Rote-Rosen-Star Claudia Schmutzler im großen Interview
Lange Zeit war es still um Claudia Schmutzler. Doch jetzt kehrt sie mit einer Hauptrolle in die ARD-Serie 'Rote Rosen' zurück.
Ab September geht es los. Dann steht Claudia Schmutzler für 'Rote Rosen' vor der Kamera. "Ja, ich freue mich auch sehr darüber, das ist ein tolles Angebot", sagt sie fröhlich zu DAS NEUE BLATT. Eine Rolle, die ihr übrigens wie auf den Leib geschneidert ist.
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Claudia Schmutzler im Interview
DAS NEUE BLATT: Sie spielen Astrid Richter, die sich in einen wesentlich jüngeren Mann verliebt. Genau wie in Ihrem wahren Leben.
Claudia Schmutzler: Ja, ganz genau. Dieses Parallele ist schon witzig.
Ihr Partner ist 17 Jahre jünger. Hat Ihnen das bei der Vorbereitung auf die Rolle geholfen?
Ja, natürlich. Es ist ja immer hilfreich, wenn man aus seinem eigenen Erfahrungsschatz schöpfen kann. Für Astrid Richter ist es natürlich nicht einfach, um die Liebe zu einem jüngeren Mann zu kämpfen.
Nervt Sie die Frage nach dem Altersunterschied inzwischen?
Wir zwei stellen die uns gar nicht mehr. Im ersten halben Jahr hat sich das für mich verflüchtigt, diese Frage und die Gedanken rund um dieses Thema. Na klar hat man anfangs Bedenken, aber die sind völlig grundlos. Denn es ist so: Wenn es Konflikte gibt, dann ist es genauso wie mit einem gleichaltrigen Mann. Das zumindest ist meine Erfahrung.
Es gibt aber noch einen Unterschied: Sie sind relativ klein – ich darf das sagen, weil ich auch nicht sehr groß bin. Ihr Freund ist aber relativ groß. Wie ist das im Alltag? Frech gefragt: Ist das Küssen schwierig, wenn man sich so gegenübersteht?
Nein, es ist total schön (lacht)! Ich finde es romantisch, wenn ich so hochgucken kann, dann verschwinden meine Augenringe (lacht). Er hat es etwas schwerer, denn er muss sich runterbeugen. Wir haben im Haus hier eine Stufe und da stelle ich mich immer drauf, wenn wir knutschen, und dann gleicht sich das ganz gut aus.
Wissen Sie, wie lange diese 'Rote Rosen'-Stars schon dabei sind? (Das Interview geht unter dem Video weiter)
Claudia Schmutzler: "Es gibt eigentlich keinen Tag, an dem wir uns nicht sehen"
Sie beide sind seit drei Jahren ein Paar, leben aber nicht unter einem Dach. Ist das ein Glücksrezept für die Beziehung?
Wenn ich das wüsste. Aber wir hängen trotzdem immer zusammen. Ich wüsste eigentlich keinen Tag, an dem wir uns mal nicht sehen. Entweder bei ihm oder bei mir. Aber ob das ein Schlüssel zum Glück ist? Ich denke, alles hat seine zwei Seiten. Natürlich ist da die große Freiheit, dass man auch einfach mal gehen kann, wenn man möchte. Andererseits: Ist das so gut, das zu können? Das ist ja auch eine Flucht vor Konflikten. Lebt man zusammen, muss man sich dem stellen – und zwar auf eine kultivierte Art und Weise. Wenn man abhauen kann, dann baut die Distanz vielleicht nur mehr Probleme auf.
Wir haben Sie im Fernsehen vermisst. Was haben Sie die letzten zwei Jahre so gemacht?
Ich habe mir ein zweites Standbein aufgebaut, weil ich nicht der Typ bin, der rumsitzt und abwartet, dass die Angebote reinflattern. Ich habe letztes Jahr in Berlin eine Aus- und Weiterbildung gemacht u. a. zum systemischen Coach, zum NLP, und ich bin jetzt Master-Coach. Dann habe ich mein Schauspiel-Coaching ausgebaut und arbeite zwischendurch an Lesungen. Ich werde wieder Theater spielen.
Sehen Sie die Zwangspause als zweite Chance?
Ja, als eine ganz tolle sogar. Ich bin endlich zur Ruhe gekommen. Ich war das erste halbe Jahr mal nur faul, das war großartig. Ich brauchte mich nur um mich und um die Kinder zu kümmern. Ich sehe sowieso nicht immer nur eine Seite der Medaille. Ich versuche aus allem das Beste zu machen.
Claudia Schmutzler: "Ich versuche aus allem das Beste zu machen"
Wo sehen Sie sich in einigen Jahren? Ich habe mal gehört, auch Heirat schließen Sie nicht aus.
In ein paar Jahren, hmm. Da bin ich hoffentlich noch am Leben und sehe mich nicht auf meiner Hochzeit, sondern auf der Hochzeit meiner Tochter, die ganz großartig gefeiert wird. Ich sehe mich vielleicht in zehn Jahren als Oma, was ich sehr genießen würde. Ich sehe mich als stolze Fußball-Mutti, weil der Kleine-Große dann so richtig davon lebt, Fußball zu spielen. Und ich sehe mich als Schauspielerin und als Coach. Ob ich selbst geheiratet habe – warten wir es ab!
Das klingt doch alles prima. Auf mich wirken Sie aber ohnehin wie ein sehr positiv denkender Mensch.
Ja, das bin ich auch. Sonst würde mir alles ja auch keinen Spaß machen. An meinen Kühlschrank kommen immer Sprüche, die mich begeistern. Vor Kurzem habe ich draufgeschrieben: „Wer sich einen Regenbogen wünscht, der muss auch den Regen ertragen können“. Und ich bin eine Regenbogen-Kämpferin.
(Interview: Nadine Brockmeyer)
Die 17. Staffel 'Rote Rosen' startet voraussichtlich Ende Oktober 2019.
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