Neuer 'Aschenbrödel'-Film: Emanzipation statt Romantik?
Der Kultfilm 'Drei Haselnüsse für Aschenbrödel' bekommt eine Neuauflage und überrascht die Fans mit einem neuen Drehort und einer selbstbewussten Prinzessin.
"Küss mich, halt mich, lieb mich" - sobald Sängerin Ella Endlich (36) diese Songzeilen in ein Mikrofon haucht, springt bei vielen Fans schon fast automatisch das Kopfkino an. Die Titelmusik zum Kultfilm 'Drei Haselnüsse für Aschenbrödel' sorgt schon in den ersten paar Sekunden für ein herzerwärmendes Gefühl. Zu schön sind die romantischen Szenen des Liebesfilms im Schnee mit dem wunderschönen Aschenbrödel, gespielt von der tschechischen Schauspielerin Libuše Šafránková (67).
Doch obwohl das Märchen in den vergangenen Jahren besonders in der Weihnachtszeit Kultstatus erreicht hat, wird es nun in Norwegen neuverfilmt. Schon im November 2021 soll die Neuauflage Premiere feiern und die Zuschauer*innen mit einer etwas anderen Version der romantischen Liebesgeschichte überraschen.
Sehen Sie hier, was die Darsteller aus dem Originalfilm heute machen (Der Artikel geht unter dem Video weiter):
'Drei Haselnüsse für Aschenbrödel': Sie ist die neue Prinzessin
Was wäre der Kultfilm 'Drei Haselnüsse für Aschenbrödel' ohne seine bezaubernde Prinzessin? Im Originalfilm von 1973 verkörperte Schauspielerin Libuše Šafránková die weibliche Hauptrolle. Ein Glücksfall, wie Václav Vorlíček einst in einer Dokumentaion des 'MDR' zugab. Der Regisseur, das 'Aschenbrödel'-Team und Märchenprinz Pavel Trávníček (70) seien von dem Liebreiz und der Ausstrahlung der Prinzessin sofort hin und weg gewesen. "Solch ein Aschenbrödel wird vielleicht einmal in hundert Jahren geboren", schwärmt Schauspieler Pavel Trávníček noch heute von seiner Filmpartnerin. Ob da die neue Prinzessin mithalten kann?
Diese wird in der Neuverfilmung von der norwegischen Pop-Sängerin Astrid Smeplass (24), genannt Astrid S, verkörpert. Diese wurde 2013 durch ihre Teilnahme an der norwegischen Version der Castingshow 'Pop Idol' bekannt. Nun steht sie als neues Aschenbrödel vor der Kamera und scheint sich in ihrer neuen Rolle als Märchenprinzessin sichtlich wohlzufühlen. "Hi meine Freunde! Ich habe eine Weile nichts gepostet, weil ich damit beschäftigt war, Reiten zu lernen und Pfeil und Bogen zu schießen", teilte sie ihren Fans auf Instagram mit. "Ich wurde tatsächlich gebeten, in 'Drei Haselnüsse für Aschenbrödel' zu spielen. Erster Aufnahmetag heute!", freut sich Astrid in dem Instagrambeitrag.
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Sehen Sie hier Astrids Instagram-Post:
Neuer 'Drei Haselnüsse für Aschenbrödel'-Film: So selbstbewusst ist die neue Märchenprinzessin
Der Originalfilm 'Drei Haselnüsse für Aschenbrödel' wurde im Winter 1972/73 in Tschechien und in der ehemaligen DDR gedreht. Der neue Drehort in Norwegen und der neue Cast sind aber nicht die einzigen Veränderungen zum Kultfilm. Auch die weibliche Hauptrolle zeigt sich charakterlich verändert. Zwar war das Aschenbrödel aus der Erstverfilmung für seine damalige Zeit schon selbstbewusst, witzig und klug, doch die neue Version scheint sich noch stärker an dem heutigen modernen Frauenbild zu orientieren.
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Der Inhalt vom neuen 'Aschenbrödel'-Film bleibt dem Original treu
"Man verfolgt ihre Reise, wo sie von ihrer Stiefmutter unterdrückt wird, sie wird gemobbt", erklärt Schauspielerin Astrid S dem norwegischen Rundfunk 'NRK'. "Nach und nach gewinnt sie an Selbstvertrauen und wehrt sich. Sie reitet schnell und jagt, obwohl sie ein Mädchen ist", beschreibt sie die Persönlichkeitsentwicklung der Prinzessin. Inhaltlich scheint der Kern des Märchens allerdings nah an dem Originalfilm zu sein. Trotz einer charakterlichen Entwicklung der weiblichen Hauptfigur sind es schließlich die drei Zaubernüsse, die dem Aschenbrödel helfen, den Weg in die Arme ihres Traumprinzens zu finden. Doch ob die Neuverfilmung wirklich mit dem Klassiker mithalten kann, wird sich zeigen.
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