Wertvolle Tipps

Wie Sie Demenz vorbeugen können

Vieles, was womöglich im Alter zu geistigem Leistungsverlust führt, können wir vermeiden. Mit diesen Tipps können Sie Demenz vorbeugen.

Um gegen Demenz vorzubeugen, sollten sie einige Dinge beachten.
Risikofaktoren für Demenz gibt es viele. Foto: ThomasVogel / iStock
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Das Thema Demenz verdrängen wir gern, denn die Krankheit ist bislang nicht heilbar. „Kann ich doch eh nichts machen“, denken viele und hoffen, dass sie verschont bleiben. Das stimmt aber nicht ganz! Die Wissenschaft entdeckt immer mehr Risikofaktoren für Demenz, und vielen davon können wir vorbeugen, auch im Alter noch. Ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung und ausgewogener Ernährung ist schon mal ein guter Schutz. Was Sie sonst noch beachten sollten:

Vorsicht mit Schlafmitteln und Co.

Bestimmte Medikamente können das Risiko für Demenz steigern – zumindest, wenn sie länger genommen werden. Dazu gehören Mittel gegen Inkontinenz, Schlafstörungen oder Depression. Laut Forschern sind hier vor allem sogenannte anticholinerge Wirkstoffe kritisch. Experten empfehlen den behandelnden Ärzten deshalb, diese Substanzen in der niedrigstmöglichen Dosis zu verschreiben, den Therapieerfolg regelmäßig zu prüfen und die Behandlung zu beenden, falls die Medikamente nicht wie erwartet wirken.

Säureblocker sparsam einsetzen

Solche Arzneien sind gegen Sodbrennen im Einsatz. Auch für diese Medikamente gibt es neue Erkenntnisse. Senioren, die in einer Studie Säureblocker über längere Zeit nahmen, erkrankten mit einer um 44 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit an Demenz als Probanden, die keine sogenannten Protonenpumpenhemmer bekamen. Auf jeden Fall sollten Sie solche Mittel nur nehmen, wenn es unbedingt nötig ist, und dann auch nur für möglichst kurze Zeit.

Schwerhörigkeit rechtzeitig behandeln

Wer immer schlechter hört, ist zunehmend vom sozialen Leben ausgeschlossen. Die Folge: Es fehlen wichtige Anreize fürs Gehirn. Bei den Betroffenen verringern sich die geistigen Fähigkeiten viel schneller als bei Menschen, die gut hören. Diesen Zusammenhang haben US-Forscher entdeckt. Ihr Rat: früh ein Hörgerät anpassen lassen.

Raus an trüben Tagen und Licht tanken

Sonnenlicht kann Demenz vorbeugen. Unter Einfluss von UV-Strahlen produziert die Haut nämlich Vitamin D. Einer Studie zufolge haben Menschen mit einem Mangel an diesem Vitalstoff auch ein erhöhtes Demenzrisiko. Vitamin D steckt zwar in einigen Lebensmitteln, etwa in Fisch, Pilzen und Camembert, aber fast 90 Prozent unseres Bedarfs bilden wir selbst. Wichtig: auch an wolkigen Tagen rausgehen. Der Hausarzt kann den Vitaminspiegel bestimmen.

Sich engagieren, Einsamkeit überwinden

Allein zu sein oder sich einsam zu fühlen sind zwei Paar Schuhe. Wer wirklich einsam ist, leidet darunter. Genau dieses Gefühl ist offenbar auch ein Risikofaktor für Demenz. Hier hilft rechtzeitiges Gegensteuern. Möglichkeiten: Gruppenangebote in Kirchengemeinden (zum Beispiel „Klönfrühstück“) nutzen, ein Ehrenamt annehmen oder einem Verein beitreten.

Blutzucker und -druck regulieren

Diabetes und Bluthochdruck sind schlecht für die Gefäße. Deshalb haben Diabetiker auch ein höheres Risiko für Demenz. Bluthochdruck steigert vor allem die Gefahr einer gefäßbedingten Demenz.

Tipp: alle sechs Monate vom Hausarzt den Blutdruck checken lassen und ihn auch alle zwei Jahre den kassenbezahlten „Check-up 35“ machen lassen.

Mit dem Rauchen aufhören

Tabakkonsum steigert nicht nur die Risiken für Krebs und Herzinfarkt. Auch das Gehirn leidet, weil Nikotin und andere Gifte aus dem Rauch die Gefäße verengen und schädigen. Das wiederum behindert die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen auch im Denkorgan, kann zu geistigen Leistungseinbußen. Ein Rauchstopp kann Demenz vorbeugen.

Demenz und Alzheimer

50 Krankheitsformen: Experten schätzen, dass sich die Zahl der rund 1,5 Millionen Demenzkranken in Deutschland bis 2050 verdoppeln wird. Das hängt mit der steigenden Lebenserwartung zusammen. Demenz ist ein Oberbegriff für rund 50 Krankheitsformen. Sie verlaufen unterschiedlich, aber alle führen langfristig zum Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit. Zu unterscheiden sind die primären (beispielsweise vererbten) und sekundären Demenzen, die Folge einer Grunderkrankung sind (zum Beispiel Depression).

Die Häufigste: Alzheimer und Demenz werden oft als Synonym verwendet. Dabei ist Morbus Alzheimer nur eine der Demenzformen – allerdings die mit Abstand häufigste: Rund 60 Prozent aller Demenzkranken haben Alzheimer.

Weitere Tipps von Experten zum Thema Demenz vorbeugen: Eine Gratis-Broschüre der Alzheimer Forschung Initiative (AFI) gibt viele zusätzliche Tipps.

Quelle: Tina