Lebensqualität im Alter
Lebensqualität im Alter hängt neben anderen Faktoren auch von der Einstellung ab. Mit einer positiven Sichtweise wird der Alltag schöner. Und das Beste ist: Es gibt einfache Tricks, mit denen wir die Optimistin in uns wecken können! Wir haben Tipps, wie Sie ihre Lebensqualität im Alter beibehalten oder verbessern können.
Lebensqualität im Alter durch Optimismus
Lebensqualität im Alter beginnt schon bei der Einstellung. US-Psychologe Barry Neil Kaufman fand heraus, dass sich Optimisten rasch von Kränkungen lösen. Ein entscheidender Vorteil. Denn statt sich als Opfer anderer zu sehen, wissen sie, dass es allein an Ihnen liegt, wie sie eine Situation beurteilen. Das schützt vor schlechten Gefühlen und motiviert, selbstbewusst nach vorn zu blicken.
Neues ausprobieren
Ihre Lebensqualität im Alter können Sie durch Neues beeinflussen. Wer die eigene Komfortzone öfter mal verlässt und sich ungewohnten Herausforderungen stellt, hält seinen Geist wach - und fühlt sich lebendiger. Deshalb: Runter mit den Scheuklappen und rein ins Abenteuer! Das kann die Weltreise sein oder auch nur das Buch eines neuen Autors.
Ruhe bewahren
Während Pessimisten eine Krise für dauerhaft, selbst verschuldet und unabänderlich halten, konzentrieren sich zuversichtliche Menschen auf die Problemlösung - und bleiben gelassen. Sie sagen sich, dass es für alles einen Ausweg gibt und jede schlechte Phase auch mal vorübergeht. Sie wissen, dass sie sich nicht schuldig fühlen müssen, weil das Leben eben manchmal nicht wie gewünscht läuft. Die Folge: ein zuversichtlicheres Lebensgefühl.
Video: 7 Tipps für mehr Gelassenheit
An die eigene Stärke glauben
Pessimisten begründen Erfolge oft mit günstigen Umständen, fand US-Psychologe Martin Seligman heraus. Sie sagen etwa: "Ich konnte das Computerprogramm bedienen, weil es so benutzerfreundlich war." Optimisten hingegen schätzen sich im Nachhinein sogar erfolgreicher ein, als sie tatsächlich waren. Gut so, denn wer zu seinen Stärken steht und sie betont, kann sich auch in schwierigen Zeiten in positive Stimmung bringen.
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Sich freischwimmen
Wer relativ autonom über seine Zeit bestimmt, genießt sie bewusster. Dafür müssen wir nicht gleich unseren festen Job aufgeben. Es reicht schon, sich im Alltag kleine Freiräume zu schaffen und diese gezielt auszukosten, zum Beispiel immer eine Mittagspause zu machen. Kontrollverlust ist nämlich der größte Stimmungskiller, zeigen Studien. Je stärker wir aber das Gefühl haben, in unserem Leben Regie zu führen, desto leichter erscheint uns der Alltag. Selbst wenn das nicht bis in die letzte Konsequenz umsetzbar wäre. Bewahren Sie sich aber das Gefühl.
Weg mit "Wenn-dann"!
"Wenn ich erst mal den neuen Job habe, dann wird mein Leben glücklicher" oder "Wenn ich fünf Kilo abgespeckt habe, dann klappt es auch mit den Männern" - solche Wenn-dann-Sätze verhindern, dass wir unsere Ziele erreichen, und schüren nur Frust. Besser: Das Leben im Hier und Heute so gut es geht nach eigenen Wünschen gestalten - wir haben es in der Hand. Dieser Gedanke weckt Aktivität in uns, wir setzen unsere Pläne besser um - und das wiederum macht glücklich.
