Aufs Bauchgefühl hören: Warum die Intuition so wichtig ist
Eine Expertin verrät, wie wir unsere innere Stimme besser hören und lernen, bei Entscheidungen stärker unserem Bauchgefühl zu vertrauen.
Hätte ich doch bloß auf mein Bauchgefühl gehört! Dieser Gedanke kommt uns oft, wenn wir eine Entscheidung bereuen, die wir aus Vernunft getroffen haben. Zum Beispiel, weil uns eine tolle Chance entgangen ist oder sich ein vermeintlich gutes Angebot doch als Luftnummer entpuppt hat. Manchmal scheint der Bauch einfach viel besser als der Kopf zu wissen, was gut für uns ist.
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Im Bauch wohnt ein großer Erfahrungsschatz
Tatsächlich ist das Bauchgefühl oft ein zuverlässiger Ratgeber, denn es bildet sich aus all unseren bisherigen Erlebnissen - den guten wie den schlechten. "Unser Bauch greift auf diesen riesigen Erfahrungsschatz zurück und schickt seine Entscheidung in Form eines Gefühls an unser Bewusstsein", sagt Dipl.-Psychologin und Autorin Felicitas Heyne ('Glücksfitness', Herder-Verlag). Das dauert nur Millisekunden - während unser Kopf erst mal Argumente sucht und langwierige Für-und-Wider-Erwägungen anstellt.
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Aber warum kommt es dann vor, dass sich manche immer wieder falsch entscheiden? Ganz einfach: Vielen fällt es schwer, allein dem Bauch zu vertrauen. Besonders bei Entscheidungen von großer Tragweite, etwa einem Umzug oder Jobwechsel, erscheint uns der Bauch als Ratgeber zu unseriös. Heyne: "Wir leben in einer Zeit der Logik und Rationalität. Da werden Emotionen und Intuition weniger geschätzt."
Dieser schlechte Ruf hat auch dazu geführt, dass viele Menschen verlernt haben, ihre innere "Bauch-Stimme" überhaupt wahrzunehmen. Aber: Wir können dafür sorgen, dass sie wieder lauter wird! "Konzentrieren Sie sich bei Entscheidungen wieder mehr auf Ihre Gefühle", rät die Psychologin. Wem das anfangs schwerfällt, der kann darauf achten, ob ihm der Kopf Hinweise gibt, zum Beispiel durch Gedanken wie "Da zieht sich mein Magen zusammen" oder "Wenn ich das vor mir sehe, bekomme ich Gänsehaut".
Der Kopf sollte den Bauch überprüfen
Je erfahrener wir in einem Bereich sind, desto fundierter ist die Entscheidung des Bauches. Trotzdem kann auch er mal danebenliegen. Zum Beispiel, weil wir bei jemandem nicht instinktiv ein schlechtes Gefühl haben, sondern vielleicht nur ein Vorurteil. Darum gilt: "Am besten ist es, bei Entscheidungen sowohl den Kopf als auch den Bauch zu konsultieren", sagt Felicitas Heyne. Denn wenn wir darüber nachdenken, warum uns ein gutes oder schlechtes Gefühl beschleicht, läuft's entschieden am besten!
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Quelle: Fernsehwoche