Nach großem Verlust

Trauerbewältigung: Warum es hilft, mit Verstorbenen zu reden

Mit den Lieben im Jenseits zu sprechen, kann bei der Trauerbewältigung nach einem schweren Verlust helfen. Doch können wir auch tatsächlich den Verstorbenen in Kontakt treten?

Bei der Trauerbewältigung kann es helfen, mit Verstorbenen zu sprechen.
Für Hinterbliebene kann es bei der Trauerbewältigung hilfreich sein, Verstorbene weiterhin in ihren Alltag miteinzubeziehen. Foto: Tom Merton / iStock
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Wie man Toten gedenkt, ist so facettenreich wie das Leben selbst. Manch einer geht ans Grab des Verstorbenen, ein anderer widmet eine Ecke in der Wohnung Fotos und Erinnerungsstücken. Nimmt man die Bilder zur Hand, spricht man vielleicht ein paar Worte wie: "Wärst du doch hier." Das mag dem einen oder anderen komisch vorkommen, doch Trauerexperten sind sich sicher: Das Sprechen mit Verstorbenen bietet die Chance zu Trost, Heilung und Frieden.

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Alles darf gesagt werden, um seine Trauer auszudrücken

Mit Verrücktsein habe das nichts zu tun. "Mit Toten zu sprechen ist völlig normal. Wir haben ja so viel Liebe und Sehnsucht in uns, möchten Verstorbene an unserem Leben teilhaben lassen, das braucht einen Weg, das Sprechen ist so ein Weg", sagt Mechthild Schroeter-Rupieper, Gründerin der Familientrauerarbeit in Deutschland zu auf einen Blick.

Ob alltägliche Erlebnisse, Ärger oder sogar Wut über den Tod des Angehörigen, alles darf gesagt werden. "Es ist eine Form, seine Trauer auszudrücken, und wenn ich etwas davon rauslasse, ist wieder Raum für Neues, das beeinflusst den Trauerprozess positiv", so Mechthild Schroeter-Rupieper.

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Übrigens: Auch sehr logisch orientierte Menschen würden dies tun. "Sie wissen, dass der andere nicht mehr da ist, berichten aber, dass sie die Gegenwart des Verstorbenen spüren", sagt Schroeter-Rupieper. Das Jenseits sei immer auf Empfang, davon ist das berühmte US-Medium Theresa Caputo überzeugt: "Wenn Sie sich Fotos oder Habseligkeiten von Verstorbenen angucken, ist die Seele bei Ihnen." In ihrer Arbeit als Medium würden Verstorbene, so Theresa Caputo, immer wieder aktuelle Geschehnisse aus dem Leben der Hinterbliebenen vermitteln, um zu zeigen: "Wir hören zu, wir verpassen nichts."

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Können wir Botschaften aus dem Jenseits empfangen?

Der Sterbeforscher Bernard Jakoby ('Das Tor zum Himmel') glaubt, dass wir die Seele Verstorbener wahrnehmen können: "Begegnungen mit Verstorbenen können sogar noch viele Jahre nach dem Tod eines Angehörigen plötzlich und unerwartet auftreten." Oft würden uns die Toten in unseren Träumen erscheinen, die dann sehr intensiv seien und lange im Kopf blieben.

Manchmal brächte die Seele eines Toten auch die Technik durcheinander: Lampen flackerten, Geräte gingen aus oder an. Ob man tatsächlich glaubt, die Gegenwart eines Verstorbenen zu spüren oder andere unerklärbare Erlebnisse hatte: Allein ist man damit nicht. Laut Umfragen haben drei von vier Deutschen bereits übersinnliche Erfahrungen gemacht.

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