Lebensfreude wecken
Die amerikanische Glücksforscherin Sonja Lyubomirsky fand heraus: Verhalten wir uns so, wie ein zuversichtlicher Mensch es tun würde, werden wir mit der Zeit tatsächlich zu einem Glücksmenschen. Bringen wir also jeden Tag so viel Freude wie möglich in unser Leben, etwa mit einem besonderen Essen, einem lustigen Buch, einem beeindruckenden Film oder indem wir nette Menschen treffen. Wer sich der Schönheit des Lebens bewusst öffnet, den Genuss fest in seinen Alltag einplant und gute Nachrichten feiert, gewinnt Lebensfreude.
Den Abwärtsvergleich wagen
Jeder kennt das: Gerade in schlechten Phasen schauen wir auf Menschen, denen es dem Anschein nach besser geht - und sind noch betrübter über unser Leben. Dr. Susan Vaughan, Dozentin für Psychiatrie an der Columbia University, empfiehlt, den Spieß umzudrehen: Sie fand heraus, dass der Blick auf jene, denen es schlechter geht, dabei hilft, sich selbst als vergleichsweise glücklichen Menschen zu betrachten. Psychologischer Effekt des Abwärtsvergleichs: eine dauerhaft positivere Grundeinstellung.
Spiritualität nutzen
Die Forschung zeigt, dass spirituelle Menschen optimistischer sind. Experten raten deshalb: Finden Sie Ihren spirituellen Weg. Viele Studien belegen etwa die positiven Auswirkungen der Meditation auf das Glücksempfinden.
Sich selbst schützen
Notieren Sie Ihre fünf größten Stimmungskiller in allen Lebensbereichen. Etwa zum Thema Gesundheit: "Ich arbeite zu viel und habe am Wochenende keinen Elan mehr, etwas für meine Fitness zu tun." Freizeit: "Ich vergeude viel Zeit mit Menschen, die mich Kraft kosten." Wohnen: "Ich habe keinen Rückzugsort für mich." Familie und Partnerschaft: "Mir fehlt Freiraum." Beruf: "Mein Job ist langweilig geworden." Überlegen Sie nun konkret, was Sie tun können, um etwas zum Positiven zu verändern - und wer Ihnen vielleicht helfen würde.
Kraft der Gedanken nutzen
Der Körper kann nicht zwischen Realität und Fantasie unterscheiden, reagiert auf beides gleich, sagen Psychologen. Das können wir mit Visualisierungs-Übungen gezielt für uns nutzen. Wer sich zum Beispiel in Gedanken ausmalt, wie er eine schwierige Lage souverän meistert, geht tatsächlich zuversichtlicher und stärker durch die entsprechende reale Situation.
Klotzen statt kleckern
Eigene Ziele steigern die Lebensfreude. Besonders dann, wenn sie so hoch gesteckt sind, dass wir über unsere Grenzen gehen müssen, um sie zu erreichen. Das heißt zum Beispiel für einen Jogger, sich nicht damit zufriedenzugeben, als Nächstes einen 10-Kilometer-Lauf ohne Kreislaufkollaps zu schaffen, sondern gleich für einen Halb-Marathon zu trainieren.
Den Blickwinkel ändern
Der Perspektivwechsel hilft manchmal wahre Wunder. Wir können zum Beispiel in Gedanken auf dem Mond Platz nehmen und von dort auf unsere Probleme schauen. Meist wirken sie dadurch tatsächlich kleiner, weniger bedrohlich. Auch gut: Humor nutzen, sich etwa vorstellen, man wäre der einzige Mensch auf der Erde - zwischen Außerirdischen. Schon müssen wir schmunzeln und bekommen Abstand zum eigenen Denken.
Den Moment genießen
Schöne Augenblicke ziehen oft unbemerkt an uns vorüber, weil wir in Gedanken mit Problemen beschäftigt sind. Doch es lohnt sich, solche Momente auszukosten. Ob das Schaumbad, den Kaffee in der Sonne oder das weiche Fell der Katze - wer lernt, sich an wohltuenden Dingen zu erfreuen, füllt sein Optimismus-Konto. Und kann davon in weniger guten Zeiten zehren.
