Schmerzen lindern: Wann hilft Kälte, wann Wärme?
Wenn Sie von stechendem Schmerz geplagt werden, ist schnelle Hilfe gefragt. Die kann häufig in Form von Kälte- oder Wärmebehandlungen erfolgen. Doch wann ist welche Temperatur die richtige?
Ab unter die Wärmelampe oder doch lieber einen Eisbeutel auflegen? Wenn Ihnen etwas wehtut, ist es keineswegs egal, für welche dieser Methoden Sie sich entscheiden: Je nach Schmerz kommt Ihnen nämlich entweder nur Kälte oder nur Wärme zugute. Denn beides wirkt sich anders auf Ihren Organismus aus.
Wärme fördert die Durchblutung und entspannt das Muskelgewebe, Kühlungen dagegen verengen die Blutgefäße. Sie stoppen Schwellungen und hemmen Entzündungen. Als Faustregel können Sie sich merken: Akuter, plötzlicher Schmerz sollte mit Kälte behandelt werden, chronische Schmerzen und jene der inneren Gefäße dagegen mit Hitze. Doch wie sieht es im Einzelfall aus?
Mit Eis gegen Sehnenscheidenentzündung
Diesen Schmerzen, die meist durch Überbelastung (zum Beispiel beim Sport) entstehen und häufig an Handgelenk, Ellenbogen, Schulter oder Knie auftreten, sollten Sie mit Kälte entgegenwirken. Kühlen Sie die betroffene Stelle zum Beispiel mit Eisspray oder kühlen Kompressen. Legen Sie die Kompressen allerdings nie direkt aus dem Gefrierfach auf die Haut - es könnte sonst zu Unterkühlungen kommen. Legen Sie am besten ein Tuch zwischen Haut und Kompresse.
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Beachten Sie bei Eisspray außerdem, dass dieses nicht bei Abschürfungen oder offenen Wunden angewendet werden darf. Bei Verletzungen im Kopfbereich ist es nur bedingt geeignet, da das Gas nicht in die Augen gelangen darf. Sprühen Sie es ansonsten mit einem Abstand von etwa 30 Zentimetern zur Haut auf und wenden Sie es nicht zu lange an, um Erfrierungen zu vermeiden.
Kälte hilft bei Verstauchungen und Zerrungen
Bevor eine Schwellung entsteht, können Sie die schmerzende Stelle vorbeugend mit Eis (eingewickelt in ein Tuch) kühlen. Bei einer plötzlich aufgetretenen Verletzung wie zum Beispiel einem verstauchten Knöchel hilft es am besten, wenn Sie das so schnell wie möglich tun und Ihren Fuß hochlegen. Auch Muskelzerrungen sollten direkt gekühlt werden.
Tipp: Wechseln Sie das Auflegen von Kompressen in einem Abstand von zehn Minuten mit einer Ruhepause ab, bevor Sie wieder mit dem Kühlen beginnen.
Arthritis und Rheuma mit Wärme behandeln
Wenn Ihre Gelenke chronisch schmerzen, sollten Sie dem mit feuchter Hitze entgegenwirken. Tauchen Sie einen Waschlappen in heißes Wasser und halten es über die betroffene Stelle. Das entspannt Ihren Körper.
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Mit Hitze gegen abgeklungene Schwellungen
Haben Sie akute Verletzungen bereits mit Eis behandelt, können Sie bei Rückgang der Schwellung noch mit Wärme nachhelfen. Sie wird dafür sorgen, dass sich Muskeln und Sehnen wieder entspannen und der Heilungsprozess besser voranschreitet.
Beachten Sie allerdings trotz all dieser Tipps: Werden die Schmerzen nicht innerhalb weniger Tage besser, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen.