Leslie Malton: "Freunde, Arbeit, ein wunderbarer Mann - das ist mein Luxus"
Die Schauspielerin Leslie Malton über Statussymbole, ihren Partner und ihre kranke Schwester.
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Seit rund 40 Jahren ist die gebürtige US-Amerikanerin eine gefragte Schauspielerin. Gerade drehte sie eine neue 'Familie Bundschuh'-Komödie, in Italien stand sie für den Zweiteiler 'Rausch des Lebens' vor der Kamera. Warum der Erfolg Leslie Malton (62) trotzdem nie zu Kopf gestiegen ist, lesen Sie hier.
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Im Interview mit 'Das neue Blatt' erzählt die Schauspielerin, wie sie damit klarkommt, so oft von ihrer Familie getrennt zu sein.
Statussymbole sind Leslie Malton "wurscht"
Das neue Blatt: Wir sahen Sie vor Kurzem im ARD-Film 'Goldjungs' als gut betuchte Unternehmergattin. Wie wichtig ist Ihnen selbst Luxus?
Leslie Malton: Gar nicht! Ich nehme gern daran teil, wenn es angeboten wird. Aber für mich ist es nur wichtig, unseren Lebensstandard zu halten. Das macht mich glücklich. Doch wir leben nicht im Luxus. Wir haben kein Auto, nutzen 'We share' (Anm. der Red.: kurzzeitige Anmietung eines Elektro-Autos) oder öffentliche Verkehrsmittel. Vielleicht bringt diese Zeit auch andere zum Nachdenken: "Brauche ich das zwölfte weiße T-Shirt? Vielleicht kann ich den Knopf annähen, statt etwas Neues zu kaufen?" Ich würde mich freuen, wenn mit den Themen Nachhaltigkeit und Solidarität bewusster umgegangen wird. Wir haben zu essen, ein Dach über dem Kopf, einen tollen, stabilen Freundeskreis, und wir dürfen arbeiten. Wir sind gesund. Und ich habe einen wunderbaren Mann an meiner Seite, den ich sehr, sehr liebe - das alles ist für mich Luxus. Ein viel größerer als drei Autos oder eine Rolex zu besitzen. Statussymbole sind mir wurscht.
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Leslie Malton: "Je mehr Zeit wir miteinander verbringen, desto schöner ist es."
Schön, wenn man einen Partner hat, mit dem man sich so gut versteht.
Das ist richtig. Wir verstehen uns sehr gut, ergänzen uns. Je mehr Zeit wir miteinander verbringen, desto schöner ist es. Das war vergangenes Jahr so. Wir hatten aber beide das Glück, dass wir auch arbeiten durften. Wir haben es als Geschenk gesehen, dass wir so viel Zeit zusammen verbringen konnten. Der Beruf bringt ja für gewöhnlich viele Trennungen mit sich.
Wie haben Sie die Zeit genutzt? Manche entdecken etwa ein neues Hobby für sich.
Ich weiß nicht, was ein Hobby in dem Sinne ist. Unser Leben ist so vielfältig, dass ich nichts brauche, das ich zum bestimmten Zeitpunkt mache, um Ausgleich zu finden. Unsere Arbeit findet nicht montags bis freitags statt. Auch wenn wir gerade nicht aktiv arbeiten, arbeiten wir an Projekten, bereiten uns vor, lernen Text. Wir lieben es auch, zusammen zu arbeiten. Wir haben in den vergangenen Monaten nichts Neues entdeckt, auch weil wir uns sehr gut kennen. Aber wir haben mehr beim Kochen ausprobiert, das Essen zelebriert. Keiner sagte "Ich muss jetzt weg!".
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Leslie Malton über Corona und ihre kranke Schwester
Ihre Schwester Marion kam mit dem Rett-Syndrom (neurologische Entwicklungsstörung) zur Welt und lebt in einer speziellen Einrichtung in Kalifornien. Wie geht es ihr?
Gut. Das Problem war, dass sich meine Mutter und sie wegen Corona sechs Monate lang nicht sehen durften. Das war für beide sehr schlimm. Man hat mir ein kleines Video von ihrem Wiedersehen geschickt. Das war sehr bewegend. Ich versuche nach wie vor, sie nach Deutschland zu holen, wenn es denn so weit ist. Aber ich scheitere immer wieder an der Krankenversicherung. Meine Schwester ist über 55 und Amerikanerin, sie war hier noch nie krankenversichert und hat hier noch nie einbezahlt. Sehr kompliziert, aber ich lasse nicht locker.
Wann haben Sie Marion zuletzt gesehen?
Nur ganz kurz im November, als ich das letzte Mal drüben war. Das war leider nur von Weitem und sehr schmerzhaft, weil ich nicht wusste, dass ich nicht zu ihr durfte. Niemand von außen durfte herein. Wir konnten uns nur durch eine Plexiglaswand sehen. Sie wollte zu mir, aber sie konnte nicht. Das war furchtbar. Ich habe sie eigentlich seit mehr als einem Jahr nicht mehr gesehen.
Haben Sie oft Sehnsucht?
Ja. Ich würde mich freuen, meine Familie in meiner Nähe zu haben. Aber es ist nicht so. Da bin ich pragmatisch: Es ist, wie es ist. Da hilft auch kein Jammern. Also lasse ich es (lacht). Aber natürlich ist es sehr bedauerlich.
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