Piriformis-Syndrom: Diese Mittel helfen gegen die Schmerzen
Schmerzen im Gesäßbereich und ein Brennen im Ischiasnerv: So können Sie das Piriformis-Syndrom sanft bekämpfen.
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Bei Schmerzen im Gesäß kann der sogenannte Piriformis-Muskel Schuld sein. Das ist der Muskel, der den Oberschenkel mit dem Kreuzbein verbindet.
Er sitzt in der Nähe des Ischiasnervs - schmerzt er, kann das unschöne Gefühl über die Beine bis in die Füße ausstrahlen. Doch woher kommt dieser Schmerz eigentlich und was kann schnelle Linderung verschaffen?
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Wie fühlt sich das Piriformis-Syndrom an?
Typisch für das Piriformis-Syndrom sind einseitige Schmerzen im unteren Rückenbereich und/oder im Gesäß. Der Rückenschmerz kann sogar bis in die Beine ausstrahlen, je nachdem welcher der beiden Piriformis-Muskeln betroffen ist.
Unser Experte: Prof. Dr. Lukas Konstantinidis
Dr. Lukas Konstantinidis ist leitender Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und Hüft-Spezialist der Gelenk-Klinik Gundelfingen. Er weiß genau, was beim Piriformis-Syndrom hilft.
Er kann sogar zu Taubheitsgefühlen führen. Sollte dies der Fall sein, empfiehlt unser Experte Dr. Lukas Konstantinidis direkt einen Arzt zu konsultieren.
Bei Betroffenen treten die Schmerzen meist bei bestimmten Bewegungen, wie dem Treppensteigen oder Fahrradfahren, auf. Dies ist jedoch nicht zwingend - auch im Ruhezustand kann sich der Musculus piriformis unangenehm bemerkbar machen.
Die stechenden Schmerzen können sich auch beim Sitzen, Bücken oder bei längeren Spaziergängen bemerkbar machen. Die richtige Diagnose zu stellen, ist oftmals gar nicht so einfach, denn die Beschwerden sind eher unspezifisch und ähneln eher denen eines Bandscheibenvorfalls. Eine zuverlässige Diagnose kann nur ein Arzt bzw. Orthopäde stellen.
Dr. Konstantinidis weiß ganz genau, ab wann man besser einen Facharzt aufsuchen sollte: "Bei stechenden Schmerzen im Gesäßbereich, die trotz Einnahmen von Entzündungshemmern z.B. Voltaren oder Ibuprofen mehr als eine Woche andauern."
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Auslöser für Piriformis-Schmerzen
Die Ursache für die Schmerzen liegt vorwiegend darin, dass der Piriformis-Muskel auf den Ischiasnerv drückt und damit Schmerzen verursacht. Viele von uns verbringen den Alltag im Büro größtenteils sitzend. Aufgrund von zu langem Sitzen wird der Piriformis dauerhaft angespannt. Das wiederum kann zur Entzündung des Muskels führen.
Auslöser für das Piriformis-Syndrom können aber auch sein: eine "falsche Bewegung", sich verlegen oder auch auf das Gesäß gefallen zu sein. Langes Sitzen, zum Beispiel durch Büroarbeit, kann auch Ursache dafür sein, dass der Piriformis-Muskel auf den Ischiasnerv drückt.
Bei einem Sturz äußern sich die Beschwerden allerdings nicht unbedingt sofort - meist dauert es einige Wochen bis Monate, bis das verletzte Gewebe vernarbt ist und dadurch den Ischiasnerv beeinträchtigt. Aber auch Funktionsstörungen des Kreuz-Darmbein-Gelenks können die Schmerzen verursachen.
Verwechslungsgefahr – Bandscheibenvorfall oder Piriformis-Syndrom?
Wenn der Schmerz vom Gesäß aus in die Beine zieht, muss nicht immer das Piriformis-Syndrom die Ursache dafür sein. Eine weitere Ursache für die Schmerzen kann beispielsweise auch ein Bandscheibenvorfall sein. Die Symptome können sehr ähnlich sein. Allerdings sind Bandscheibenvorfälle eher selten.
Der sogenannte Lasègue-Test kann darüber Aufschluss geben, woher die Schmerzen kommen. Bei dem Test liegt der Patient auf dem Rücken und streckt ein Bein aus und zieht dabei die Zehen heran. Nun hebt er das Bein immer weiter an. Tritt bis zu einem bestimmten Winkel ein heftiger Schmerz auf, deutet dies auf eine Ischiasreizung hin. Anhand bestimmter Druckpunkte kann der Arzt schließlich herausfinden, ob es der Piriformis-Muskel ist, der die Beschwerden verursacht oder ob es sich um einen Bandscheibenvorfall handelt.
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Es gibt aber auch noch andere Erkrankungen, die infrage kommen, eine Entzündung der Hirnhäute oder im Bereich der Nervenwurzeln.
