Sorbit-Intoleranz: Bauchschmerzen durch Zuckeraustauschstoff
Sorbit-Intoleranz - viele haben den Namen Sorbit noch nie gehört. Aber genau dieser Zuckeraustauschstoff kann den Bauch gehörig in Unruhe bringen.
Übelkeit, Magenkrämpfe und Durchfall - und kaum ein Arzt kann bestimmen, wo die Symptome herkommen. Alles deutet auf eine Lebensmittelunverträglichkeit hin: Eine Laktose-Intoleranz wird per Atemtest ausgeschlossen, ebenso ist keine Glutenunverträglichkeit angezeigt. Spezialisten für Magen- und Darmerkrankungen, Gastroenterologen, werden bei genauerer Nachfrage hellhörig: Wer selbst nach Kaugummi unter einem aufgeblähten Bauch leidet, muss an einer Intoleranz leiden. Kaugummi? Ja, zuckerfreier Kaugummi! Der enthält den Zuckerausstauschstoff Sorbit. Ein Atemtest beweist schließlich: Es liegt eine Sorbit-Intoleranz vor.
Sehen Sie hier Lebensmittel, die mit einer Sorbitunverträglichkeit kompatibel sind (Der Artikel geht unter dem Video weiter):
Das Wort "zuckerfrei" sollte hellhörig machen
Sorbit ist ein Zucker-Alkohol, der von Natur aus in einigen Obst- und Gemüsesorten wie Äpfeln, Pflaumen oder Tomaten steckt. Und weil Sorbit bei der Verstoffwechslung kein Insulin benötigt, ist es ein beliebter Inhaltsstoff in Diabetiker-Lebensmitteln. Mittlerweile wird Sorbit jedoch immer häufiger verwendet: zum Beispiel als Süßungsmittel in Bonbons, Desserts, Marmeladen, Softdrinks oder Säften. Diese werden dann oft als zuckerfrei beworben. Aber selbst in Fertiggerichten und -soßen, Senf, Mayonnaise, Chips oder Toastbrot befindet sich Sorbit.
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Bei einer Sorbitunverträglichkeit sind die Enzyme überfordert
Warum quält das Sorbit den Bauch so? Mediziner ordnen diese Unverträglichkeit wie die von Fruktose ein: Die Enzyme im Dünndarm reichen nicht aus, um das Sorbit abzubauen. So gelangt der Zuckeralkohol zum Teil unverdaut in den Dickdarm, wo sich Bakterien an die Verdauung des Sorbits machen. Dabei entstehen Gase, die Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfälle zur Folge haben. Das Fatale ist: Die Beschwerden können erst bis zu 48 Stunden später auftreten – das macht uns die Diagnose sehr schwer.
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Die richtige Ernährung bringt Linderung bei einer Sorbitunverträglichkeit
Über wie viele Enzyme Menschen für die Verstoffwechslung verfügen, ist individuell unterschiedlich. Fest steht jedoch: Wir alle vertragen von Natur aus nur wenig Sorbit. Bereits 20 Gramm täglich können unseren Körper überfordern, bei Sensiblen genügen schon fünf Gramm. Lebensmittel, die mehr als zehn Prozent Sorbit enthalten, müssen den Hinweis tragen: "Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken."
Eine Heilung ist leider nicht möglich, aber der Hausarzt weiß, wie wir die Ernährung anpassen können, damit die Beschwerden verschwinden.
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Quelle: Bella