Liebesleben

Veränderung der Scheide im Alter: Das sollten Sie wissen

Wir erklären die Veränderungen der Scheide im Alter und wie Sie Ihre Vulva und Vagina in jeder Lebensphase pflegen.

Veränderung der Scheide im Alter
Veränderungen der Scheide im Alter sind ganz natürlich. Foto: iStock / jchizhe
Auf Pinterest merken

Altwerden ist nichts für Feiglinge, sagt ein bekannter Spruch. Man ist nicht mehr so fit wie einst, gesundheitliche Zipperlein nehmen zu. Auch beim Sex läuft es nicht mehr reibungslos – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Scheide (Vagina) verändert sich. Ältere Frauen sind häufiger von Symptomen wie vaginaler Trockenheit, Schmerzen und vulvovaginaler Atrophie betroffen. 

Älterwerden hat aber auch Vorteile. Man hat mehr Erfahrung und kann den Sex entspannter angehen. Obwohl sich der Körper verändert, bleibt die Fähigkeit zu Erregung und Orgasmen erhalten. Damit Sie dies voll ausschöpfen und ohne Beschwerden den Geschlechtsverkehr genießen können, ist es wichtig, die Veränderungen Ihrer Vagina und Vulva zu kennen. Und zu wissen, wie man mit ihnen umgeht.

So verändert sich die Scheide mit dem Alter

Vorab eine Erklärung zu den Begriffen in diesem Text:

Scheide und Vagina bezeichnen den inneren Teil des weiblichen Geschlechts. Die Vulva ist der äußere Teil der weiblichen Genitalien. Zu ihr gehören die Klitorisperle (Klitoriskopf), die äußeren Schamlippen und die inneren Schamlippen (Vulvalippen). Früher sprach man oft von großen Schamlippen und kleinen Schamlippen, doch das ist nicht ganz korrekt. Denn die Größe der Vulvalippen variiert – und das ist ganz normal. 

Von der ersten Regelblutung über eventuelle Schwangerschaften und Geburten bis zur Menopause: Im Leben einer Frau finden viele Veränderungen statt. Das wirkt sich auch auf die Schleimhäute von Vagina und Vulva aus. In jeder Lebensphase kann man ihnen Gutes tun, um Schmerz zu vermeiden und den Spaß am Sex zu steigern. Tauchen wir also ein in die vaginale Entwicklung in den verschiedenen Lebensjahrzehnten. 

Die Vagina mit 20

In Ihren Zwanzigern ist eine Frau am fruchtbarsten. Die Pubertät ist abgeschlossen, der Menstruationszyklus meist regelmäßig. Das wichtige weibliche Sexualhormon Östrogen ist ausreichend vorhanden, vaginale Beschwerden eher selten. Die Haut ist straff, die Schleimhäute gesund und durchblutet.

Für viele Frauen ist es auch eine Phase des sexuellen Ausprobierens. Wer seinen Körper nun gut kennenlernt, legt den Grundstein für genussvolle Sexualität im Alter. Bei Frauen zwischen 20 und 30 ist Sexspielzeug besonders verbreitet. Dabei sind Toys mindestens genauso gut für ältere Semester geeignet: Sie gleichen körperliche Einschränkungen aus und sorgen für neuen Pep im Bett. Eine Innovation, die erst seit 2014 erhältlich ist, sind Druckwellen-Vibratoren. Sie verwöhnen die Klitoris besonders intensiv. Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen. 

Natürlich kann es auch in den Zwanzigern zu vaginalen Beschwerden kommen. Mögliche Ursachen für eine trockene Scheide mit 20 sind die Pille, Antidepressiva oder ein Mangel an Östrogen. Auch andere Infektionen und Krankheiten können vorkommen. Kondomnutzung und gynäkologische Vorsorge sind auch für junge Frauen wichtig, um die Vagina gesund zu halten.

Die Vagina mit 30

Die Hormone und die Beschaffenheit der Vagina ändern sich rund um die 30 noch nicht allzu stark. Allerdings bekommen viele Frauen in ihren Dreißigern Kinder. Bei diesem Prozess finden viele körperliche Veränderungen statt. Während der Schwangerschaft werden Vulva und Vagina stärker durchblutet. Das kann zu einer intensiveren Farbe der inneren Schamlippen und der äußeren Schamlippen führen. Bei manchen Frauen steigt auch die Lust auf Sex.

Gegen Ende der Schwangerschaft sind Damm-Massagen sinnvoll, um das Risiko auf Geburtsverletzungen zu verringern. Nach der Geburt müssen sich Beckenboden und Vagina zunächst regenerieren. Es ist aber ein Mythos, dass die Scheide ausleiert. Sie ist elastisch und kommt zu ihrer alten Form zurück. Wichtig ist, diese Rückbildung durch Beckenbodentraining zu unterstützen. Dadurch wird auch einer Gebärmuttersenkung vorgebeugt.

