Bares für Rares: Albert Maiers überraschende Vergangenheit
'Bares für Rares'-Experte Albert Maier (70) spricht offen über den Beginn seiner Karriere und sein bitteres DDR-Erlebnis.
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Seit 2013 ist Kunsthändler Albert Maier (70) regelmäßig als Experte in der Antiquitätensendung 'Bares für Rares' (läuft täglich um 15:05 Uhr im ZDF) zu sehen. Dabei schwebte ihm während seines Jura-Studiums in München eine Karriere als Händler erst gar nicht vor. Warum sich das schlagartig änderte, was seine teuerste Schätzung bisher in der Trödel-Show war und welches bittere Erlebnis ihm in der DDR widerfuhr, verriet der 'Bares für Rares'-Experte vor Kurzem in der 'mdr'-Talkshow 'Riverboat'.
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Albert Maier: Gefängnistüren waren sein Schlüssel zum Glück
Gebürtig kommt 'Bares für Rares'-Experte Albert Maier aus Ellwangen in Baden-Württemberg. Auch heute lebt er noch mit seiner Frau in der Stadt, die einst zur Wiege seines Kunsthändlerdaseins wurde. Denn als das alte Gefängnis in der Nachbar- und Kreisstadt Aalen abgerissen wurde, verlor der Kunstliebhaber sein Herz an acht der alten hölzernen Gefängnistüren, die auf einem Müllberg lagen. "Da dachte ich, das ist doch eine Sensation", erzählt der Kunstexperte. Schließlich seien diese in einer guten Verfassung und mit einer urigen Essensdurchreiche aus Eisen gewesen.
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Einfach liegen lassen? Das kam für Albert Maier nicht infrage. "Da bin ich zum Polizeichef gegangen und habe gefragt: 'Kann ich diese Türen kaufen' Er hat gesagt selbstverständlich", erinnert sich der Kunsthändler. Gekostet habe ihn das damals 50 DM für die Polizeikasse. Doch der Transport der Gefängnistüren sei alles andere als leicht gewesen. In seinen alten VW-Bus habe immer nur eine der Türen gepasst, weil diese sehr schwer gewesen sein. "Dann habe ich damals eine Annonce in der Süddeutsche - Zeitung aufgegeben 'Verkaufe alte Gefängnistüren. (...) Ich kann ihnen sagen, dass Telefon stand nicht still", erzählt Albert Maier. Pro verkaufter Tür habe er damals rund 800 DM verdient. "Da habe ich gedacht: Jurist werd ich nicht, ich bin eine Krämerseele, ich werde Händler."
Mit Gefängnistüren kennt sich der Kunstexperte aus. Zur Beginn seiner Karriere kaufte er gleich acht von denen. Wie diese aussahen, können Sie in dem Facebook-Beitrag von 'Bares für Rares' anschauen.
'Bares für Rares': Albert Maiers Geschäfte in der DDR
Nach der Geburtsstunde seiner Händlerkarriere machte sich Albert Maier 1975 als Kunsthändler selbstständig. Immer wieder führte ihn sein Feingefühl für Antiquitäten durch Deutschland. "Auf den Auktionshäusern in ganz Deutschland, von Norden bis in den Süden gab es immer fantastische Biedermeier- und Historismusmödel für kleines Geld. Da dachte ich, wie kommen die an diese Möbel?", erzählt der Kunsthändler über seine ersten Berufsjahre. Die Auktionshäuser hätten Albert Maier damals den Tipp gegeben, dass die Möbel alle aus der DDR kämen.
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"In der Leipziger Innenstadt war die 'VEB'-Stelle von Schalck-Golodkowski und die haben in der Nähe von Leipzig sechs große Industriehallen gehabt, die waren gefüllt mit Antiquitäten", erklärt der Kunsthändler. Er selbst habe damals nur in die Hallen mit den günstigen Möbeln schauen dürfen. Bezahlen musste der 'Bares für Rares'-Experte die Ware damals in Holland, weil Direktgeschäfte zwischen DDR und BRD verboten waren. Ein Geschäft, das für den Händler zunächst vielversprechend schien. Doch die gekauften Antiquitäten seien nie bei ihm angekommen. Der Lastwagen wurde an der holländischen Grenze beschlagnahmt.
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Ein Glücksfall, wie sich später herausstellte. "Im Nachhinein habe ich erfahren, dass die Antiquitäten von den DDR-Bürgern konfisziert wurden. (...). Deswegen bin ich heute froh, dass es nicht geklappt hat", erzählt Albert Maier.
'Bares für Rares': Albert Maiers teuerster Trödelfund
Heute kann Kunsthändler Albert Maier auf eine jahrelange Erfahrung im Antiquitätengeschäft zurückblicken. Sein Wissen hat er sich als Autodidakt angeeignet. Und das mit großem Erfolg, wie eine seiner bisher teuersten Schätzungen in der Fernsehsendung 'Echt Antik?!' beweist. Dort hatte ein Trödelliebhaber nämlich einen ganz besonderen Fund dabei."Es war St. Petersburger Porzellan vom allerfeinsten. (...) Aus dem Speiseservice von Nikolaus dem II. vom Zaren aus Russland", erinnert sich Maier. Der Besitzer habe das Porzellan, das aus mehreren Tellern bestand, auf einem Flohmarkt für 7 DM erstanden.
Ein Schnäppchen im Gegensatz zu dem Preis, den Albert Maier und seine Kollegen schätzten. "(...) Der Teller war zwischen 20.000 und 30.000 DM wert", erzählt der Experte. Ein Erlebnis, an das sich Albert Maier gern zurückerinnert, denn bei dieser beachtlichen Summe sei nicht nur ihm fast die Spucke weggeblieben.