Malen für Erwachsene
Kreatives Tun ist gut gegen Stress. Dabei ist es übrigens egal, ob man talentiert ist oder nicht.
Also: Schnappen Sie sich auch als Erwachsener mal wieder ihren Malkasten!
Seien es nur Strichmännchen oder ein Meisterwerk: Malen für Erwachsene hilft gegen innere Anspannung und deren Folgen. Schon eine Dreiviertelstunde Malen, Modellieren oder beispielsweise Collagen-Erstellen senkt den Wert der Stresshormone im Körper deutlich, wie eine aktuelle Studie zeigt. Das Beste: Man braucht dazu keine künstlerische Begabung – kreatives Tun wirkt in jedem Fall gegen Stressgefühle.
Kunst als Ausdruck unserer Gefühle ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit. Und: Malen, Formen, Kneten oder Schnitzen wirkt nicht nur auf unser Gehirn, sondern auch auf unseren Körper. Erfahrungen mit der sogenannten Kunsttherapie belegen, dass künstlerisches Tun ähnlich wie das Singen im Chor beruhigend, angstlösend und heilungsfördernd wirkt.
Wie wichtig ist Talent beim Malen für Erwachsene?
Das haben die US-Wissenschaftlerin Girija Kaimal und ihre Kolleginnen untersucht. Dafür baten sie Teilnehmer zwischen 18 und 59 Jahren, 45 Minuten lang kreativ zu werden – je nach Wunsch mit Stiften, mit Pinsel und Farben, mit Ton und Collage-Materialien. Davor und danach nahmen die Forscherinnen von den Probanden Speichelproben, um den Wert des Stresshormons Cortisol zu bestimmen. Das Ergebnis: Schon nach 45 Minuten künstlerischer Betätigung sank die Cortisol-Konzentration bei 75 Prozent der Probanden deutlich – und das unabhängig davon, wie erfahren oder begabt sie beim Basteln, Zeichnen oder Malen waren. Dieser Effekt spiegelte sich auch in den Befragungen zum Befinden wider: „Es war sehr beruhigend, schon nach fünf Minuten war ich weniger angespannt und ängstlich“, berichtet eine Teilnehmerin.
„Ich hatte erwartet, dass die Effekte bei Menschen mit Vorerfahrungen stärker sind“, sagt Forscherin Girija Kaimal: „Aber das war nicht so.“ Von der stresslösenden Wirkung solcher Kunstaktivitäten profitieren demnach auch jene, die nur Strichmännchen oder Farbkleckse produzieren – vorausgesetzt, sie lassen sich auf das kreative Tun ein.
Quelle: Tina