Kefirpilz: Kaufen, selber ansetzen und frischen Kefir genießen
Anstatt ins Kühlregal des nächsten Supermarkts zu greifen, können Sie Kefir einfach selber machen - und zwar immer wieder, wenn Sie den nötigen Kefirpilz gut pflegen. Was Sie beachten sollten, um regelmäßig in den Genuss dieses gesunden Milchgetränks zu kommen und wo Sie das Ansetzmedium am besten kaufen.
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Was früher noch als besonders exotisch galt, darf heute in kaum einem Kühlschrank fehlen: Der erfrischende Milchtrunk Kefir, der zahlreiche positive Auswirkungen auf unseren Organismus hat. Doch auch, wenn wir dieses dickflüssige Sauermilchprodukt ganz problemlos kaufen können, macht es Sinn, den kalorienarmen Trunk einfach selbst herzustellen. Alles, was Sie dafür brauchen ist ein Kefirpilz, Milch und neben einigen Utensilien nur etwas Geduld. Einfach und schnell gelingt das Zubereiten von Kefir mit dem Kefirko – einem Kefir-Fermentations-Set.
Was genau ist Kefir eigentlich?
Das herbe Sauermilchgetränk stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und wurde aus Stuten-, Ziegen- oder Schafsmilch hergestellt - bei uns wird in der Regel Kuhmilch verwendet. Verkauft wird das Milchprodukt dann in verschiedenen Fettgehaltsstufen und mit oder ohne Fruchtzubereitungsanteil. Dank seines hohen Proteingehaltes und der geringen Kalorien wird Kefir oft begleitend zu einer Diät konsumiert. Das dickflüssige Getränk lässt sich perfekt in den normalen Spieseplan integrieren, es muss auf nichts verzichtet werden und die Pfunde purzeln praktisch von alleine.
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Der Begriff Kefir geht zurück auf das türkischsprachige Wort köpürmek für schäumen, was sich durch den Gärungsprozess bei der Herstellung von Kefir erklären lässt. Die Milchsäurebakterien reagieren mit den Hefen des hierbei verwendeten Kefirpilzes, auch Kefirknolle oder Tibetanischer Pilz genannt, wodurch Kohlensäure und ein geringer Anteil Alkohol (etwa 0,2 bis maximal 2 Prozent) freigesetzt werden.
Hier können Sie den Kefirpilz kaufen
Entweder können Sie im Bio-Laden, im Reformhaus oder auch im Internet Kefirkulturen kaufen, mit denen Sie das Getränk ansetzen können.
Die Starterkultur von Fairment besteht aus zu 100 Prozent biologisch angebauten Kefirkulturen, die hierzulande frisch und sicher von Hand gebraut und befüllt werden.
Den Kefirpilz wachsen lassen: So stellen Sie Kefir selbst her
Um 500 Milliliter Kefir in der eigenen Küche herzustellen, benötigen Sie etwa einen Esslöffel Kefirpilz und 500 Milliliter Milch (am besten H-Milch). Je sahniger der Kefir werden soll, desto höher sollte am besten ihr Fettanteil sein.
Außerdem sollten Sie Folgendes bereitlegen: 1 verschließbares Glasgefäß zum Gären (am besten mit Schraubverschluss, Fassungsvermögen: mindestens 500 ml), 1 Glasflasche zum Lagern, 1 Sieb, 1 Löffel.
Zubereitungszeit: Etwa 20 Minuten, Wartezeit: Mindestens 24 Stunden.
Und so funktioniert's:
- Geben Sie die Milch (Zimmertemperatur) in das Gärgefäß.
- Reinigen Sie den blumenkohlförmigen Kefirpilz mit etwas Wasser und fügen ihn dann hinzu.
- Verschließen Sie das Glas und stellen Sie es an einen vor Sonne geschützten, etwa 15 bis 25 Grad warmen Ort (je kühler die Umgebung, desto mehr Alkohol entsteht und desto stärker schmeckt der Kefir nach Hefe).
- Warten Sie etwa ein bis zwei Tage und schütteln das Glas ein wenig, bevor Sie seinen Inhalt einmal kräftig umrühren.
- Tipp: Nach einem Tag schmeckt der Kefir meist eher mild, danach saurer und intensiver.
- Gießen Sie den Kefir schließlich durch ein Sieb in die Flasche oder ein Trinkglas (zum direkten Verzehr).
