Tipps für Großeltern

Soziale Netzwerke: Gefahren für mein Enkelkind?

Das Internet ist Freud und Leid zugleich – zumindest für viele Eltern und Großeltern, die sich Sorgen wegen der Gefahren in sozialen Netzwerken machen. Wie gehen wir damit am besten um?

Welche Gefahr steckt hinter sozialen Netzwerken?
Der Enkel hat nur noch Augen für das Smartphone? Sprechen Sie ihn an! Foto: mixetto / iStock
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Während wir das World Wide Web für tolle Dinge wie die Suche nach einem neuen Partner nutzen können, oder um uns mittels Internettelefon mit Familienmitgliedern auf der ganzen Welt zu unterhalten, haben viele Großeltern das Gefühl, dass Ihre Enkel nur noch Augen für das Smartphone haben. Das mobile Gerät ist von Schulhöfen und aus Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken. Doch steckt hinter der gefühlten Dauernutzung eine ernsthafte Gefahr und wie sollten Großeltern darauf reagieren?

Darum sind Kinder im Netz unterwegs

Bei der Nutzung des Internets kommt es stark auf das Alter Ihres Enkelkindes an. Die Faszination verteilt sich über alle Altersklassen, doch wozu das Internet genutzt wird, unterscheidet sich. Das erklärt Social-Media-Experte Philippe Wampfler gegenüber Liebenswert: „Kinder unterhalten sich oft im Netz: Sie schauen sich Filme an, spielen oder lesen etwas“, so der Autor des Buchs „Generation Social Media“*, „Jugendliche hingegen pflegen ihre sozialen Beziehungen: Wenn sie Social Media verwenden, fühlen sie sich ihren Freundinnen und Freunden nahe und verbringen Zeit mit ihnen. Deshalb ist das für sie so wichtig.“ Soziale Netzwerke gewinnen mit dem Älterwerden der Kinder also an Bedeutung und bieten einen wichtigen Ort, um sich miteinander auszutauschen.

Doch was sind das genau für soziale Netzwerke, auf denen sich unsere Jugend so gerne aufhält? Die Jugend, Information, (Multi-)Media-Studie 2016 vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest hat die Nutzung der sozialen Netzwerke untersucht und aufgezeigt, welche Plattformen von Jugendlichen am meisten genutzt werden. Demnach nutzen 95% der zwölf bis 19-Jährigen den Nachrichtendienst WhatsApp regelmäßig. Die auf Bilder und Videos optimierten sozialen Netzwerke Instagram und Snapchat kommen auf 51 und 45 Prozent. Facebook verliert bei den Jugendlichen an Bedeutung und kommt auf 43% regelmäßige Nutzung. Wichtig, wenn Sie mit Ihrem Enkelkind über die Nutzung von sozialen Netzwerken sprechen: Darf mein Enkel denn überhaupt schon dort mitmachen?

Regeln für die Nutzung von Social Media

Auf Facebook dürfen sich Jugendliche offiziell nämlich erst ab 13 Jahren anmelden. Und das nicht ohne Grund. Schließlich sollten Ihre Enkel erst einmal ein Bewusstsein dafür entwickelt haben, welche Inhalte sie nun wie und vor allem mit wem teilen. Über die Privatsphäre-Einstellungen der sozialen Netzwerke lässt sich dies regulieren. Wenn das noch große Fragezeichen bei Ihnen aufwirft: Fragen Sie Ihre Enkel doch einfach mal, ob sie Ihnen nicht zeigen können, was sie da genau machen. Auch wenn Sie die konstante Nutzung des Handys Ihres Enkels nervt: sprechen Sie es an!

„Fragen sie mal nach, ob Ihre Enkelin oder Ihr Enkel Ihnen zeigen würde, was das Smartphone für sie oder ihn so spannend macht. Ehrliches Interesse ist wichtiger als empörte Ablehnung von etwas, was man nicht besonders gut kennt“, rät Social-Media-Experte Wampfler. „Äußern Sie dann aber auch den Wunsch nach Aktivitäten ohne Handy: ‚Könntest du das Handy bitte weglegen, wenn wir Karten spielen/essen/fernsehen/spazieren gehen, ich hätte gerne deine ungeteilte Aufmerksamkeit.‘“ Gemeinsame Zeit mit der Familie kann ein Smartphone nicht ersetzen. Entscheidend ist allerdings, dass sich Großeltern nicht von vornherein einer Sache verschließen, mit der ihre Enkel viel Zeit verbringen. Bleiben Sie stattdessen neugierig!

Auf Gefahren in sozialen Netzwerken aufmerksam machen

Wenn Ihre Enkel noch kleiner sind, können Sie sich Tipps zum sicheren Surfen auf speziellen Ratgeber-Seiten holen. Auf Klicksafe.de betreibt die EU eine Initiative für mehr Sicherheit im Netz. Schau-hin.info ist eine Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Außerdem gibt es gezielte Suchmaschinen für Kinder, die kinderfreundliche Suchergebnisse anzeigen. Beispielsweise sind hier FragFinn.de und Blinde-Kuh.de genannt. Auf Facebook können Nutzer einrichten, dass bestimmte Inhalte gefiltert werden und Fotos mit Inhalten für Erwachsene entsprechend nicht angezeigt werden. Diese Vorkehrungen helfen allerdings nur bedingt. Wichtig ist, dass Ihre Enkelkinder ihrem Alter entsprechend auf Gefahren angesprochen werden. So sollten keine zu sensiblen Daten über die sozialen Netzwerke ausgetauscht werden und insbesondere nicht an fremde Personen, die sich zum Beispiel hinter gefälschten Profilen verstecken, herausgegeben werden.

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