Hardy Krüger jr.: Trauriges Geständnis nach dem Tod seines Vaters

Am 19.01.2022 verlor Krüger jr. seinen Vater Hardy Krüger für immer. Über das schwierige Verhältnis der beiden sprach der Schauspieler bereits 2019 im Interview mit 'Bild am Sonntag': "Wir haben seit Jahren keinen Kontakt mehr. Der ist abgebrochen. Das ist natürlich bedauerlich." Jetzt öffnete er erneut sein Herz und erzählte, wie betroffen ihn der Verlust seines Vaters macht.

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Im Interview mit Frauke Ludowig erklärte Hardy Krüger jr., warum er seinen Vater trotz jahrelanger Funkstille ohne "Groll und Wut" gehen lassen kann.

Hardy Krüger jr. schrieb seinem Vater in den letzten Jahren immer mal wieder Mails oder rief ihn an, um ihn über sein Leben zu informieren und ihn auf dem Laufenden zu halten, wie der Schauspieler gegenüber Ludowig bekannte. Trotzdem fanden Vater und Sohn nie den Moment, um noch einmal persönlich zu sprechen. Das bedauert Hardy Krüger jr. sehr: "Es ist natürlich sehr schade, dass man die Zeit nicht mehr gefunden hat, sich vielleicht einfach Dinge noch zu sagen. Persönlich."

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Auch, als Hardy Krüger jr. 2011 seinen Sohn Paul-Luca verlor, der am plötzlichen Kindstod verstarb, nahm sein Vater keinen Kontakt zu ihm auf. "Er hat das mitbekommen und ich glaube, dass er genauso darunter gelitten hat wie ich", vermutet der Schauspieler trotzdem.

Einer Sache ist sich Hardy Krüger jr. ohne jeden Zweifel sicher: Sein Vater hat ihn geliebt! Das habe er als Kind immer gespürt. Deswegen könne er ihn, der seine Gefühle nur schlecht zeigen konnte, nun nach all der Zeit auch ohne Wut und Groll gehen lassen. Hardy Krüger jr. zeigt im Video-Interview mit Frauke Ludowig bedeutsam auf sein Herz und sagt: "Er ist mein Vater und er bleibt mein Vater. Und hier ist er immer da."

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Auch auf Instagram fand er kurz nach Bekanntwerden des Todes von Hardy Krüger rührende Worte über seinen Vater: "Du hältst den Atem an, die Welt bleibt stehen und dir wird wieder einmal bewusst - das alles einmal geht irgendwann", heißt es dort.

Vor Jahren malte sich Hardy Krüger jr. bereits aus, wie es sein würde, ohne eine Aussprache von seinem Vater Abschied nehmen zu müssen. "Der Gedanke, dass er stirbt und wir uns vorher nicht mehr gesehen haben, tut mir unglaublich weh", gab er schon Jahre vor dem Tod des Seniors im 'Bild'-Interview zu. Er habe Angst davor und melde sich auch von sich aus regelmäßig bei seinem Vater, erklärte er damals, doch: "Es ist seine Entscheidung, ob er darauf reagiert." Einmal habe Hardy Krüger jr. die Initiative ergriffen und sogar an die Tür seines Vaters geklopft, doch dieser hätte einfach kein Interesse gezeigt. "Die Reaktion werde ich nicht vergessen", so der Junior. Später akzeptierte der Schauspieler diese Zurückweisung offenbar, auch wenn er sich insgeheim wünschte, der Senior hätte sich noch einmal der Familie zugewandt. Nun ist es leider zu spät und Hardy Krüger jr. zeigt sich trotz Enttäuschung diplomatisch.

Er machte seinem Vater nie öffentliche Vorwürfe oder war verbittert und zeigte sogar ein gewisses Verständnis für das Verhalten von Hardy Krüger: "Auch ich habe manchmal das Bedürfnis, mich zurückzuziehen und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren, was mich glücklich und zufrieden macht. Was auch immer das sein mag. Für mich ist es die Familie, meine Frau und Kinder", gab der Schauspieler gegenüber 'Bild am Sonntag' zu. Für Hardy Krüger schien der Kontakt zu seinen (Enkel-)Kindern nicht wichtig gewesen zu sein, da er die meisten seiner Enkel nie kennenlernte. 'Aber er soll so leben, wie er will. Ich kann ihn zu nichts zwingen", so der Junior damals.

Hardy Krüger selbst sah schon einige Zeit vor seinem Tod ein, dass er früher vieles anders hätte machen können. Im Gespräch mit der Zeitschrift 'Das Neue' erklärte er einmal: "Ich war sicherlich kein guter Familienvater, denn ich hatte große Freude daran, Karriere zu machen. Das war ein enormer Kraftakt und auch mit Abwesenheit von Familie und den Kindern verbunden, sodass ich zwar beruflichen Erfolg hatte, aber im Familienleben eben nicht." Ihm selbst sei als Kind auch keine Familie gegönnt gewesen: "Diese Verbrecher, Hitler und seine Bande, haben mir meine Jugend kaputtgemacht."

Für Hardy Krüger jr. war es schwierig, mit dieser fehlenden Nähe umzugehen. Im Interview mit 'Bild am Sonntag' verriet er seinerzeit zweifelsohne enttäuscht: "Nach der Trennung meiner Eltern hat er sich anfangs noch bemüht. [...] Aber spätestens als ich eine eigene Familie gegründet habe und dadurch auch andere Fragen hatte, ist es weniger geworden."

Hardy Krüger jr. sei als Kind noch häufig mit am Filmset gewesen und habe seinen Vater mit Schwester Malaika (55) auch häufig in Amerika besucht. Doch offenbar hat sich Hardy Krüger schlussendlich für den Job und nicht für seine Familie entschieden - ganz anders als sein Sohn.

Womöglich war die Distanz zu seinem Vater aber auch ein Ansporn für ihn, auf seine eigene Familie umso mehr Wert zu legen. Auch seiner italienischen Mutter Francesca Marazzi, der er viel ähnlicher sei als seinem Vater, habe er in dieser Hinsicht viel zu verdanken.

Sein eigenes, großes Glück sollen jedenfalls alle sehen: Der Schauspieler zeigt sich gern in der Öffentlichkeit mit seinen Kindern. Aus erster Ehe hat er zwei Söhne, dazu kommen noch eine leibliche Tochter und eine Adoptivtochter aus zweiter Ehe. Außerdem adoptierte Hardy Krüger jr. die Tochter seiner dritten Frau Alice, die insgesamt drei Kinder mit in die nun sieben Kinder zählende Ehe einbrachte.

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