Prominente Damen machen Lust aufs Älterwerden
Was haben Iris Berben, Hannelore Elsner und Senta Berger gemeinsam? Klar, alle drei sehen toll aus. Doch auch ihr Umgang mit dem Älterwerden imponiert uns.
Kein Ruhestand für Iris Berben
Mit dem Älter werden ist das so eine Sache. In der Werbung werden uns Mittelchen angepriesen, die uns jünger aussehen lassen sollen. Jung ist schön und erfolgreich – das wird zumindest vermittelt. Dabei ist eines klar: Wir können uns noch so gut ernähren, noch so teure Cremes in das Gesicht schmieren oder noch so viel Sport machen: alt werden wir hoffentlich alle. Und das ist auch gut so! Zum Glück gibt es einige Damen in Deutschland, die uns richtig Lust aufs Älterwerden machen.
Ab 65 die Füße hochlegen und nichts mehr machen? Für Iris Berben, 66, kommt das nicht in Frage. „Ruhestand ist Stillstand für mich. Ich kann Menschen verstehen, die ein Leben lang darauf hingearbeitet haben“, sagte der Grand Dame des deutschen Films gegenüber „Das Neue“, „Die sagen: „Ich habe so viel körperlich gearbeitet und möchte jetzt alles in Ruhe machen.“ Aber ich habe so ein privilegiertes Leben, dass ich noch ganz viel ausprobieren kann. Insofern macht mich das Wort „Ruhe“ eher unruhig.“
„Unruhe habe ich nach wie vor“
Diese Lust aufs Arbeiten und stets Neues ausprobieren, ist Berben anzusehen. Auf den roten Teppichen dieses Landes fühlt sie sich zu Hause. Erst kürzlich flanierte sie über den roten Teppich der Premiere des Animationsfilmes „Sing“, in dem sie eine Rolle spricht. Ans Aufhören denkt die Mutter eines Sohnes offenbar noch lange nicht. Die so oft behauptete Gelassenheit im Alter spüre sie übrigens nicht: „Das halte ich für ein Gerücht. Gelassenheit meint, dass man genauer beschreiben kann, was einem guttut und was nicht. Wenn man jünger ist, nimmt man alles mehr mit. Gelassenheit ist auch, dass man nicht mehr überall mitrennt. Aber Unruhe habe ich nach wie vor.“
Auch Kollegin Michaela May, 64, sieht das Älterwerden vergleichsweise lässig. „Alles an mir altert, nicht nur mein Hals oder meine Hände. Auch meine Seele, mein Geist, mein Gang, mein Körperbau, meine Schnelligkeit: Wie soll ich all das straffen lassen?“, überlegte die gebürtige Münchenerin in Meins, „Das geht doch gar nicht!“ Es ist diese Unvollkommenheit, die die Damen nicht verstecken. Sie bleiben natürlich und nahbar. Senta Berger, 75, der einstige Hollywood-Star, gibt zu, dass sie mit dem optischen Älterwerden manchmal Probleme habe, doch mit dieser Erfahrung begegne sie mit „einer großen Portion Humor und Selbstironie“, so Berger in der Gala.
Die Lebensgier von Hannelore Elsner
Eine Frau, deren Lebenslust in den Jahren nie gelitten hat, ist Hannelore Elsner. Die 74-Jährige versprüht eine Leichtigkeit und Gelassenheit, die seinesgleichen sucht. Über ihre Lebensgier sagte der Star aus Kirschblüten Hanami in „Meins“, dass sie es „erst im fortgeschrittenen Alter geschafft“ habe, „richtig aus [sich] herauszukommen“, ihre „Verschlossenheit aufzubrechen“ und sich „zu entpuppen.“ Dass die Mutter eines Sohnes nicht an gängige Vorurteile und Konformen hält, sondern das Älter werden selbst gestaltet und sich nicht in Schubladen pressen lässt, macht Mut. Ein Trend, der mittlerweile auch Hollywood erreicht hat. Dort wurden ältere Oscar-Preisträgerinnen nun ohne Make-up für den Pirelli-Kalender abgelichtet.
Die Einstellung von Elsner begeistert ihre Kolleginnen, darunter Ulrike Kriener, 61, die Darstellerin aus Willkommen bei den Hartmanns, schwärmt in der „Meins“ von Elsner, die für Kriener eine „coole Alte“ sei: „Die ist offen, neugierig, ist beim Feiern oft die Letzte, hat eine große Lebenslust, ein unglaubliches Temperament. Außerdem ist sie unbekümmert und hat keine Angst vor Konventionen, die macht, wozu sie Lust hat. Das finde ich richtig klasse. Damit ist sie eine Art Vorbild.“ Und da können wir nur zustimmen …