Gesund durch den Winter
Um Sie selbst und andere gesund durch den Winter zu bringen, verraten wir Ihnen, wie Sie in diesen sieben Situationen richtig reagieren sollten.
Was tue ich, wenn ich eine unterkühlte Person finde?
Der Betroffene muss sofort an einen windgeschützten Ort – möglichst mit Zimmertemperatur – transportiert werden. Dort sollte er bis zum Eintreffen des Notarztes mit Decken oder Kleidung warm gehalten werden. Auf keinen Fall darf er übermäßig bewegt, warm gerieben oder zum Beispiel durch ein Vollbad erwärmt werden – der plötzliche Temperaturanstieg kann den Körper so weit stressen, dass ein lebensgefährlicher Schockzustand eintritt.
Wichtig: Je nach körperlicher Verfassung und Wetterlage kann die Unterkühlung rasant voranschreiten. Merkmale hierfür sind eine blasse Haut und das sogenannte Kältezittern. Je länger dieser Zustand anhält, desto stärker verlangsamen sich Herzschlag und Atmung. Deshalb sollten Sie nicht zögern und sich schnellstmöglich um die hilfebedürftige Person kümmern.
Was, wenn bei Kälte das Herz aussetzt?
Rufen Sie einen Notarzt - und dann beginnen Sie unverzüglich mit der Wiederbelebung! So sollten Sie vorgehen: Legen Sie den Betroffenen auf den Rücken. Verschränken Sie Ihre Hände und drücken Sie mit dem Handballen auf die Mitte des Brustkorbs, circa 100-mal pro Minute. Die Drucktiefe sollte fünf Zentimeter betragen. Die Herzdruckmassage ist zunächst wichtiger als die Beatmung, da im Blut noch für einige Minuten Restsauerstoff vorhanden ist, der durch die Massage ins Gehirn gepumpt wird.
Wichtig: Bei minus vier Grad erhöht sich das Infarktrisiko um bis zu 50 Prozent. Denn Kälte verengt die Blutgefäße im Körper, sodass der Herzmuskel das Blut gegen einen deutlich erhöhten Widerstand durch den Kreislauf pumpen muss und das Organ so überlastet.
Was hilft bei einer Blasenentzündung?
Sofort alle 20 Minuten abwechselnd 250 Milliliter Wasser und Arzneitees (Apotheke) trinken, damit die Erreger aus dem Körper gespült werden. An den folgenden Tagen sollte die Trinkmenge bei circa drei Litern liegen. Ideal sind Fertig-Mischungen mit Goldrute und Birkenblättern, da diese harntreibend, entzündungshemmend und krampflösend wirken. Auch Cranberry-Saft ist ein beliebtes Hausmittel bei Harnwegsentzündungen. Außerdem den Unterleib warm halten – Kälte schwächt die lokale Abwehr zusätzlich.
Wichtig: Bei Blut im Urin, Fieber oder Nierenschmerzen und wenn nach drei Tagen keine Besserung eintritt, den Arzt aufsuchen – er verschreibt ein Antibiotikum, damit Sie gesund durch den Winter kommen.
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Was ist bei einer Erfrierung zu tun?
Die betroffenen Stellen sofort keimfrei abdecken, nicht bewegen oder aktiv erwärmen. Wie bei einer Verbrennung könnte der extreme Wechsel von kalt zu heiß (oder umgekehrt) zu weiteren Verletzungen führen. Eine Erfrierung ist immer ein Fall für den Notarzt!
Wichtig: Ungenügend geschützte Körperteile wie Finger, Nase oder Ohren können durch Kälte oder starken Wind Schaden nehmen. Patienten, die unter Durchblutungs- oder Empfindungsstörungen leiden, sind hier besonders gefährdet. Erste Warnsignale: Blass- beziehungsweise Blaufärbung und Schwellung der Haut sowie Schmerzen, die an feine Nadelstiche erinnern.
Was ist bei einem Knochenbruch zu tun?
Wintersport wie Skifahren oder Schlittschuhlaufen macht Spaß - ist aber auch gefährlich. Schnell knickt man um, und bricht sich, wenn es sehr unglücklich läuft, das Bein. In diesem Fall sollten Sie folgendermaßen vorgehen: Die Fraktur sofort ruhigstellen, damit sich Knochenfragmente nicht verschieben und umliegendes Gewebe wie Nerven oder Blutgefäße verletzen. Einen offenen Bruch immer keimfrei verbinden, damit keine Infektion entsteht. Dann die verletzten Gliedmaße stabilisieren, zum Beispiel mit fest gerollten Kleidungsstücken, Decken oder Kissen. Eine Fraktur in Hand oder Arm können Sie fixieren, indem Sie den unteren Teil von Jacke, Weste oder Hemd um die betroffene Gliedmaße schlagen und wie eine Schlinge um den Hals legen.
Wichtig: Wenn Sie Schmerzmittel verabreichen, dann kein ASS! Das wirkt blutverdünnend, kann bei einer Operation zu Komplikationen führen.
Was kann ich tun, wenn bei Kälte die Gelenke schmerzen?
Ein Quarkwickel hilft bei heißen, geschwollenen Gelenken: Einerseits wirkt er kühlend, andererseits reduziert das darin enthaltene Kasein die Entzündung. Dafür Magerquark mit einem bis zwei Teelöffeln Olivenöl verrühren und möglichst kalt circa einen Zentimeter dick aufs Gelenk streichen. Ein Wolltuch darüberlegen und 20 Minuten wirken lassen.
Wichtig: Gelenke, die durch einen Verschleiß ("Arthrose") vorgeschädigt sind, reagieren empfindlich auf Kälte. Schon kleinste Temperaturunterschiede stören die Nährstoffversorgung des Gelenkknorpels, begünstigen Entzündungsprozesse. Vorbeugend können Sie Ihre Gelenke mit entsprechenden Schonern aus Schafwolle oder Fleece warm halten, damit Sie gesund durch den Winter kommen.
Was, wenn ich mir den Magen verdorben habe?
An den Feiertagen in der Weihnachtszeit schlägt man gern mal über die Strenge und isst zu viel. Falls einfache Tipps gegen Bauchschmerzen nach dem Essen nicht helfen und Sie sich wirklich den Magen verdorben haben, sollten Sie folgendermaßen vorgehen: Über den Tag verteilt zwei Tassen Fencheltee sowie reichlich Wasser trinken – insgesamt drei Liter, das wirkt verdauungsfördernd und beruhigend. Rezept: Einen Teelöffel zerquetschter Fenchelsamen (Apotheke) mit 250 Milliliter heißem Wasser aufgießen, fünf Minuten ziehen lassen und abseihen. Anschließend warm trinken. Außerdem gilt: Das Erbrechen nicht unterdrücken, es hat eine reinigende Funktion. Beachten Sie jedoch, dass Sie die verlorene Flüssigkeit und die Mineralstoffe durch eine sogenannte Elektrolyt-Lösung (Apotheke) wieder ausgleichen – anderenfalls drohen Kreislaufprobleme. Klingen die Beschwerden nicht nach einem bis zwei Tagen ab, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.