Neuanfang in der Lebensmitte: So schaffen Sie es
Hummeln im Hintern? Lust auf einen Neuanfang? Prima - denn dafür ist es nie zu spät! Egal ob mit 50, 60 oder 70 ...
Ein chinesischer Philosoph sagte mal: "Lernen ist wie rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück." Wie recht er hatte. Das Schöne: Jetzt, mit 50, 60 oder 70, haben wir endlich Gelegenheit, einen Neuanfang zu starten und zu lernen, was wir schon immer machen wollten. Sei es nun ein Tanzkurs, eine Studienreise in ein Land, in dem wir noch nie zuvor waren, oder vielleicht sogar ein Literaturstudium. Alles ganz ohne Lerndruck, dafür mit einer Extraportion Spaß, weiß auch Diplom-Psychologin Antje Hein. Im Interview verrät sie, worauf es ankommt.
Wieso ist es so wichtig, dass wir nie aufhören, Neues zu lernen und einen Neustart zu wagen?
Antje Hein: Die Welt ändert sich, und wir ändern uns mit ihr. Egal, ob wir 50, 60 oder 70 sind. Es ist also notwendig, dass wir nicht stehen bleiben, sondern aktiv bleiben. Sonst rostet nicht nur der Körper, sondern auch der Geist.
Welche Chancen stecken darin, gerade mit 50Plus einen Neuanfang zu starten?
Antje Hein: All die Jahre waren wir im Beruf eingespannt und haben für Familie und Haushalt gesorgt. Der Kopf war nie wirklich frei für Herzenswünsche und eigene Projekte. Mit über 50 allerdings haben wir wieder die Möglichkeit, genau diesen Dingen mehr Zeit zu schenken. Jetzt können wir uns endlich wieder entfalten. Und das erfüllt die zweite Lebenshälfte mit Sinn.
Wie wirkt sich das auf Körper und Seele aus?
Antje Hein: Wir haben neue Ziele, fordern uns und altern dadurch nicht so schnell. Geistige und körperliche Aktivitäten halten schlichtweg jung. Dazu kommt: Wer ausgelastet ist, hat keine Zeit zum Grübeln und gibt Ängsten, die im Alter entstehen können, keine Chance! Spannende Aktivitäten helfen, eine Brücke zwischen Arbeitsleben und Rente zu schlagen, und vermeiden, dass wir in ein Loch fallen!
Was auch glücklich macht? Diese sieben Dinge im Video (Artikel wird unter dem Video fortgesetzt):
Wobei helfen solche neuen Hobbys oder Projekte noch?
Antje Hein: Sie steigern die Zufriedenheit! Denn unser großer Vorteil im Vergleich zu früher ist: Wir können ohne Leistungsdruck an die Dinge herangehen, wir müssen uns nicht mehr beweisen. Im Gegenteil: Jetzt machen wir das, was uns Spaß macht.
Verbirgt sich dahinter also auch eine Art Therapie?
Antje Hein: Natürlich kann ein VHS-Kurs, eine Bildungsreise oder ein Seniorenstudium keine Therapie ersetzen, aber all das sind schöne Mittel, um sich etwas Gutes zu tun. Es strukturiert den Tag, und wir kommen ins Gleichgewicht. Gerade Sport- und Kreativ-Angebote sind eine gute Möglichkeit, um negative Gefühle rauszulassen.
Was raten Sie Frauen für einen Neuanfang, die nicht genau wissen, welches Angebot das richtige für sie ist?
Antje Hein: Frauen 50Plus sind voller Tatendrang, das erlebe ich immer wieder. Deswegen: Probieren Sie aus, worauf Sie Lust haben. Und wenn etwas doch keinen Spaß macht, versuchen Sie etwas anderes! Bleiben Sie neugierig!
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