Kopfschmerz-Arten

Cluster-, Spannungskopfschmerz oder Migräne?

Cluster-, Spannungskopfschmerz, Migräne oder Nebenhöhlen-Kopfschmerz äußern sich auf verschiedene Arten. So erkennen Sie, welchen Kopfschmerz Sie haben.

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Sie haben häufig Schmerzen hinter dem rechten Auge oder ein Spannungsgefühl auf der Stirn? Sie sehen ein Flackern vor den Augen und 30 Minuten später setzt ein klopfender Kopfschmerz ein? Dies sind spezielle Symptome verschiedener Arten von Kopfschmerz. Es ist sinnvoll, zu wissen, welche Art von Kopfschmerz Sie erleben, denn dies ist entscheidend für die korrekte Behandlung durch Ihren Arzt.

Migräne

Cluster-, Spannungskopfschmerz oder Migräne?
Foto: Liebenswert / iStock

Eine Migräne-Attacke findet in vier Phasen statt:

  1. Das Vorstadium: Ein bis zwei Tage vor der eigentlichen Migräne-Attacke machen sich leichte Reizbarkeit, dauerhafte Müdigkeit und entweder gesteigerter oder komplett gehemmter Appetit bemerkbar
  2. Die Aura: Etwa 30 Minuten vor Einsetzen des Migräne-Kopfschmerzes spürt man eine deutlich erhöhte Lichtempfindlichkeit, möglicherweise Kribbeln am ganzen Körper, Taubheitsgefühl der Haut und eine unklare Aussprache
  3. Die Kopfschmerzphase: Bis zu 72 Stunden lang kann der dumpfe, pochende Migräne-Kopfschmerz anhalten
  4. Die Erholungsphase: Auch wenn der eigentliche Kopfschmerz nachgelassen hat, ist diese Phase nicht angenehm: Oft leidet man unter starker Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und Mattheit

Unter der neurologischen Erkrankung Migräne leiden etwa zehn Prozent der Bevölkerung. Frauen sind besonders häufig betroffen: Sie leiden etwa dreimal so häufig unter Migräne wie Männer. Das tückische: Migräne-Attacken treten periodisch auf und können Symptome wie Übelkeit, Geräuschempfindlichkeit und Sprachstörungen​ mit sich bringen.

Sehen Sie im Video, welche Lebensmittel Kopfschmerzen und Migräne lindern können.

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Auch wenn Migräne als gänzlich nicht heilbar gilt, können diese Mittel im Ernstfall helfen:

  • Ruhe und Dunkelheit
  • Pfefferminzölreibungen auf Stirn und Schläfen
  • Nach Rücksprache mit dem Arzt: Nichtopioid-Analgetika (zum Beispiel Ibuprofen oder Paracetamol) oder
  • Triptane

Das kann gegen die Migräne helfen:

Cluster-Kopfschmerz

Cluster-Kopfschmerz äußert sich durch einseitigen Schmerz hinter dem Auge.
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Diese seltene Form von Kopfschmerz betrifft nur rund ein Prozent der Bevölkerung und tritt bei Männern fünfmal häufiger auf als bei Frauen. Cluster-Kopfschmerzen treten häufig in einem kurzen Zeitraum mehrmals hintereinander auf - und dann mehrere Monate lang gar nicht. Eine Cluster-Attacke dauert etwa 15 bis 18 Minuten und bringt einen starken, stechenden Schmerz mit sich, der nur auf einer Seite des Kopfes zu spüren ist. Meist befindet sich der Schmerz hinter dem Auge oder in der Schläfengegend.

Cluster-Kopfschmerzen gelten als nicht heilbar. Der Hausarzt kann aber folgende Behandlungsmöglichkeiten verschreiben, um im Akutfall den Schmerz zu lindern:

  • Inhalation von medizinischem Sauerstoff über eine Hochkonzentrationsmaske (verschreibungspflichtig)
  • Medikament: Triptane
  • Sumatriptan Nasenspray

Spannungskopfschmerz

Cluster- oder Spannungskopfschmerz - wo ist der Unterschied?
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Eine der häufigsten Arten von Kopfschmerzen: der Spannungskopfschmerz. Dabei fühlt es sich an, als würde ein schwerer Helm auf den Kopf drücken, was einen dumpfen und bohrenden Schmerz verursacht. Zudem treten die namensgebenden Spannungsgefühle im Bereich der Kopfhaut, Augen, Hals und Schultern auf. Begleitet werden diese durch unangenehme Krämpfe.

Auch wenn fast jeder mindestens einmal im Jahr unter diesen Kopfschmerz leidet, gibt es eine gute Nachricht: Sie lassen sich meist mit gängigen, nicht verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln schnell bekämpfen. Auch ätherische Öle können helfen.

Nebenhöhlen-Kopfschmerz

Sinus-Kopfschmerz, auch Nebenhöhlen-Kopfschmerz genannt.
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Diese Art von Kopfschmerz wird durch eine Nasennebenhöhlenentzündung hervorgerufen. Der starke Druck im Stirn- und Wangenbereich wird durch die verstopfte Nase verstärkt. Besonders beim Vornüberbeugen tritt der Schmerz auf - das sollte bei einer Nebenhöhlenentzündung möglichst vermieden werden.

Eine hartnäckige Nebenhöhlenentzündung sollte vom Arzt begutachtet werden. Gegebenenfalls verschreibt er ein Antibiotikum, wodurch auch die Kopfschmerzen bekämpft werden.

Kater-Kopfschmerz

Ebenfalls nicht angenehm: Kater-Kopfschmerz
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Katerstimmung: Ein Gläschen Wein zu viel - und am nächsten Morgen wacht man mit dem dumpfen, pochenden Schmerz in den Schläfen auf. Er ist die Folge von übermäßigem Alkoholkonsum, der den Körper austrocknet. Ein hilfreicher Trick: viel Trinken. Auch moderate Bewegung und frische Luft können helfen, die Katerstimmung zu vertreiben.

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