Gefahr von Hitze: So erkennen Sie einen Sonnenstich!
Hitze kann gefährlich werden! Erste-Hilfe bei einem Sonnenstich ist daher umso wichtiger. Erfahren Sie hier mehr.
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Nach langen Wintermonaten freuen wir uns natürlich über die ersten Sonnenstrahlen. Wer genießt es nicht, endlich wieder Sonne auf der Haut zu spüren? Doch gerade hat man noch das gute Wetter genossen und plötzlich bahnen sich Kopfschmerzen und vielleicht sogar Erbrechen und Übelkeit an? Das können die ersten Anzeichen eines Sonnenstichs sein! Er gehört zu den Hitzeschäden und vermiest einem das langersehnte schöne Wetter. Zum Glück muss es gar nicht so weit kommen!
Erfahren Sie, wie Sie einen Sonnenstich rechtzeitig erkennen und wie die Behandlung verläuft. Hierzu hat Liebenswert auch Florian Schild von Spannenberg befragt.
Florian Schild von Spannenberg ist Erste-Hilfe-Ausbilder beim DRK Kreisverband Hamburg Altona und Mitte e.V.
Eine Übersicht des Angebots finden Sie unter www.erstehilfe-hamburg.de
Wie zu viel Sonne schaden kann!
Hitze und Sonne, besonders direkte Sonneneinstrahlung, ist auf Dauer nicht gut für unseren Körper. Unsere Haut gibt uns das durch einen Sonnenbrand zu erkennen. Doch nicht nur sie leidet unter zu starker Sonne und großer Hitze. Unser ganzer Körper wird in Mitleidenschaft gezogen, bei einem Sonnenstich ganz speziell der Kopf.
Unterschied zu einem Hitzschlag
Ein Sonnenstich betrifft meist nur den Kopf und das Hirn, während sich ein Hitzschlag im ganzen Körper bemerkbar macht. Auch wenn sich beide durch ganz ähnliche Symptome äußern, ist der Hitzschlag weitaus gefährlicher. Hier stoppt die Schweißproduktion, was die Körpertemperatur auf lebensbedrohliche 40 Grad Celsius steigen lassen kann. Der Körper kann sich ohne Schwitzen nämlich nur sehr schwer kühlen, besonders wenn man zusätzlich noch wenig trinkt.
Ein Hitzschlag ist ein Notfall und es sollte umgehend ein Krankenwagen verständig werden!
Aber auch ein Sonnenstich sollte auf gar keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden, denn die Übergänge zum Hitzschlag sind meistens fließend.
Bei einem Sonnenstich ist zu lange direkte Sonne auf Kopf, Hals und Nacken gestrahlt, wobei die Hirnhäute zunehmend gereizt werden. Dabei ist nicht die UV-Strahlung der Sonne das Problem, sondern vielmehr die große Hitze. Wird das nicht unterbunden, droht im schlimmsten Fall ein Hirnödem.
Betroffene ziehen sich den Sonnenstich bei zu langen Aufenthalten in der Sonne zu. Das kann durch Sport und körperlicher Anstrengung, Gartenarbeit oder bei Veranstaltungen passieren. Ganz klassisch natürlich aber auch am Strand oder Pool. Besonders anfällig sind Menschen mit dünnem Haar, das sind meist ältere Menschen und Kinder. Auch Babys sind aufgrund der dünneren Schädeldecke einem höheren Risiko ausgesetzt. Die Risikogruppen sollten ganz besonders darauf achten, nie mit einem ungeschützten Kopf direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt zu sein.
Sonnenstich: Erste Anzeichen richtig erkennen
Das erste Anzeichen ist der heiße und rote Kopf. Es kann durchaus auch sein, dass die Betroffenen hier noch keine anderen Beschwerden empfinden. Denn wie beim Sonnenbrand kann auch der Sonnenstich erst zeitversetzt zuschlagen. Meist tritt er abends auf, wenn man eigentlich schon aus der Sonne ist. Enorm wichtig ist es deshalb schon bei dem ersten Anzeichen eines heißen Kopfes einen kühlen Ort aufzusuchen.
Aber wie viel Zeit in der Sonne ist nun gefährlich? Der Experte erklärt: "Das kann man pauschal nicht beantworten, da es von vielen Parametern (Sonnenintensität, Uhrzeit, Hauttyp, Haarmenge, etc) abhängt. Grundsätzlich gilt: Wer vorbeugen möchte, sollte lange Aufenthalte in der Sonne, soweit es geht, zur Mittagszeit vermeiden, Kopf- und Nackenbedeckung verwenden und Säuglinge und Kleinkinder generell nicht ohne Kopfbedeckung der direkten Sonneneinwirkung aussetzen."
Wie merke ich, dass ich einen Sonnenstich habe?
