Das Metabolische Syndrom: Ursachen, Symptome und Behandlung
Das Metabolische Syndrom ist keine reine Krankheit, sondern eine Kombination aus Risikofaktoren. Wir klären auf.
Was ist das Metabolische Syndrom?
Unter dem Metabolischen Syndrom versteht man kein reines Krankheitsbild, sondern vier Krankheitssymptome, die das Risiko für Gefäßkrankheiten erheblich steigern. Das sogenannte tödliche Quartett setzt sich aus zu viel Bauchfett, hohen Blutzucker- und Blutfettwerten, sowie Bluthochdruck zusammen. Ungefähr 15 Millionen Deutsche sind von diesem Krankheitsbild betroffen und haben damit ein erhöhtes Risiko an Arteriosklerose, Diabetes Typ 2 oder der Koronaren Herzkrankheit (KHK) zu erkranken und infolgedessen einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden. Häufig erkranken Patienten mit dem metabolischen Syndrom auch an einer Fettleber, die wiederum weitere Folgeerkrankungen mit sich bringen kann.
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Ursachen für das 'tödliche Quartett'
Die Ursachen für das Metabolische Syndrom sind vielseitig, lassen sich jedoch im Wesentlichen auf einen ungesunden Lebensstil mit falscher Ernährung zu wenig Bewegung und Stress zurückführen. Betroffene entwickeln ein ausgeprägtes Bauchfett und deutliches Übergewicht. Stark übergewichtig ist man laut Weltgesundheitsorganisation bei einem BMI von über 25 kg/m². Bei diesem Wert spricht man auch von Fettleibigkeit oder Adipositas. Die Fetteinlagerungen belasten den Stoffwechsel und der Körper ist nicht mehr in der Lage, den Zucker aus dem Blut in die Zellen abzugeben. Eine Insulinresistenz entsteht und die Blutzuckerwerte steigen. Meist zeitgleich steigen auch die Fette im Blut und auf Dauer bilden sich Ablagerungen in den Gefäßen. Außerdem bewirkt das Insulin, dass sich Wasser und Natrium in den Nieren ansammeln und den Flüssigkeitshaushalt in den Gefäßen stören. Infolgedessen erhöht sich der Blutdruck.
Hinweis: Auch ein geringeres Bauchfett kann sich bereits gefährlich auf unseren Körper und unsere Gesundheit auswirken.
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Welche Symptome treten auf?
Das Metabolische Syndrom verläuft meist lange Zeit symptomlos. Die Betroffenen haben sich an ihr Übergewicht und das eingelagerte Bauchfett gewöhnt und schätzen es nicht als gefährlich ein. Nahezu unbemerkt kommen mit der Zeit die drei weiteren Komponenten dazu. Sowohl der Bluthochdruck, als auch ein gestörter Fettstoffwechsel und die Insulinresistenz bleiben häufig lange Zeit unbemerkt. So schleichen sich im Laufe der Zeit immer mehr Risikofaktoren ein, die die Gefahr, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken, drastisch erhöhen. Schlimmstenfalls bleibt das tödliche Quartett so lange unerkannt, bis die ersten Vorboten einer Gefäßerkrankung auftreten.
Plötzlich kann es zu Luftnot, Brustschmerzen oder einem Engegefühl im Brustbereich (Angina Pectoris) kommen. Auch Herzrasen, eine Venen-Schwäche oder die typischen Anzeichen von Diabetes, das heißt ein extremes Durstgefühl und häufige Müdigkeit, können mögliche Symptome sein.
Hinweis: Da es meist erst zu den oben genannten Symptomen kommt, wenn sich die Gefäße schon erheblich verengt habe, sollte eine regelmäßige Kontrolle der Vitalfunktionen und Blutwerte durch den Hausarzt erfolgen. Vor allem bei Übergewicht ist diese Kontrolle ratsam.
Schauen Sie im Video, was Sie bei einer Ernährungsumstellung unbedingt beachten sollten: (Artikel geht unter dem Video weiter)
Therapie und Heilungschancen
Ähnlich wie bei der Behandlung einer Fettleber ist auch beim Metabolischen Syndrom eine sofortige Therapie notwendig, die sich aus einer ganzheitlichen Ernährungsumstellung und regelmäßiger körperlicher Aktivität zusammensetzt. Die Reduktion des Gewichtes sollte hierbei an erster Stelle stehen, denn dann verbessern sich die anderen Risikofaktoren meist automatisch. Verzichten Sie auf einfache Kohlenhydrate, wie sie in Weißbrot und Nudeln enthalten sind und essen sie regelmäßig, jedoch nicht mehr als drei Mahlzeiten am Tag. Setzen Sie außerdem vermehrt auf Eiweiße in Form von Milchprodukten, Fisch, Fleisch oder Nüssen.
Außerdem ist der Flüssigkeitshaushalt in der Umstellungsphase sehr wichtig. Trinken Sie dazu viel Wasser oder ungesüßten Tee. Eine regelmäßige Bewegung von 30 Minuten am Tag, zum Beispiel walken, bildet die zweite Therapiesäule. Außerdem sollte der Bewegungsaspekt auch in den Alltag eingebaut werden. Häufiger Treppensteigen oder das Fahrrad nehmen kann das Wohlbefinden innerhalb kürzester Zeit erheblich steigern und einem Metabolischen Syndrom entgegenwirken. Bei einer konsequenten Gewichtsreduktion und Umstellung auf eine gesündere Lebensweise, kann das Metabolische Syndrom besiegt und das Risiko für lebensgefährliche Folgeerkrankungen gesenkt werden.
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