Raus aus dem Tief
Es gibt Tage, da geht schon morgens alles schief, und wir scheinen das Pech gepachtet zu haben. Was die Negativ-Spirale stoppt? Sich mit dem eigenen Tod beschäftigen, zeigt eine Studie. Stellen wir uns also vor, wir stünden am letzten Tag unseres Lebens. Fragen wir uns dann: Was will ich am Ende über mich sagen können, was ich aus meinem Leben gemacht habe? Das gibt Triebkraft und Zuversicht für positive Veränderungen.
Machen Sie den Test:
Im Team spielen
Die aktuelle Jacobs-Studie belegt, dass enge Freunde ein besonders wichtiger Faktor für unser Seelenheil sind. Auch deshalb, weil sie in heutigen Zeiten oft eine stärkere Konstante in unserem Leben sind als der Job oder ein Partner. Freunde sind häufig die Menschen, die uns ein ganzes Leben begleiten, uns am besten kennen, wertschätzen und uns Zuversicht geben. Wir tun also gut daran, diese Kontakte zu pflegen.
Sich im Einklang fühlen
Der Soziologe Jean-Claude Kaufmann entdeckte, dass leichte körperliche, eher monotone Tätigkeiten wie Haus und Gartenarbeiten uns in den "Flow" (dt.: Fließen) führen. Das ist ein spezieller Zustand, bei dem sich Körper und Geist in völligem Einklang befinden und wir inneren Frieden und Glück spüren. Finden Sie Ihre ganz persönlichen Flow-Tätigkeiten. Ob Abwaschen, sich die Nägel feilen, allein Rad fahren oder Blumen gießen - auf Dauer stärkt all das die innere positive Grundhaltung.
Gefühle zulassen
Ob mit oder ohne Trauschein - Liebesbeziehungen machen größtenteils glücklich, zeigen Untersuchungen. Doch heute haben viele von uns überzogene Vorstellungen vom perfekten Mann. Versuchen wir also, mal nicht so streng zu sein - und unser Herz zu öffnen. Warum nicht mal im Zweifel für den "Angeklagten" entscheiden? Es gibt schließlich etliche glückliche Ehepaare, bei denen sich die Liebe auf den zweiten Blick entwickelt hat.
Dankbar sein
Wer nicht alles für selbstverständlich hält, bewahrt sich einen Blick für die großartigen Kleinigkeiten des Lebens. Tipp: Es lohnt sich, gelegentlich aufzuschreiben, wofür man dankbar ist. Denn schon die Beschäftigung mit den positiven Aspekten im Alltag macht uns fröhlicher, fand US-Psychologe Martin Seligman heraus.
Schluss mit Jammern
Ob im Büro, Bus oder zu Hause: Eine 1-minütige Nörgelpause stimmt optimistisch, weiß Lachyoga-Therapeut Christoph Emmelmann. Sagen Sie laut zu sich "Jammerstopp" - und lächeln Sie. Wer die Übung täglich macht, etabliert ein positives Lebensgefühl.
Kindheitsglück erleben
Wenn wir uns Kinder zum Vorbild nehmen, leben wir automatisch fröhlicher. Denn sie wissen, wie man aus jeder Situation das Beste macht: Statt über Kälte zu meckern, freuen sie sich aufs Rodeln. Statt von Regen genervt zu sein, hüpfen sie in die Pfützen und lachen aus vollem Hals darüber. Schauen wir uns also ruhig mal etwas von den Kleinen ab. Auch gut: eine Süßigkeit kaufen, die wir das letzte Mal als Kind genascht haben, sie genüsslich auf der Zunge zergehen lassen - und mit einem breiten Lächeln den köstlichen Geschmack von Lebensqualität neu entdecken.
Quelle: bella