Daniel Morgenroth: Bei seiner Frau und ihm funkte es sofort
Schauspieler Daniel Morgenroth (55) spricht im Interview über die Liebe zu Frau und Kollegin Johanna Klante (44) und die zwei gemeinsamen Töchter.
Seit 2019 ist Daniel Morgenroth als Staff-Kapitän Martin Grimm neben Kapitän Max Parger (gespielt von Florian Silbereisen) auf dem ZDF-'Traumschiff' zu sehen - doch für den Film 'Rosamunde Pilcher: Falsches Leben, wahre Liebe' hat der gebürtige Berliner nun seine weiße Uniform gegen den feinen Zwirn eines englischen Lords getauscht. Dessen Familie steht durch den Besuch eines neuen Marine-Kameraden seines Sohnes plötzlich kopf ...
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Im Interview hat uns Daniel Morgenroth anlässlich dieser Romanze unter anderem verraten, wie er seine Frau und Schauspielkollegin Johanna Klante kennenlernte, wie ihn die Geburt der beiden Töchter Finja (11) und Lovisa (13) verändert hat und was das schöne am Dorfleben ist.
Herr Morgenroth, Sie standen bereits vor 20 Jahren für eine Pilcher-Verfilmung ('Rosamunde Pilcher: Ruf der Vergangenheit') vor der Kamera - wie hat es sich für Sie angefühlt, nun nicht mehr das junge Liebespaar zu spielen, sondern der Elterngeneration anzugehören?
Daniel Morgenroth: Das ist nur natürlich, es bleibt ja niemand stehen. Man wird selbst Vater und da ist es nur passend, dass man auch in Filmen die Elternrolle übernimmt. Außerdem kann man so die eigene Erfahrung in die Rolle mit einbringen. Das ist sehr schön, da die Kinder im Film natürlich anders sind und man sich so auch mit anderen Problematiken auseinandersetzen muss. Das empfinde ich als sehr bereichernd.
Welche Erinnerungen haben Sie an den Dreh von 'Falsches Leben, wahre Liebe' in Cornwall? Welche Eindrücke haben Sie von dort mitgenommen?
Mich hat die fantastische englische Küste einfach verzaubert. Ich bin sowieso ein Mensch, der den Norden liebt und es war einfach ein wunderbarer Drehort. Ich komme immer gerne dorthin - es wurde auch mal wieder Zeit, das letzte Mal war ich tatsächlich vor 20 Jahren dort!
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Wie würden Sie Ihre Figur des Sir Frederic "Freddie" Pexton beschreiben?
Freddie Pexton kommt aus einem Lebensbereich, der mir völlig fremd ist. Er stammt aus dem Hochadel und hat eine Vergangenheit beim Militär. Das ist mir allerdings auf angenehme Weise fremd, denn so muss man sich die Figur erarbeiten und kann entdecken, was von der Rolle in einem selbst steckt. Es ist eine sehr reizvolle und schöne Arbeit.
Im Film kommt ein lang gehütetes Familiengeheimnis ans Licht. Es geht um zwei vertauschte Babys und auch darum, wie man als Eltern nach dem erst späten Bekanntwerden der Verwechslung mit dieser umgeht: Sollte man den Tausch rückgängig machen? Was glauben Sie hätten Sie getan, wenn Ihnen bei einer Ihrer Töchter etwas Derartiges widerfahren wäre?
Was ein toller Stoff für Verwechslungsdramen! Man zieht ein Kind auf und erfährt dann, dass es nicht das eigene ist. Es ist verständlich, dass man sich dann nicht einfach von dem Kind trennen kann. Aber auch das leibliche Kind kann man nicht zurückweisen. Freddie Pexton spürt eine Nähe zu seinem leiblichen Sohn, obwohl er noch gar nicht weiß, wer er ist. In diesem Fall passt der Spruch "Blut ist dicker als Wasser" ... Diesen Konflikt als Schauspieler darzustellen, ist sehr reizvoll.
Was hat sich damals für Sie verändert, als Sie zum ersten Mal Vater geworden sind?
Vor der Geburt meiner Töchter war ich Pazifist, habe den Wehrdienst verweigert. Doch in der Sekunde, in der ich Vater geworden bin, war mir klar: Ich würde alles für sie tun, um sie zu verteidigen. Um das zu begreifen, brauchte ich nicht erst einige Zeit, mir war sofort klar, dass sich alles verändert. Das war ein sehr bedeutender Moment in meinem Leben.
