Den Körper entgiften

Lebererkrankungen vorbeugen: So schützen Sie das wichtige Organ

Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan unseres Körpers - umso wichtiger ist es auch, dieses Organ zu schützen, in seiner Arbeit zu unterstützen und zu wissen, woran man eine Lebererkrankung erkennen kann.

Was kann man tun, um Lebererkrankungen vorzubeugen und dieses wichtige Organ zu schützen?
Wenn Sie Lebererkrankungen vermeiden wollen, sollten Sie einige wertvolle Tipps zum Schutz dieses wichtigen Organs beherzigen. Foto: janulla / iStock
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Mediziner sprechen von einer neuen Volkskrankheit: die Fettleber. Fast jeder dritte Deutsche ist bereits davon betroffen – oft ohne es zu merken. Denn das Organ leidet still, die Krankheit verursacht im Anfangsstadium keine eindeutigen, sondern allenfalls allgemeine Symptome wie etwa Müdigkeit. Langfristig aber können sich eine Leberzirrhose und Diabetes vom Typ 2 entwickeln. Aus diesem Grund sollten Sie das größte innere Organ vor Schäden schützen und es bei seiner Arbeit unterstützen.

Immerhin filtert die Leber täglich rund 2.000 Liter Blut, schleust Schadstoffe aus dem Körper und reguliert zudem den Fett- und Zuckerstoffwechsel sowie den Mineral- und Vitaminhaushalt. Erkrankungen, ausgelöst zum Beispiel auch durch Medikamente oder zu viel Alkohol, steckt sie erst mal stumm weg. Lange Zeit treten nur schwache und unspezifische Symptome auf, etwa Appetitverlust, Übelkeit und Erbrechen, Konzentrationsstörungen sowie ein Druckgefühl im rechten Oberbauch.

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Die Warnsignale einer Lebererkrankung

Die gute Nachricht: Die Leber kann sich als eines der wenigen Organe regenerieren und Schäden reparieren, solange noch genügend gesunde Zellen vorhanden sind. Dennoch sollten Sie die folgenden möglichen Warnzeichen einer Erkrankung des Organs ernst nehmen.

Müdigkeit als mögliches Krankheitssymptom

Wer schon tagsüber oft eine schwere Müdigkeit verspürt und bei sich einen Leistungsabfall feststellt, sollte seine Leberwerte überprüfen lassen. Beides können erste Anzeichen für Lebererkrankungen wie eine Leberzirrhose oder eine Fettleber sein.

Juckreiz kann auf Lebererkrankungen hindeuten

Die Haut ist bei Erkrankungen der Leber nicht auffällig oder verändert, bei Betroffenen können allerdings die Handinnenflächen und die Fußsohlen jucken. In den Abendstunden verstärkt sich der Juckreiz häufig. Die Ursachen dafür sind bisher nicht geklärt.

Blaue Flecken als mögliches Warnsignal der Leber

Bei einer Lebererkrankung ist oft auch die Blutgerinnung gestört, denn die Leber kann nur noch wenige oder gar keine Gerinnungsfaktoren mehr bilden. Bei Betroffenen entstehen deshalb schon bei kleinen Stößen blaue Flecken (so genannte Einblutungen).

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Was genau ist eigentlich eine Fettleber?

Bei einer Fettleber ist der Stoffwechsel des Organs gestört, in den Leberzellen lagert sich Fett ein. Die einfache, nicht alkoholische Fettleber entsteht häufig durch eine zu kalorienhaltige Nahrung. Etwa 30 Prozent aller Erwachsenen in den Industrienationen leiden daran. Zu den Risikofaktoren, die eine Fettleber begünstigen können, zählen Übergewicht, erhöhte Blutfettwerte oder Diabetes. Unbehandelt kann sie zu einer Leberzirrhose (Schrumpfleber) und Krebs führen.

Damit es aber gar nicht erst zu einer Lebererkrankung kommt, können Sie das Organ mit ein paar Maßnahmen bei seiner täglichen Arbeit unterstützen.

