'Aktenzeichen XY': Cold Case der 15-jährigen Jutta Hoffmann gelöst
In 'Aktenzeichen XY' vom 22. März 2023 wurde der Fall der ermordeten 15-jährigen Jutta Hoffmann erneut aufgerollt. Nun scheint der Täter klar zu sein.
Fast 37 Jahre lang tappten Ermittler und auch die trauernden Angehörigen der ermordeten Jutta Hoffmann im Dunkeln. Die 15-Jährige verschwand am 29. Juni 1986 spurlos, nachdem sie nach einem Freibad-Besuch im südhessischen Lindenfels auf dem Weg nach Hause war. Ihr skelettierter Leichnam wurde erst mehr als anderthalb Jahre später, am 10. Februar 1988, in einem Waldstück in Lindenfels gefunden. Doch der Mörder des jungen Mädchens konnten die Ermittler noch nicht dingfest machen.
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Bis zur letzten Sendung von 'Aktenzeichen XY', die am 22. März 2023 im ZDF zu sehen war. In der Folge 588 wurde der Cold Case von Jutta Hoffman erneut aufgerollt. Und schon während der Sendung, die Rudi Cerne moderiert, gingen viele Hinweise ein. Dadurch konnte nun ein Tatverdächtiger ausfindig gemacht werden. Es soll sich um einen heute 61-jährigen gebürtigen Bensheimer handeln, der bereits mehrfach wegen Sexualdelikten und anderen Straftaten verurteilt worden sei.
In der Sendung gingen viele Hinweise ein
Wer hat vor 37 Jahren die 15-jährige Jutta Hoffmann ermordet? Diese Frage konnte viele Jahre lang nicht geklärt werden. Der Fall wurde zum Cold Case, doch das Hessische Landeskriminalamt (LKA), die Staatsanwaltschaft Darmstadt sowie Ermittlerinnen und Ermittler des Polizeipräsidiums Südhessen hatten den Fall nie zu den Akten gelegt. In der letzten Sendung der ZDF-Sendung 'Aktenzeichen XY' erinnerte ein Ermittlunsgteam erneut an das Verbrechen in der Kleinstadt Lindenfels im Kreis Bergstraße. Dabei wurde ein detailliertes Profil des potenziellen Täters vorgestellt:
Er sei gewaltbereit, Rechtshänder, und bei der Tat vor fast 37 Jahren etwa Mitte 20 Jahre gewesen. Demnach müsse er heute etwa 60 Jahre alt. Über sein mögliches Aussehen hieß es in der Sendung, dass er hellhäutig, damals blond gewesen sei und blaue Augen hat. Auch soll er sich vermutlich in Südhessen rund um die Odenwald-Kurort Lindenfels ausgekannt haben.
Im Laufe der Sendung vom 22. März 2023 gingen nach Angaben der ZDF-Redaktion schnell 'viele Hinweise' ein. Die Polizei berichtete außerdem von einer konkreten Spur, die nach Norddeutschland führe. Außerdem hieß es, der Vorname 'Peter“ könne eine Rolle spielen. Auch zu zwei Gegenständen, die seit dem Mord an der 15-Jährigen verschwunden waren, meldeten sich einige Zuschauer*innen mit Hinweisen. Bei den Gegenständen handelte es sich um eine Tasche der Marke Adidas und um ein auffälliges Badetuch.
Untersuchungshaftbefehl gegen Tatverdächtigen erlassen
Das Ermittlungsteam wandten sich in 'Aktenzeichen XY' mit den Hinweisen an mögliche Zeug*innen mit der Bitte sich zu melden, wenn sie Angaben zu einem Mann machen können, der sich am Tag von Jutta Hoffmanns Verschwinden in Lindenfels, im Schwimmbad Lindenfels oder dem benachbarten Campingplatz im Stadtteil Schlierbach aufgehalten hat. Für Hinweise, die dazu führen, dass der Täter ermittelt wird, hatte die Staatsanwaltschaft Darmstadt eine Belohnung von 5000 Euro bereitgestellt.
Und tatsächlich: Etwa eine Woche nach der Ausstrahlung können die Staatsanwaltschaft Darmstadt sowie die Cold-Case-Einheiten des Hessischen Landeskriminalamts und des Polizeipräsidiums Südhessen im Fall der im Juni 1986 ermordeten Jutta Hoffmann endlich einen Ermittlungserfolg verzeichnen!
Der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Darmstadt hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Untersuchungshaftbefehl gegen einen heute 61-jährigen gebürtigen Bensheimer wegen des dringenden Verdachts des Mordes erlassen. Der Beschuldigte, der mehrfach – unter anderem auch in den Jahren nach 1986 – wegen Sexualdelikten aber auch wegen anderen Straftaten verurteilt worden ist, befindet sich seit 2012 im sogenannten Maßregelvollzug in einem psychiatrischen Krankenhaus in Norddeutschland. Er wurde am Donnerstag, dem 30. März 2023, dem Ermittlungsrichter in Darmstadt vorgeführt. Nach der Verkündung des Haftbefehls wurde er zunächst wieder in die geschlossene psychiatrische Einrichtung zurückgebracht.
Dem 61-Jährigen wird vorgeworfen, Jutta Hoffmann (†15) am 29. Juni 1986 nach einem Freibadbesuch in einem Waldstück in der Nähe ihres Elternhauses in Lindenfels vergewaltigt und ermordet zu haben. Der Beschuldigte macht zu dem Vorwurf derzeit keine Angaben.
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