaurantbesitzer in Essen, nimmt regelmäßig für ZDF-Sendungen Lebensmittel unter die Lupe, veröffentlicht Bücher ('Heimatliebe', s. Tipp). In seinem Job reist der Schwabe, der mit vier Jahren von Ghana zu seinen Pflegeeltern nach Deutschland kam, quer durch die Republik. Seine geliebten Wurzeln vergisst er dabei aber nie, wie er im 'Das Neue Blatt'-Interview 2019 verraten hat.
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Nelson Müller im Interview
'Das Neue Blatt': Welche drei Begriffe verbinden Sie persönlich mit Heimat?
Nelson Müller: Mein Zuhause, also meinen aktuellen Wohnort, und natürlich auch den Ort, wo meine Familie ist oder ich mich wohlfühle, wie zum Beispiel bei meinen Freunden.
Welches Gericht erinnert Sie an Ihre Kindheit?
Eintopf – und natürlich auch die Maultaschen.
Kochen Sie die Eintöpfe nach einem speziellen Rezept Ihrer Mama? Ja, mit kleinen und persönlichen Abwandlungen. T
röstet Mamas Eintopf noch heute? Erfreuen würde ich eher sagen. Ich kann mir ja immer etwas zu essen wünschen, wenn ich meine Eltern besuche. Eine Tatsache, die man als Koch nicht so oft angeboten bekommt (lacht).
Ihre Lieblingsgerichte stammen aus der deutschen Küche. Mit welchen heimischen Zutaten kochen Sie am liebsten?
Da habe ich eigentlich nichts, was ich am liebsten verwende. Es gibt so eine Vielzahl an guten Produkten. Das Wichtigste ist für mich die Qualität, die Frische und die Saison.
Wussten Sie, dass diese Lebensmittel nicht in den Kühlschrank gehören? (Das Interview geht unter dem Video weiter)
"Immer wenn ich meine Eltern besuche, darf ich mir etwas zu essen wünschen"
Welche Verbindung haben Sie zu Ghana? Ist das Land eine zweite Heimat?
Bei einem Dreh für die „ZDFzeit“ habe ich Ghana nach langer Zeit besucht, und ich war natürlich sehr gespannt. Im Herzen ist Ghana sicherlich auch Heimat, aber vorwiegend ist das hier in Deutschland meine Heimat. Auch mit Herz und allem, was dazugehört.
Gibt es Kontakt zu Ihren leiblichen Eltern?
Den gibt es natürlich. Meine leiblichen Eltern leben in London, wir telefonieren auf jeden Fall regelmäßig. Erst letztes Jahr haben wir uns gesehen, das ist also noch nicht so lange her.
Sie arbeiten sehr viel. Wohin zieht es Sie für kleine Auszeiten?
Ich bin ganz gern auf Mallorca. Freunde sind dann auch dort, und wir haben eine gute Zeit.
Beruflich müssen Sie oft reisen. Es heißt, früher hatten Sie Flugangst …
Ich habe keine großen Ängste mehr. Ich sitze immer am Gang, ganz weit vorn, das beruhigt mich irgendwie.
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Sie sagen, wenn Sie unterwegs sind, vermittelt Ihnen gutes Essen ein Stück "zu Hause sein". Was essen Sie besonders gerne auf Reisen?
Wie immer und überall: am liebsten natürlich Eintopf!
Gehören Sie zu den Leuten, die sich Butterbrote für die Bahnfahrt schmieren?
Auf keinen Fall. Mir hat es im Bordrestaurant geschmeckt!
Lieber ausruhen oder arbeiten auf den Bahnfahrten? Lesen, Mails abarbeiten – das wohl am ehesten.
Kommen Ihnen unterwegs auch Ideen für neue Rezepte? Ich lasse mich überall gern inspirieren. Klar, Reisen sind dafür auch bestens geeignet.
Ihr Buch ist eine Liebeserklärung an die Familienküche. Träumen Sie davon, eines Tages Ihre eigene Familie zu bekochen? Unbedingt (lacht).
Buch-Tipp: Eine köstlich-kulinarische Reise durch Deutschland: 'Heimatliebe' (DK Verlag, ca. 25 €) ist voller Profi-Tipps und spannender Anekdoten. Inspirierend!