Beziehungstipps: Was tun, wenn der Partner zu viel Geld ausgibt?
Die Finanzen sind der häufigste Streitpunkt in Beziehungen. Wir verraten, worauf Sie beim Thema Geld achten sollten, bevor die Liebe daran scheitert.
Sie kauft massenhaft Schuhe. Er gibt Unsummen für sein Auto aus. Soweit die Klischees. Doch es ist tatsächlich so, dass sich Paare regelmäßig über Geld streiten. Experten sehen in den Finanzen sogar die häufigste Ursache für Beziehungszoff. Um den zu vermeiden, sollte man möglichst früh klare Absprachen treffen.
Paare sollten offen miteinander reden
Juristisch ist die Sache ganz einfach - und gleichzeitig unendlich kompliziert. Denn wer will in der Ehe schon aufs Bürgerliche Gesetzbuch pochen? Grundsätzlich kann in einer Partnerschaft jeder mit seinem eigenen Geld machen, was er will. Sogar in der Ehe gilt die Gütertrennung. Erst bei einer Scheidung kommt es zum sogenannten Zugewinnausgleich. Gleichzeitig verpflichtet das Gesetz Eheleute aber zum Familienunterhalt. Jeder muss durch Arbeit und Vermögen angemessen für die Familie sorgen. Zu Streit kommt es immer wieder dann, wenn ein Partner der Hauptverdiener ist und der andere sich "nur" um die Kinder und den Haushalt kümmert. Dann fühlen sich beide Seiten schnell ausgenutzt.
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Dabei sollte den Paaren klar sein, dass beide Leistungen ihre Bedeutung haben. "In einer Beziehung nur auf Summen zu schauen, macht sie zum Geschäft", sagt Michael Mary, Paartherapeut in Hamburg und Autor des Buchs 'Die Liebe und das liebe Geld' (Piper-Verlag, 11 Euro, erscheint am 1. März). Dieses trägt den Untertitel: "Vom letzten Tabu in Paarbeziehungen". Und genau das sei das Problem, so Mary: Paare reden heute über alles, außer über Geld. Viele sehen eine Beziehung nur von der romantischen Seite. "Doch romantisch auch aufs Geld zu schauen, kann sich übel auswirken", so der Experte. Wenn einer zum Beispiel zu viel für sein Hobby ausgibt, müsse man das ansprechen. "Was den einen glücklich macht, darf den anderen nicht unglücklich machen."
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Drei Konten geben Sicherheit
Eine gute Lösung wäre etwa drei Konten anzulegen: ein gemeinsames und je ein persönliches für jeden Partner. "Am Anfang des Monats wird dann das Geld aufgeteilt", rät der Experte. Auf das gemeinsame Konto kommt so viel, wie die Familie für den Lebensunterhalt braucht. Der Rest bleibt auf den persönlichen Konten und steht zur freien Verfügung. Kommt dann ein Partner mit seinem Geld nicht aus, wisse der andere wenigstens, dass seines vor dem Zugriff sicher ist, so der Paartherapeut.
Auch einem Ehepartner, der kein Einkommen hat, steht eigenes Geld zu. Für persönliche Ausgaben sollen Hausfrauen oder -männer ihre Partner nicht anbetteln müssen. Fünf bis sieben Prozent vom Haushalts-Nettoeinkommen gelten unter Juristen als angemessenes "Taschengeld". Alleinverdiener dürfen ihrem Partner auch nicht einfach den Geldhahn zudrehen. Besser ist es miteinander zu reden und gemeinsam eine Lösung zu finden. "Wenn man das schafft, hat die Beziehung eine stabile Basis."
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