Was möchten Sie Ihren beiden Töchtern mit auf den Weg geben?
Wir leben auf dem Land, ich möchte Ihnen Liebe und Achtung vor der Natur vermitteln. Religiöse Menschen würden sagen "vor der Schöpfung". Ich möchte ihnen zeigen, wie wichtig es ist, dass man sich für den Umweltschutz einsetzt. Damit es besser wird, als es jetzt ist. So versuchen wir, unseren Töchtern etwas vorzuleben. Wir haben beispielsweise auch Patenkinder in Afrika und leben in einer Gemeinschaft. So lernen sie, dass es wichtig ist, zu teilen.
Ihre Frau, Schauspielerin Johanna Klante, hat denselben Beruf wie Sie. Haben Sie den Eindruck, dass das Ihre Beziehung stärkt, weil man dadurch mehr Verständnis für den anderen - und dessen Arbeit - aufbringt?
Auf jeden Fall. Für uns ist es eindeutig positiv, dass wir beide den gleichen Beruf haben. Das Verständnis ist immer da, auch wenn mal was nicht klappt oder man nicht in den geplanten Urlaub fahren kann, weil man ein Rollenangebot annimmt.
Bei welcher Produktion haben Sie sich kennengelernt - und hat es gleich zwischen Ihnen gefunkt?
Wir haben uns in Australien beim Dreh von '1.000 Meilen für die Liebe' kennengelernt [Anmerkung der Redaktion: zweiteiliger Fernsehfilm von 2001] und es hat wirklich sofort gefunkt.
Würden Sie sagen, dass Sie ein Romantiker sind?
Ja, ich bin bekennender Romantiker, allerdings ohne allzu starken Hang für das Sentimentale. Dazu gehört auch, die Dinge oder Menschen im Leben auszuschließen, die einem nicht guttun. Ich liebe außerdem das Leben in der Natur, sitze gerne draußen am Feuer und singe Lieder. Und wir machen gerne mit Fahrrad und Zelt Urlaub, das ist auch sehr romantisch.
Was hat sich in Ihrem Familienleben verändert, seit Sie als Erster Offizier/Staff-Kapitän auf dem ZDF-'Traumschiff' zu sehen und deshalb auch mal längere Zeit weg sind? Nutzen Sie die Zeit, die Sie zusammen haben, nun noch intensiver?
Eigentlich hat sich nicht viel verändert, ich habe mich höchstens äußerlich verändert (lacht). Der Familienalltag ist der gleiche geblieben, ich war früher auch oft fünf Wochen lang weg, um Theater zu spielen. Da waren Besuche natürlich einfacher, wobei meine Kinder mich in den Osterferien auch schon auf dem Traumschiff besucht haben. Sie sind absolute Fans!
Sie leben zurückgezogen in einem kleinen Dorf nördlich von Berlin - was genießen Sie am meisten am Landleben?
Man lebt hier draußen sehr naturverbunden. Es ist alles viel persönlicher, wir wohnen in einem Dorf mit 70 Menschen und sind auch in unserem Haus nicht allein. Es ist ein ganz anderes Miteinander als in der Stadt, wo alles viel anonymer ist. In unserem Dorf hat man mit jedem Berührungspunkte.
Was macht Ihr Leben besonders liebenswert?
Mit dem Leben in der Natur, meiner Frau und den zwei Kindern habe ich schon viel erreicht, das nicht von Geld abhängig ist. Für viele ist das nicht möglich, weil sie in der Stadt ihrer Arbeit nachgehen müssen. Daher kann ich mich sehr glücklich schätzen. Auch meine Kinder lieben es, es gibt hier viele Möglichkeiten für sie. Beispielsweise haben wir neue Mitbewohner bekommen, die Pferde mitgebracht haben. Und im Sommer hat man die freie Auswahl, in welchem See man schwimmen möchte. Außerdem haben wir einen tollen Freundeskreis, bekommen oft Besuch und haben auch viel Platz zum Übernachten. Für all das bin ich sehr dankbar.
'Rosamunde Pilcher: Falsches Leben, wahre Liebe' läuft am Sonntag, den 1. März 2020 um 20:15 Uhr im ZDF. Ab Samstag, den 29. Februar 2020 um 10 Uhr ist der Film außerdem in der ZDF-Mediathek abrufbar. Neben Daniel Morgenroth sind darin unter anderem Stephanie Japp, Caroline Hartig, Leonie Brill, Marvin Linke und Paul Triller zu sehen.