Jutta Kammann: "Meine Kindheit war geprägt von meiner psychisch kranken Mutter"
Große Unsicherheiten bestimmten ihre Kindheit. Heute genießt Jutta Kammann ihr Leben.
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Viele Jahre war sie die Oberschwester Ingrid in der ARD-Serie 'In aller Freundschaft'. Mittlerweile wohnt Jutta Kammann in der Münchener Seniorenresidenz Augustinum.
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Kürzlich feierte sie ihren 80. Geburtstag - und lässt im Interview ihr Leben Revue passieren.
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'In aller Freundschaft'-Star: Ich werde mindestens 100. Basta!
Fernsehwoche: Frau Kammann, was wird mit den Jahren immer schöner?
Jutta Kammann: Also ich nicht! (Lacht.) Nein, im Ernst: Ich denke, ich habe mich ganz gut gehalten. Ich würde behaupten, ich bin etwas ruhiger geworden und kann schöne Momente heute noch mehr genießen als früher.
In Ihrer sehr bewegenden Biografie "Rothaarig und wild entschlossen" schreiben Sie über eine äußerst schwere Kindheit...
Meine Kindheit war geprägt von meiner psychisch kranken Mutter. Ich wurde von einem Heim ins nächste, von einer Pflegefamilie in die nächste geschubst. Über 30-mal musste ich umziehen, mich immer wieder an neue Orte und Schulklassen gewöhnen. Mir wurde klar: Ich musste kämpfen, wenn ich später mal ein besseres Leben führen wollte.
Sie waren bis 1992 mit Ihrer großen Lebensliebe, dem Regisseur Wilhelm Semmelroth († 78), zusammen, haben ihn bis zu seinem Tod gepflegt. Haben Sie bewusst entschieden, danach Single zu bleiben?
Er ist und bleibt meine große Liebe. Keiner wird jemals an ihn herankommen. Aber ich habe nach seinem Tod nicht wie eine Nonne gelebt. Ich hatte danach noch eine zweite Liebe gehabt, die 14 Jahre hielt, aber darüber möchte ich nicht sprechen. Und die anderen Männer sind es nicht im Geringsten wert, sie überhaupt zu erwähnen.
Am 22. März haben Sie Ihren 80. Geburtstag gefeiert - für Sie ein Grund zum Jubeln oder Jammern?
Ein runder Geburtstag hält mich nicht auf und zieht mich ganz sicher auch nicht runter, denn ich bin mir absolut sicher: Ich werde mindestens 100. Basta!
Was hält Sie so jung?
Neue Pläne schmieden, niemals im Selbstmitleid versinken, offen bleiben für neue Begegnungen, Freundschaften pflegen, ohne Reue genießen zu können und aus dem, was man hat, immer das Beste zu machen, das alles hält mich auf Trab!
Interview: Benjamin Cibach
Quelle: Fernsehwoche
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