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Die Leber durch bitterstoffreiches Essen entlasten

Pflanzliche Lebensmittel mit vielen Bitterstoffen sorgen dafür, dass die Gallenproduktion angekurbelt wird. Dadurch kann das in der Nahrung enthaltene Fett besser verdaut werden – das entlastet die Leber. Empfehlenswert sind Artischocken, Endivien, Chicorée, Löwenzahn und Rosenkohl. Lecker ist zum Beispiel ein Saft mit Löwenzahn. Dafür eine Handvoll Löwenzahn, eine Birne und eine Banane mit 200 ml Wasser pürieren. Am besten einmal täglich trinken.

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Leberwickel für eine bessere Verdauung

Nach fettreichem Essen kann ein Leberwickel die Verdauung anregen. Dafür ein kleines Handtuch in heißes Salzwasser tauchen, auswringen und auf die Leber legen. Anschließend eine Wärmflasche auf das Handtuch packen und den Wickel 30 Minuten lang einwirken lassen. Durch die Wärme wird die Leber besser durchblutet und der Entgiftungsprozess beschleunigt sich.

Mit würzigen Kräutern die Entgiftung unterstützen

Frische Kräuter schmecken nicht nur lecker, sie tun auch der Leber besonders gut. So enthält etwa Rosmarin sogenannte Polyphenole, ätherische Öle und Mineralstoffe, die den Gallenfluss aktivieren, die Durchblutung steigern und die Leber bei der Entgiftung unterstützen. Es genügt, wenn Sie das Kraut etwa dreimal pro Woche einsetzen. Auch Salbei ist gut für die Leber. Er wirkt krampflösend, entzündungshemmend und regenerationsfördernd. Für eine kleine Kur eine Woche jeden Tag einen halben Liter Tee aus getrockneten Salbeiblättern (aus der Apotheke) trinken.

Heilpflanzen-Kur zur Entlastung der Leber

Auch andere Heilpflanzen sind eine Wohltat für die Leber. Ein bewährtes Kraut ist die Mariendistel. Sie unterstützt das Organ bei seiner Entgiftungs- und Verdauungsarbeit und fördert die Regeneration bei Überlastung. Löwenzahn und Schöllkraut steigern die Gallenproduktion und wirken krampflösend, Ehrenpreis hemmt Entzündungen.

Um bestehende Beschwerden wie Magenkrämpfe, Verstopfung sowie Völlegefühl sanft zu lindern und auch um vorbeugend die Leber zu entlasten, empfehlen Experten eine drei- bis vierwöchige Kur mit diesen Heilkräutern. Am einfachsten ist die Einnahme eines pflanzlichen Präparats, das die Pflanzenextrakte in optimaler Dosierung enthält.

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Ausreichend zu trinken hält die Leber gesund

Auch wer täglich mindestens zwei Liter Wasser, ungesüßten Tee oder Saftschorlen zu sich nimmt, hilft seiner Leber beim Entgiften. Denn nur wenn ausreichend Flüssigkeit im Körper vorhanden ist, können die Giftstoffe schneller zur Leber transportiert und der Körper besser gereinigt werden.

Lebererkrankungen durch Entspannung vorbeugen

Bei dauerhaftem Stress schüttet der Körper vermehrt das Hormon Cortisol aus, das die Leber belastet. Entspannungsübungen, zum Beispiel autogenes Training, können stressbedingten Lebererkrankungen vorbeugen. Auch Sport wie Schwimmen oder Radfahren baut Stress ab.

Alkohol der Leber zuliebe nur in Maßen trinken

Trinken wir Alkohol, arbeitet die Leber auf Hochtouren. Damit sie sich regenerieren kann, braucht sie Pausen. Mediziner raten deshalb, so wenig Alkohol wie möglich zu trinken. Wem das schwerfällt: Männer sollten höchstens an fünf Tagen pro Woche ein großes Glas Bier (0,5 Liter) oder ein Glas Wein (0,25 Liter) pro Tag trinken, Frauen dagegen nur die Hälfte dieser Menge.

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Quelle: Das Neue