Während der Stillphase ist das Hormon Prolaktin dominant. Mögliche Symptome: Vaginale Trockenheit und weniger Lust auf Sex. Viele Frauen brauchen Zeit, um zu ihrer Sexualität zurückzufinden. Liebeskugeln, Gleitgel und Sexspielzeug helfen dabei. Besonders raffiniert ist der Satisfyer Paarvibrator, denn er stimuliert Scheide und Penis gleichzeitig. In jedem Alter ein Hochgenuss für Sie und Ihn.

Paarvibrator
Satisfyer Double Joy
Satisfyer Double Joy
pjur med SENSITIVE glide - Medizinisches Gleitgel auf Wasserbasis
pjur med SENSITIVE glide - Medizinisches Gleitgel auf Wasserbasis
Amazon Prime
Satisfyer Yoni Power
Satisfyer Yoni Power

Die Vagina mit 40

In den Vierzigern bahnen sich Vorboten der Wechseljahre an. Die Zyklen werden unregelmäßiger. Es kommt häufiger zu verfrühten oder doppelten Eisprüngen. Also Vorsicht, auch bei Sex an den frühen Zyklustagen kann eine Schwangerschaft entstehen – vielleicht sogar mit Zwillingen. Wenn man das nicht möchte, ist Verhütung, zum Beispiel in Form von Kondomen, Pflicht. Falls Sie bemerken, dass Sie weniger feucht werden als früher, empfehlen sich extrafeuchte Präservative und Gleitgel.

Je weiter es auf die Fünfzig zugeht, desto mehr sinkt Östrogen ab. Die Schleimhäute der Vagina werden dünner. Viele Frauen bemerken nun eine trockene Scheide und Schamlippen.

Auch der pH-Wert kann sich verändern. Um die Haut Ihrer Vulva und rund um den Scheideneingang intakt zu halten, können Sie sich liebevoll mit einem natürlichen Öl (z.B. Haselnussöl oder Kokosöl) eincremen. Aber Achtung, Öle vertragen sich nicht mit Kondomen und Sextoys. Für diese Zwecke eignet sich Gleitgel auf Wasserbasis.

Solange Sie noch Ihre Blutung haben, hilft der Umstieg auf eine Menstruationstasse oder Periodenunterwäsche, Trockenheit zu vermeiden.

Die Vagina in den Wechseljahren

Die Wechseljahre (Fachbegriff: Klimakterium) gelten als zweite Pubertät der Frau, denn der hormonelle Umbruch ist stark. Die Wechseljahre beginnen meist Ende 40, durchschnittlich mit 52 Jahren tritt die Menopause ein. Oft kommt es zu sogenannten klimakterischen Beschwerden. Doch diese Lebensphase bietet auch neue Chancen. Viele Frauen fühlen sich sexuell entspannter, weil nach Beginn der Menopause keine Schwangerschaft mehr möglich ist (Faustregel: Bleibt die Menstruation altersbedingt länger als ein Jahr aus, muss nicht mehr verhütet werden. Das gilt natürlich nicht bei jüngeren Frauen mit Zyklusstörungen).

Körperliche Veränderungen gibt es in dieser Lebensphase zuhauf. Vagina und Vulva sind dabei keine Ausnahme. Die Schleimhäute werden trocken und weniger elastisch. Diese Entwicklung nennt man auch vulvovaginale Atrophie. Das Risiko auf Infektionen wie eine Pilzinfektion oder bakterielle Vaginose, ist nun erhöht, denn Erreger können sich auf der angegriffenen Schleimhaut leichter einnisten. Bei Symptomen wie Juckreiz, verändertem Ausfluss und Rötungen sollten Sie Ihren Arzt oder Ärztin konsultieren.

Zur Vorbeugung empfiehlt es sich, auf ein saures Milieu der Scheide achten. Der gesunde pH-Wert der Vagina ist leicht sauer. Sie können Ihre Scheidenflora unterstützen, indem Sie regelmäßig Kapseln mit Döderlein-Bakterien zuführen. Weitere Details können Sie in der Apotheke oder Arztpraxis besprechen.

