Darminkontinenz: Das Tabuthema schlechthin
Darminkontinenz gilt als absolutes Tabuthema, dabei sind rund sechs bis acht Millionen Menschen betroffen. Über die Inkontinenz sollte unbedingt mit dem Arzt gesprochen werden, damit er helfen kann.
Die Symptome bei Darminkontinenz
Es ist nicht leicht, die Darminkontinenz zu enttarnen. Ein erstes Symptom sind unbemerkt entweichende Darmgase. Der Betroffene kann diese Winde nicht mehr kontrollieren, merkt dies oft gar nicht. Bei regelmäßigen Verschmutzungen der Unterhose sollten die Alarmglocken schrillen. Die Spuren sind Zeichen dafür, dass Darmschleim oder Stuhl unbemerkt austritt. Wenn flüssiger Stuhl nicht mehr vollständig zugehalten werden kann oder sogar fester Stuhl unkontrolliert austritt, ist es Zeit für einen Arztbesuch.
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Hauptsächlich Frauen leiden an Darminkontinenz
Frauen leiden häufiger an Darminkontinenz als Männer. Dies ist durch unterschiedliche anatomische Voraussetzungen im Beckenraum, sowie die Belastung durch Schwangerschaften und Geburten begründet. Eine der Ursachen ist wie bei der Harninkontinenz eine Schwächung der Muskulatur. Zum Beispiel ein geschädigter Schließmuskel durch einen Dammriss oder eine Beckenbodenschwäche. Ebenso können nachlassende Gewebeelastizität im Alter oder Verstopfung zu Darminkontinenz führen.
Neurologische Störungen wie Alzheimer, Multiple Sklerose, Schlaganfall, Diabetes oder Querschnittlähmung können ebenfalls für den Kontrollverlust über den Darm verantwortlich sein, genau wie sensorische Störungen, deren Ursachen oft Hämorrhoiden sind oder Störungen der rektalen Speicherfunktion, ausgelöst durch Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa und Darmoperationen.
Was bei Darminkontinenz hilft
Eine ausgewogene und ballaststoffreiche Ernährung kann Linderung schaffen. Der Darm sollte auf keinen Fall mit reizenden Lebensmitteln wie Kaffee, Alkohol, blähende Lebensmittel oder starken Gewürzen belastet werden. Zwei Liter Flüssigkeit, stark quellende Getreideschalen und regelmäßige Bewegung sind bei Darminkontinenz hilfreich.
Intensives Beckenbodentraining hilft sowohl bei Harn- als auch bei Darminkontinenz. Sollte es Patienten schwer fallen, die Beckenbodenmuskulatur selbst wahrzunehmen, können sie auf ein Biofeedbackgerät oder Elektrostimulation zurückgreifen.
Sollte die Darminkontinenz zu ausgeprägt sein, wird der Arzt zu Medikamenten oder sogar einer Operation raten. So können frühere Schäden repariert werden oder ein Darm- bzw. Blasenschrittmacher eingesetzt werden.
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