- Wollen Sie den Pilz weiter verwenden, spülen Sie ihn kurz mit kaltem oder lauwarmem Wasser ab (spätestens nach jedem dritten bis vierten Ansatz) und waschen das Gärgefäß kurz heiß aus.
- Der fertige Kefir hält sich im Kühlschrank etwa zwei bis drei Tage.
Tipps zur Pflege Ihres Kefirpilzes
Haben Sie einmal den Ansatz zur Herstellung von Kefir hergestellt, können Sie aus dem Pilz immer wieder von neuem diesen Milchtrunk herstellen. Innerhalb von vier Wochen verdoppelt sich die Menge der Kefirknolle meistens und Sie können später auch immer mehr davon zu Ihrem Ansatz hinzufügen, um das Wachstum weiter zu beschleunigen und nach kürzerer Zeit fertigen Kefir zu bekommen.
Achtung: Ist der Pilzanteil zu hoch (in der Regel bei mehr als 1 Teil Pilz auf 5 Teile Milch), teilen Sie die Kultur besser auf oder werfen den überschüssigen Teil weg. Denken Sie außerdem daran, Ihren Ansatz besser wegzuwerfen, falls er einmal muffig riechen sollte.
Ein weiterer Tipp: Ihre Hände und alle Utensilien, die mit dem Kefirpilz oder Ihrer Kultur in Berührung kommen, sollten zuvor gründlich gereinigt werden und von eventuellen Spülresten befreit werden.
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Sollte Ihr erster Ansatz noch nicht das gewünschte Ergebnis liefern, schütten Sie ihn besser weg und versuchen es erneut - manchmal muss sich der Pilz erst an seine neue Umgebung gewöhnen. Zu viel wässrige Molke kann beim Gärungsprozess bereits ein Hinweis darauf sein, dass etwas nicht richtig ist.
Diese Lebensmittel sind übrigens so gesund wie Superfood (Artikel geht unten weiter):
Für was lässt sich Milchkefir verwenden?
Wollen Sie das Milchgetränk nicht pur zu sich nehmen, können Sie ihn mit etwas Salz und frischen Kräutern wie Petersilie oder Dill würzen. Gut dazu passt außerdem frischer Ingwer oder Cayenne-Pfeffer. Statt den Kefir zu trinken, können Sie ihn alternativ auch sehr gut im süßen Früchte-Müsli oder aber herzhaft als Dip, Salatdressing oder Bestandteil von Soßen verwenden.
Übrigens: Haben Sie einmal genug von Ihrer Kefirpilzzucht, können Sie ihn mit etwas Milch einfrieren oder weiterverschenken.
Wie gesund ist selbst gemachter Kefir wirklich?
Nicht nur für Menschen, die sonst keine Milch vertragen, ist selbst gemachter Kefir eine gute Alternative. Im Gegensatz zum industriell gefertigten, der mit Bakterien und Hefen anstelle von Kefirpilzen angesetzt wird, enthält selbst hergestellter nämlich praktisch keine Laktose.
Für dieses Sauermilchprodukt spricht außerdem, dass seine Milchsäurebakterien die Darmflora schützen, die Verdauung anregen und unser Immunsystem stärken. In seiner Heimat, dem Kaukasus, wird Kefir sogar Getränk der Hundertjährigen genannt, weil ihm eine so große Wirkung zugeschrieben wird. Ob man allein durch den Genuss dieses Trunks steinalt wird, ist zwar fraglich, aber zumindest entgiftet und entschlackt Kefir den Körper.
Wie gesund Kefir für unseren Darm ist und wie uns dieses heilsame Getränk gegen Blähungen, Völlegefühl und Unverträglichkeiten gezielt helfen kann, erklärt Autorin Julie Colbert in ihrem Ratgeber (circa 10 Euro): Pimp deinen Darm - Wie Kefir dich und deine Verdauung fit macht.
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Kefir liefert viel Eiweiß, Kalzium, Kalium, Magnesium sowie die Vitamine A, D und B, wodurch es unter anderem Knochenschwund vorbeugt und zusätzliche Knochenmasse aufbaut. Menschen, die Medikamente gegen Osteoporose einnehmen, sollten vor dem übermäßigen Verzehr allerdings mit ihrem Arzt sprechen: Kefir kann nämlich eine hemmende Wirkung auf diese Präparate haben.