Gerade bei Frauen, die eher selten Sex haben, können bei der Penetration vermehrt Schmerzen auftreten. Schenken Sie sich deshalb viel Selbstfürsorge und halten Sie Ihre Vagina mit Selbstbefriedigung gesund. Die sexuelle Erregung sorgt für wichtige Durchblutung im Intimbereich, die Muskeln im Unterleib werden entspannt. Ein Vibrator kann eine ergänzende Behandlung gegen Beschwerden sein. Er erfreut nicht nur Ihre Klitoris, sondern kann vaginal eingeführt auch auf den nächsten Geschlechtsverkehr vorbereiten. Die Marke Swan zählt zu meinen Favoriten, weil sich die Vibratoren sehr hochwertig und samtweich anfühlen. Außerdem bleiben sie selbst bei starker Vibration flüsterleise.

Die Vagina ab 60 Jahren

Auch postmenopausale Frauen sind sexuell aktiv. Warum auch nicht? Manche entdecken nach einer geschiedenen Ehe die Freuden des weiblichen Körpers völlig neu, wie die Autorin Elfriede Vavrik, die mit 79 Jahren ihren ersten Orgasmus erlebte.

Allerdings steigen mit zunehmendem Alter auch körperliche Beschwerden. Nicht nur die Haut wird faltiger, auch Scheide und Vulva büßen weiter an Dehnungsfähigkeit und Feuchtigkeit ein. Die geringe Konzentration an weiblichen Geschlechtshormonen führt dazu, dass die großen Schamlippen und kleinen Schamlippen (bzw. innere und äußere Vulvalippen) ihr Fettpolster verlieren. Die Klitoris hingegen kann vergrößert sein, weil der Körper weiterhin Testosteron bildet. Die Behaarung der Vulva geht meist zurück.

Auch der Beckenboden wird schwächer. Eine mögliche Folge: Inkontinenz bzw. Urinverlust. Andere Veränderungen des Körpers wie Arthrose schränken die Bewegungsfähigkeit beim Geschlechtsverkehr ein.

Bei starken Symptomen wenden Sie sich bitte an medizinisches Fachpersonal, um die genaue Ursache und Behandlung zu finden. Ansonsten gilt: Sex, ob zu zweit oder mit sich selbst, ist eine tolle ergänzende Therapie. Silikonbasiertes Gel ist ein toller Begleiter, denn es bleibt besonders lange gleitfähig. Praktisch, wenn der Akt im Alter ausgedehnter wird. Allerdings verträgt es sich nicht mit Silikon-Sextoys, hierfür gibt es wasserbasierte Gele.

Dass man im Rentenalter nicht mehr täglich das Kamasutra durchturnt, ist völlig normal. Dafür hat man viel Zeit und muss niemandem etwas beweisen. Steife Gelenke kann man mit Sexmöbeln ausgleichen – zum Beispiel mit Beinhaltern aus Leder, die ziemlich erotisch aussehen. Ein aufblasbares Keilkissen ermöglicht viele Stellungen und kann problemlos mit in den nächsten Urlaub genommen werden.

Weitere Ratgeberthemen rund um Körper & Sexualität

Unser Körper verändert sich mit der Zeit, das betrifft zum Beispiel auch den Sex im Alter. Wir haben hilfreiche Tipps für Sie zusammengestellt >>>

Scheidentrockenheit in den Wechseljahren | Unterleibsschmerzen nach Sex | Selbstbefriedigung bei Frauen | Kein Orgasmus |

Die Scheide mit Beckenbodentraining fit halten

Ob Ü30 oder Ü70: Der Beckenboden spielt eine große Rolle in der Intimgesundheit. Mögliche Folgen eines geschwächten Beckenbodens sind die Senkung der Gebärmutter und Inkontinenz. Eine trainierte Beckenbodenmuskulatur beugt nicht nur Beschwerden vor, sondern intensiviert auch das sexuelle Empfinden für Mann und Frau.

Es gibt Beckenboden-Kurse, aber auch Übungen, die Sie zuhause machen können. Besonders effektiv und lustvoll sind sie mit Liebeskugeln.

Ein Beispiel ist die "Fahrstuhl"-Übung. Legen oder setzen Sie sich bequem hin. Stellen Sie sich dann vor, dass Ihr Beckenboden ein Aufzug ist. Beim Ausatmen fährt er Stock für Stock nach oben. Beim Einatmen ahmen Sie nach, wie er zurück nach unten fährt.

Mit den Liebeskugeln von YEVIOR können Sie dabei besonders Spaß haben. Denn mit verschiedenen Gewichten und Vibrationsmodi wird Ihre Vagina nicht nur gestärkt, sondern auch verwöhnt.

Ja, das Altwerden ist ein Thema für sich. Manchmal übrigens auch ein sehr schönes. Udo Jürgens hat das positive Lebensgefühl des dritten Frühlings mal wie folgt ausdrückt: "Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an. Mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran."

Was Sie unter "daran" verstehen, bleibt Ihrer Fantasie überlassen...

Mehr Themen