Welche Zahnfüllung ist für wen am besten?
Amalgam, Gold, Keramik oder Kunststoff, welche Zahnfüllung am besten geeignet ist, hängt von den Umständen ab.
Mit Karies hatte wohl jeder mal zu kämpfen. Wird der Schaden zu spät erkannt, hilft nur noch eine Überkronung, vielleicht muss der betroffenen Zahn sogar gezogen werden. Bei kleineren Löchern reicht hingegen eine Zahnfüllung. Hier ist die Auswahl groß und viele Patienten sind verunsichert. Dr. Jochen Schmidt, zahnärztlicher Leiter des Carree Dental in Köln hat für Liebenswert zusammengefasst, wo Vor- und Nachteile liegen.
Wann eine Amalgamfüllung entfernt werden sollte
Amalgamfüllungen werden bereits seit über 100 Jahren von Zahnärzten verwendet. Gerade bei größeren Löchern und Zähnen, die hoher Kaubelastung ausgeliefert sind, gilt Amalgam als gute Lösung. Trotzdem reißen die Diskussionen um den Füllstoff nicht ab, Amalgam sei schädlich für die Gesundheit. Das Amalgam soll der Auslöser für Beschwerden wie Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder sogar Lähmungserscheinungen sein. Es wird geraten, Amalgamfüllungen entfernen zu lassen. Dr. Jochen H. Schmidt erklärt jedoch: "Auch nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ist die Verwendung unbedenklich.“ Auch die Sorge einer Quecksilbervergiftung ist unbegründet, wenn der Patient seine Zähne regelmäßig kontrollieren lässt: "Solange der Randschluss der Amalgamfüllung intakt und die Füllung gut poliert ist, konnten wissenschaftlich keine höheren Quecksilberwerte bei Patienten mit Amalgamfüllungen nachgewiesen werden. Die halbjährliche Kontrolle und Röntgenaufnahmen der Zahnzwischenräume bieten hier immer noch den besten Schutz."
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Die Nachteile von Amalgam sind zum einem die Optik, die manche als störend empfinden, zudem kann es zu Brüchen der Restsubstanz kommen, wie der Mediziner weiß: "Beachten sollte man allerdings die hohe Frakturgefahr bei drei-oder mehrflächigen Füllungen im Seitenzahnbereich.“
Welche Vorteile Füllungen aus Kunststoff haben
Häufig werden kleine Löcher oder Schäden an den Frontzähnen mit Kunststoff gefüllt. Dr. Schmidt erklärt: "Sowohl kosmetisch als auch zahnmedizinisch sind diese Komposits bei kleineren Defekten eine gute Wahl, insbesondere bei Schäden der vorderen Zähne und der Backenzähne. Diese lassen sich schonend einsetzen und sehr gut an die natürliche Farbe der Zähne anpassen." Die Nachteile liegen darin, dass sich Füllungen aus Kunststoff schneller abnutzen und sich das Risiko undichter Stellen erhöht.
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Inlays versprechen hohe Qualität und Haltbarkeit
Außerdem gibt es die Möglichkeit im Labor gefertigte Inlays einzusetzen. Diese sind in Keramik oder Gold verfügbar und halten 15 Jahre oder noch länger und gelten als qualitativ hochwertig. Bei starker Belastung steigt jedoch das Risiko von Brüchen oder es könnten durch den verwendeten Kleber Allergien auftreten.
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Welche Zahnfüllungen zahlt die Krankenkasse?
Zu den Regelleistungen gehören Amalgamfüllungen, sie werden vollständig bezahlt. Muss eine Kunstoff- oder Amalgamfüllung aus medizinischen Gründen ausgetauscht werden, gibt es eine Kostenbeteiligung. Zahnfarbene Komposit-Füllungen werden komplett von der Krankenkasse bezahlt, wenn die Füllung im sichtbaren Bereich eingesetzt werden muss, sind nicht direkt sichtbare Zähne betroffen muss ein Eigenmittel von bis zu 100 Euro, je nach Größe der Füllung, bezahlt werden. Bei Keramikinlays liegt der Eigenanteil bei 300Euro aufwärts und Goldinlays sind entsprechend noch teurer.
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