Deshalb ist es ratsam, bei dauerhaften Beschwerden im Gesäßbereich, einen Arzt aufzusuchen. Nur so kann eine sichere Diagnose und die richtige Behandlung gewährleistet werden.
Es gibt übrigens auch harmlose Gründe für die Beschwerden. Treten die Schmerzen beispielsweise erst ab 60 bis 70 Grad auf, handelt es sich vermutlich eher um einen Dehnungsschmerz der Oberschenkelmuskulatur. Aber auch hier gilt: Eine sichere Diagnose und eine geeignete Therapie kann nur Ihr Arzt stellen.
Was hilft gegen das Piriformis-Syndrom?
Hat der Arzt das Piriformis-Syndrom diagnostiziert, wird Patienten oftmals eine Physiotherapie nahegelegt. Denn nur durch Lockerung und Dehnung des Piriformis kann die Verspannung wieder gelöst werden.
Dr. Konstantinidis weiß: "In den allermeisten Fällen kann eine konservative Therapie die Symptome lindern."
Er empfiehlt neben entzündungshemmender Medikation und lokalen Stoßwellen-Anwendungen unter anderem Dehnungsübungen der Rotatoren der Hüfte. Diese Maßnahmen stellen die Kernsäulen der Therapie dar, so der Hüft-Spezialist.
In den wenigsten Fällen sei eine Injektionstherapie vonnöten. Das entscheidet der Facharzt je nach Einzelfall.
Es gibt einige Übungen für zu Hause, die Sie ganz einfach nachmachen und die Linderung verschaffen können. Im folgenden Abschnitt stellen wir Ihnen einige dieser Übungen vor:
Diese Dehnübungen helfen gegen die Schmerzen
Die gute Nachricht: Diese Schmerzen müssen nicht dauerhaft ertragen werden. Einfache Dehnübungen können dem Schmerz entgegenwirken.
Wie entspannt man den Piriformis?
Mit diesen Dehnübungen für zu Hause, können Sie sich Linderung verschaffen.
Klicken Sie sich einfach durch unsere Galerie:
In einigen Fällen verschreiben Ärzte neben der Physiotherapie Schmerzmedikamente.
Unabhängig von der Behandlung, die Ihr Arzt empfiehlt, hilft das Dehnen in jedem Fall dabei, den betroffenen Muskel möglichst elastisch zu halten und Schmerzen zu lindern.
Piriformis-Syndrom vorbeugen mit der Faszienrolle
Regelmäßiges Training mit der Faszienrolle kann dem Piriformis-Syndrom sogar vorbeugen. Im Video zeigen wir, wie Sie damit Ihren Rücken sanft dehnen:
Auch Schüßler-Salze können helfen
Dr. Konstantinidis weiß: "Es gibt sehr positive Erfahrungsberichte von Patienten." Schüßler Salze können grundsätzlich zur Muskelentspannung führen, auch wenn die Wirksamkeit wissenschaftlich nicht definitiv bewiesen sei.
Die Salben der Schüßler-Salze Nr. 1 und Nr. 7 können also gegebenenfalls eine wohltuende Hilfe sein.
Probieren Sie es einfach aus und verreiben Sie beide Salben täglich zweimal im Schmerzbereich und führen Sie die Behandlung so lang durch, bis die Schmerzen sich gelegt haben.
Wie schnell lindern sich die Symptome?
Das Lösen des Piriformis-Syndroms kann je nach Schwere mehrere Wochen bis Monate dauern. Es gibt sogar Fälle, in denen die Schmerzen zwischen drei bis sechs Monaten anhalten. In diesen Fällen spricht man von einer Chronifizierung.
Die Behandlung sei in den meisten Fällen zwar langwierig, die Prognose dafür jedoch sehr gut, weiß Dr. Lukas Konstantinidis.
Welche Schlafposition sich empfiehlt
Leider kann es vorkommen, dass die Schmerzen auch die Nachtruhe stören. Dr. Nicolas Gumpert ist Facharzt für Orthopädie und erklärt auf seiner Homepage, dass stark gebeugt Knie im Liegen vermieden werden sollten. Schmerzlindernd bei dem Piriformis Syndrom wirkt eine Schlafposition, in der die Beine lang ausgestreckt werden.
Dr. Konstantinidis weiß: "Es gibt jedoch keine genaue Empfehlung. Der Patient mit dem Symptomen muss die für ihn ideale Schlafposition herausfinden." Ein abgespreiztes Bein, das leicht gedehnt wird, wirke aber grundsätzlich entspannend auf den Piriformis-Muskel so der Facharzt für Orthopädie.
Bei starken Schmerzen den Arzt konsultieren
Auch wenn Übungen und Naturheilmittel Erfolge versprechen, ist bei starkem Schmerz eine Untersuchung des Arztes anzuraten.
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