Wenn zusätzlich Erbrechen und Übelkeit hinzukommen, ist das ein weiteres Indiz. Er kann auch zu Ohrgeräuschen führen. Ein Anzeichen kann auch sein, dass die betroffene Person über Kopfschmerzen klagt, besonders beim Bücken. Patienten können auch sensibler auf Licht reagieren.
Ihr Kopf ist heiß und rot
Sie haben das Gefühl von Übelkeit und Erbrechen
Ihnen ist schwindelig
Sie reagieren auf Licht
Ihr Ohr zeigt Symptome eines Tinnitus
Nacken und Kopf schmerzen
Ein schwerer Sonnenstich
Wie bei einem Hitzschlag haben betroffene Personen einen niedrigen Blutdruck. Deshalb sind weitere Symptome Schwindel und Bewusstseinsstörungen/Verwirrtheit, in schweren Fällen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Bei schweren Fällen kann es auch zu Nackenschmerzen kommen.
Da hier nicht der ganze Körper betroffen ist, kommt es bei einem Sonnenstich nicht zu einer erhöhten Temperatur oder Fieber!
So behandeln Sie einen Sonnenstich
Erste-Hilfe-Maßnahmen sind wichtig, um weitere Beschwerden oder gar einen Hitzschlag zu vermeiden. Bemerkt man einen heißen Kopf, muss umgehend ein kühles Plätzchen und Schatten aufgesucht werden. Betroffenen sollten sich dort am besten mit erhöhtem Oberkörper hinlegen. Ebenfalls sollte die Kleidung gelockert werden. Für den Nacken und Kopf bieten sich kalte Umschläge durch feuchte Tücher oder Kühlpacks an. Dringend sollten aber auf Eisbaden oder Duschen mit sehr kaltem Wasser verzichtet werden.
Ganz wichtig ist auch ausreichend Wasser zu sich zu nehmen. Neben Wasser eignen sich aber auch Saftschorlen gut. Allerdings darf den Patienten nur etwas zu trinken gegeben werden, wenn sie bei klarem Bewusstsein sind.
Was hilft schnell bei Sonnenstich?
Hier sind die Erste-Hilfe-Maßnahmen in Kürze zusammengefasst:
Hat sich doch zusätzlich ein Fieber entwickelt, sollten auf keinen Fall fiebersenkende Mittel (Paracetamol oder Ibuprofen) genommen werden, ohne dies vorher mit einem Arzt abzusprechen. Hier kann es nämlich sonst zu Gerinnungsstörungen kommen.
Beginnt die Person zu krampfen oder fällt in die Bewusstlosigkeit, liegt ein medizinischer Notfall vor und es muss dringend ein Krankenwagen alarmiert werden, um ärztliche Hilfe zu erhalten. Auch wenn die Sonnenstich-Symptome nach einigen keinerlei Verbesserung zeigen, muss ein Arzt aufgesucht werden.
Wie lange dauert ein Sonnenstich, bis er weg ist?
Allgemein sollten die Symptome nach wenigen Stunden abgeklungen sein! Spätestens aber nach 2 Tagen sollten Betroffene frei von Beschwerden sein.
Drohen nach Abklingen der Symptome Folgeschäden? Hier kann der Experte beruhigen: "Normalerweise drohen in der Regel keine Folgeschäden, wenn sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen getroffen werden. Es kann aber vorkommen, dass die Symptome wenige Tage anhalten. Sollten keine Maßnahmen gegen den Sonnenstich getroffen werden, so kann es zu Folgeschäden, zum Beispiel aufgrund eines Hirnödems, kommen."
Vorbeugen und vermeiden: So schützen Sie sich
An heißen Tagen und bei hohen Temperaturen sollte unbedingt eine Kopfbedeckung getragen werden, um Kopf und Nacken vor der prallen Sonne zu schützen. Auch sollte bei Aktivitäten im Freien genug Schatten zur Verfügung stehen, um das Risiko von Sonnenstiches zu senken.
Strohhüte sind zwar modisch, doch leider lassen sich noch viel der UV-Strahlung durch. Besser sind Kopfbedeckungen aus Baumwolle.
In der prallen Sonne sollten auch Sport und starke körperliche Anstrengung vermieden werden. Grundsätzlich gilt auch zu beachten, dass feuchte Hitze eine größere Gefahr für den Körper bedeutet als trockene! Wenn an einem warmen Tag ein leichter Wind geht, sollte man sich trotzdem vor der Sonne schützen. Denn ein Windchen wiegt einen leicht in falscher Sicherheit.
Wenn Sie befürchten im Laufe des Tages starker Hitze ausgesetzt zu sein, sollten Sie am besten luftige Kleidung tragen. Ganz wichtig ist auch genügend zu trinken, bis zu 2–3 Liter sollten über den Tag aufgenommen werden.
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Quellen
Deutsches Rotes Kreuz
Techniker Krankenkassen
ADAC