Wie kann ich mit dem Rauchen aufhören, ohne zuzunehmen?
Mit dem Rauchen aufzuhören verändert den Stoffwechsel - weshalb viele nach dem Rauchstopp zunehmen. Lesen Sie im Artikel, wie Sie das vermeiden können.
Zwei Drittel aller Raucher hören nicht auf, weil sie nicht zunehmen wollen – so lautet das Ergebnis einer Umfrage des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Aber nimmt denn jeder zu, der vom Tabak loskommt? Diese Bedenken scheinen nicht ganz unbegründet zu sein: Untersuchungen zeigen, dass die meisten Menschen drei bis fünf Kilo schwerer werden. Das gilt aber nicht für alle. Es kann sogar sein, dass man abnimmt: weil der Rauchverzicht Chancen auf ein gesünderes Leben eröffnet.
Wieso nimmt man zu, wenn man aufhört zu rauchen?
"Die Gewichtszunahme hat zwei Gründe", sagt Prof. Batra, der selbst seit mehr als 20 Jahren rauchfrei ist. "Erstens ist der Energieverbrauch durch Rauchen größer, denn es erhöht den Grundumsatz des Körpers." Ex-Raucher benötigen vier bis 16 Prozent weniger Kalorien. Essen sie aber wie gewohnt weiter, steigt das Gewicht.
Zudem nehmen viele Ex-Raucher pro Tag 100 bis 300 Kalorien mehr auf als zuvor: "Nikotin dämpft den Appetit. Zugleich aktiviert es das neuronale Belohnungssystem. Bekommt der Körper plötzlich kein Nikotin mehr, versucht er auf anderen Wegen, das Glückshormon Dopamin freizusetzen." Das geht zum Beispiel durch fett- und kohlenhydrathaltige Nahrung. "Gefährdet sind vor allem Ex-Raucher, die ausgeprägte Entzugssymptome entwickeln und deshalb ein starkes Verlangen nach Kohlenhydraten haben." Doch nach etwa zwei Jahren pendeln sich laut Angaben des Suchtforschers der Grundumsatz und das Belohnungssystem auf dem ursprünglichen Niveau ein.
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Hilfen für den sanften Übergang
Entzugssysmptome zu lindern – das funktioniert mit Nikotinpflastern, -kaugummis oder anderen Medikamenten: Sie können Prof. Batra zufolge auch eine starke Gewichtszunahme verhindern – idealerweise in Kombination mit mehr Bewegung. Empfohlen werden zum Beispiel Radfahren, Wandern, Walken, Joggen und Schwimmen. "Viele Ex-Raucher merken, dass sie wieder ganz anders atmen können und neue Energien haben. Doch man sollte niemanden unter Druck setzen: Wer nicht so sportlich ist, den überfordert es, wenn er in dieser schwierigen Phase auch noch joggen soll."
Im Video zeigen wir ein weiteres Mittel, das den Rauchentzug leichter macht (Artikel wird darunter fortgesetzt):
Nach dem Rauchstopp: Pfunde verlieren ohne Stress
Auch strenge Diäten werden nicht empfohlen, weil sie die Rückfallquote erhöhen. Denn wenn man an zwei Fronten gleichzeitig kämpft, steigt die Wahrscheinlichkeit, aufzugeben. Studien zeigen, wie das Gewicht auch ohne Hungern kontrolliert werden kann: Wer täglich zwei Liter Wasser trinkt, verliert pro Jahr im Schnitt viereinhalb Kilo Fett. Und: Wenn man nach dem ersten Hungergefühl eine halbe Stunde mit dem Essen wartet, bildet der Körper appetithemmende Stoffe.
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Quelle: Tina