Wie hält die Liebe ewig?
Was, wenn die Schmetterlinge fortgeflogen sind und die Hormone sich schlafen legen? Dann haben wir unser Glück selbst in der Hand. Wie die Liebe ewig hält – auch nach vielen Jahren …
Gut soll es sein, harmonisch und schön – auf immer und ewig. Aber mit der Zeit webt der Alltag dann doch einen Grauschleier über den Zauber des Anfangs. Mit Reibereien, Missverständnissen und kleinen Demütigungen, die die Liebe vernichten und aus dem Paar, das früher mal die Finger nicht voneinander lassen konnte, zwei Menschen formt, die auseinanderdriften, bis sie sich verlieren. Es geht auch anders, wie glückliche Paare zeigen: Wenn die rosarote Brille in der Schublade verschwindet, behalten sie die liebenswerten Seiten des anderen im Blick und passen ihre Erwartung der Realität an. Nur wie?
Ist es noch Liebe?
Hach, dieses Sehnen nach dem anderen, das Gefühl, den Seelengefährten endlich gefunden zu haben – war doch herrlich damals! Dieser Mix aus Intimität (emotionale Nähe), Leidenschaft (Schmetterlinge im Bauch) und Bindung (die Entscheidung, zusammenzubleiben) sorgt dafür, dass aus uns ein Paar wird. Nach der Dreieckstheorie des Psychologen Robert Sternberg von der Yale-Universität entscheidet sich durch das Zusammenspiel dieser drei Komponenten, wie sich unsere Beziehung über die Jahre gestaltet: ob sie in kumpelhafter Vertrautheit oder – was oft in langjährigen Verbindungen der Fall ist – in „leerer“ Liebe mündet, in der man sich zwar mal festgelegt hat, der es aber an Vertrautheit und Leidenschaft mangelt. Gelingt es uns aber, alle drei Komponenten gleichermaßen immer wieder neu zu beleben, ist unsere Liebe vollkommen.
Wie wichtig ist Sex?
Gleich mal vorweg – in langjährigen Beziehungen ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass uns die Lust wie ein Blitz aus heiterem Himmel überfällt. Und manche von uns schützen das Älterwerden oder die Wechseljahre vor, um die unliebsam gewordene sexuelle Routine loszuwerden. Dennoch: Das brachliegende Sexleben lässt sich oft mit ein paar fantasievollen Einfällen neu beleben – vorausgesetzt, beide Partner fühlen sich körperlich einander nah. Sich weder vom Groll noch vom Alltagstrott beeindrucken zu lassen ist es nämlich, was glücklichen Paaren gelingt. Sie erhalten die Nähe selbst dann, wenn die Leidenschaft nicht mehr lodert – durch zärtliche Berührungen. Ein Streicheln der Hand oder eine Umarmung setzen das Liebes- und Treuehormon Oxytocin frei, das wie emotionaler Kitt für die Partnerschaft wirkt. Zusätzlich sorgt es noch dafür, dass wir selbst uns besser fühlen: Die Ausschüttung lässt den Blutdruck sinken und Ängste schwinden, es aktiviert das Immunsystem und beschleunigt Heilungsprozesse. Solch ein Feuerwerk von Glückshormonen wird auch beim Liebesakt oder einem leidenschaftlichen Kuss gezündet. Der dauert laut Forschern im Idealfall zehn Sekunden. Was lernen wir daraus? Zwischendurch öfter mal kuscheln und knutschen – entspannt uns selbst und unsere Beziehung.
Er versteht mich nicht!
Das Essen war lecker, die Gäste unterhielten sich bestens. Nun stehen die Relikte dieses großartigen Abends auf der Tafel. Sie fängt an aufzuräumen, er setzt sich vor den Kamin. Mit jedem Teller, den sie in die Küche trägt, wächst ihre Wut: „Könnte er mir nicht mal helfen?“ Und schon ist der Krach da, die Stimmung ist dahin. Unausgesprochene Erwartungen werden leider nur selten erfüllt. Denn Männer sind es gewohnt, direkt zu kommunizieren und nicht, wie wir Frauen, auf Umwegen – weil wir meinen: Wenn ich ihm wichtig bin, wird er wissen, was ich gerade brauche. „Die ganze Kunst der Sprache besteht darin, verstanden zu werden“, sagte Konfuzius. Wenn wir unser Ziel erreichen wollen, hilft es, die Welt durch seine Brille zu sehen. Nehmen wir mal an, er ist Segler. Dann wirkt ein munteres „Schatz, lass uns noch eben klar Schiff machen!“ Wunder. Wollen wir wetten?!
Die größten Liebestöter?
1. Gemeinheiten – vernichten das Vertrauen und das Selbstbewusstsein.
2. Unverständnis – sich nicht einmal dafür zu interessieren, warum sie oder er so tickt.
3. Pauschalurteile – „Du bist ja eh …“ Solche Sätze zeichnen ein Negativbild, hinter dem das Positive des anderen verschwindet.
4. Geheimnisse – wer sich dem anderen nicht mitteilt, schafft Unsicherheit.
5. Distanz – wenn Zärtlichkeiten ausbleiben, können weder Nähe noch das Gefühl der Verbundenheit entstehen.
Eine Prise Prickeln für eingeschlafene Beziehungen
Na, lange nichts Aufregendes erlebt? Statt mit dem Partner ins Theater oder ins Kino zu gehen, buchen Sie doch mal ein Abendessen im Dunkelrestaurant, gehen Sie tanzen oder wagen Sie zusammen einen Fallschirmsprung. Egal was Sie tun, Hauptsache, es ist emotional und körperlich anregend. Wirkt wie eine Frischzellenkur!