Bücher für die Seele

5 Dinge, die wir aus Romanen lernen können

Sie sollen uns unterhalten, berühren, zum Nachdenken anregen und am besten nicht mehr loslassen - doch Romane fesseln uns nicht nur, sondern in ihnen stecken oft auch Lebensweisheiten, die wir uns zunutze machen können.

Romane können uns nicht nur verzaubern, sondern uns auch wichtige Lehren über das Leben vermitteln.
Geschichten können uns nicht nur verzaubern, sondern uns auch wichtige Lehren über das Leben vermitteln. Foto: Thomas_Zsebok_Images / iStock
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Bücher können für uns wie ein Lebenselixier sein, das uns neue Kräfte verleiht und das uns die Augen öffnet für Dinge, die wir so bisher nicht sehen konnten. Wir haben fünf denkwürdige Romane für Sie ausgewählt, aus deren Botschaften wir für unser ganzes Leben lernen können.

Liebe – egal, ob es eine Chance auf Erfüllung gibt

"Ich denke viel an Sie, in der Früh, zu Mittag, am Abend, in der Nacht, in den Zeiten dazwischen und jeweils knapp davor und danach – und auch währenddessen." (aus Gut gegen Nordwind von Daniel Glattauer*)

Manchmal tendieren wir dazu, immer auf Nummer sicher zu gehen und wir räumen dem Zufall, der unserem Leben eine ganz besondere Portion Glück bescheren kann, keinen Platz ein. Wie sehr dieser uns bereichern kann, zeigt die Geschichte von Leo und Emmi im Briefroman Gut gegen Nordwind: Ein Tippfehler in einer E-Mail-Adresse führt dazu, dass die beiden Fremden in Kontakt treten und sich von da an regelmäßig schreiben.

Aus intensiven virtuellen Gesprächen entwickelt sich bald eine Freundschaft - und entwickeln sich Gefühle, die noch darüber hinaus gehen. Doch Emmi ist verheiratet, hat Kinder. Wird diese Liebe also eine unerfüllte Sehnsucht bleiben? Das sei an dieser Stelle nicht verraten, aber was wir so oder so aus dieser Geschichte mitnehmen können ist die Erkenntnis, dass wir unsere Gefühle erhören und ausleben sollten. Auch, wenn wir nicht wissen, wie die Liebe ausgehen wird (was wir im Übrigen nie wissen, egal, welche Umstände herrschen). Sie ist zu kostbar, um im Keim erstickt zu werden.

Verlerne nie, über dich selbst zu lachen

"Wenn ich Schluckauf habe, dann richtig. Das klingt dann so, als würde man in unregelmäßigen, aber kurzen Abständen auf ein Meerschweinchen treten." (aus Mondscheintarif von Ildikó von Kürthy)

Cora Hübsch aus Mondscheintarif ist Anfang 30, Single und auf der Suche nach der großen Liebe. Als sie den attraktiven Arzt Dr. Daniel Hoffmann kennenlernt, ist es um sie geschehen - doch die Höllenqualen jeder Kennenlernphase machen sie fast verrückt. Ruft er nun an oder nicht? Bin ich nicht gut genug für ihn?

Fragen wie diese schießen ihr durch den Kopf, doch die Fotografin lässt sich ihren Humor nicht nehmen und begegnet ihren Problemen mit viel Charme und Ironie. Das zu lesen macht nicht nur Spaß, sondern inspiriert einen auch dazu, wieder mehr über sich selbst zu lachen. Es hilft tatsächlich!

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Video: wochit

Sei aufrichtig

"Es gibt nur eine Sünde, eine einzige Sünde. Und das ist der Diebstahl. Jede andere Sünde ist nur eine Variante davon. Verstehst du das? […] Wenn du einen Mann umbringst, stiehlst du ihm sein Leben, du stiehlst seiner Frau das Recht auf einen Ehemann, raubst seinen Kindern den Vater. Wenn du eine Lüge erzählst, stiehlst du einem anderen das Recht auf Gerechtigkeit." (aus Drachenläufer von Khaled Hosseini)

Die bewegende Geschichte Drachenläufer erzählt von Verrat und Wiedergutmachung vor dem Hintergrund des Krieges in Afghanistan. Zwei sehr unterschiedliche Freunde, Amir und Hassan, wachsen zusammen auf - doch ein schwerwiegendes Erlebnis führt zum Bruch der Freundschaft und tiefen Schuldgefühlen bei Amir. Wird er seinen Fehler je wieder gut machen können? Das dramatische Schicksal dieser beiden beweist: Vor allem zu jenen, die wir lieben, sollten wir immer ehrlich sein - und zu uns selbst.

Stell dich deinen Problemen und verarbeite sie

"Sie bemühen sich, immer in Bewegung zu bleiben, als ob es helfen würde, von einem Ort zum anderen zu gehen. Sie ignorieren die Tatsache, dass am Ende ihrer Reise nur eine neue Version desselben alten Problems auf sie wartet - wie ein Verwandter, den man nur widerwillig begrüßt." (aus Die Bücherdiebin von Markus Zusak)

Während um sie herum der Zweiten Weltkrieg tobt und der Holocaust allgegenwärtig ist, vergräbt sich die kleine Liesel Meminger in Büchern und verarbeitet die Geschehnisse so auf ihre eigene Art und Weise. Sie lernt in dieser Zeit, die Welt mit ihren eigenen Augen zu sehen. In einer schweren Zeit stellt sie instinktiv die richtigen Fragen, handelt anderen gegenüber menschlich und gibt ihnen Kraft - ein gutes Vorbild. Wir lernen durch die hoffnungsvolle Geschichte Die Bücherdiebin, dass wir unsere Probleme nie verdrängen dürfen, sondern sie als Herausforderung annehmen müssen.

Vergiss dein inneres Kind nicht

"Alle großen Leute waren einmal Kinder, aber nur wenige erinnern sich daran." (aus Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry)

Das wohl berühmteste Plädoyer für die Fantasie ist das Märchen des kleinen Prinzen, der auf seinem Weg zur Erde viele einsame Menschen und Tiere getroffen hatte. Es erinnert uns daran, dass "das Wesentliche für die Augen unsichtbar ist und wir nur mit dem Herzen gut sehen" - was wir im Erwachsenenalter leider oft verdrängen.

Statt Freundschaft, Liebe und Mitmenschlichkeit zu zelebrieren und unsere Träume zu verfolgen, geraten wir in die Tretmühlen des Alltags und lassen meist die Vernunft über unser Herz siegen. Wir beschäftigen uns zu sehr mit uns selbst und verlieren das wirklich Wichtige aus den Augen. Doch Der kleine Prinz hilft uns dabei, umzudenken und das innere Kind zu bewahren.

* Artikel bestückt mit Affiliate Links.