Kräuterkunde

Wildkräuter: Heilpflanzen von der Sommerwiese erkennen

Ein Spaziergang über eine blühende Sommerwiese ist nicht nur eine Augenweide, sondern auch eine Wohltat für Körper und Seele. Die fröhlichen Farben und der aromatische Duft von Wildkräutern laden dazu ein, die heilende Kraft der Natur zu entdecken.

Wildkräuter: Heilpflanzen von der Sommerwiese
Die Wiese steckt voller Kräuter, die wahre Heilpflanzen sind. Foto: Rike_/ iStock
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In den scheinbar simplen Kräutern und Blüten verbirgt sich ein wahres Wunderwerk an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Vitamine, Mineralien, Gerb- und Bitterstoffe, ätherische Öle sowie sekundäre Pflanzenstoffe stecken in den Wildkräutern, die direkt vor unserer Haustür wachsen. Ob im Garten, auf dem Balkon oder in der freien Natur, die Möglichkeiten, von ihrer heilenden Wirkung zu profitieren, sind vielfältig.

Wildkräuter haben vielseitige Anwendungsmöglichkeiten

Von der einfachen Anwendung als Tee bis hin zur Verarbeitung in Salben oder sogar in der Küche als Gewürz reicht das Spektrum ihrer Anwendungsmöglichkeiten. Sie können nicht nur bei körperlichen Beschwerden wie Magen-Darm-Problemen oder Verspannungen helfen, sondern auch die mentale Gesundheit positiv beeinflussen.

Praktische Tipps für die Anwendung der Heilkräuter

Wer sich für die Verwendung von Wildkräutern interessiert, hat zahlreiche Möglichkeiten, sie zu nutzen. Von der eigenen Sammlung auf der Sommerwiese bis hin zum Kauf von getrockneten Kräutern in der Apotheke oder im Reformhaus stehen viele Optionen offen. Wichtig ist dabei jedoch, sich vorab über die richtige Anwendung und mögliche Risiken zu informieren, um die heilende Wirkung der Kräuter bestmöglich zu nutzen.

Wildkräuter für Ihre Gesichtspflege

Frau nutzt Gesichtspflege
Entdecken Sie die Kraft der Wildkräuter für Ihre Haut. Foto: iStock / Mindful Media

Mädesüß-Gesichtswasser regeneriert die Zellen

In der Kosmetik ist Mädesüß für seine beruhigende, entzündungshemmende und zellerneuernde Wirkung bekannt. Ein straffendes Gesichtswasser bereiten Sie so zu:

  • Eine Handvoll Mädesüß mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergießen.

  • Sud abkühlen lassen und durch ein Sieb oder einen Kaffeefilter in eine Glasflasche abseihen.

  • Dann ein Teelöffel Hamamelis-Tinktur zufügen.

Einmal täglich etwas auf ein Wattepad geben und damit über das gereinigte Gesicht fahren. Das Gesichtswasser hält im Kühlschrank etwa sechs Monate.

Ringelblumen-Salbe heilt die Haut

Die kleine Blume enthält wertvolle Biostoffe, unter anderem Calendulin, Saponine und Flavonoide. Sie haben heilende Wirkung, helfen gut gegen trockene Haut. Eine beruhigende Ringelblumensalbe kann man leicht herstellen:

  • Eine Tasse frische Ringelblumen-Blütenblätter mit zwei Tassen Wasser einkochen.

  • 250 Gramm Wollwachs hinzugeben.

  • Erkalten lassen, durch ein Leinentuch pressen und in eine Dose füllen.

Salbei-Maske bringt den Teint in Balance

Gerötete Haut kommt mit diesem Kraut schnell wieder ins Lot. Dazu zwei bis drei Teelöffel frische Salbeiblätter hacken, mit zwei Teelöffeln Quark verrühren. Auf dem Gesicht verstreichen und nach 20 Minuten mit einem Kosmetiktuch abnehmen, Reste abwaschen.

Als Tee sorgt Salbei dafür, dass Sie nicht so leicht ins Schwitzen kommen. Dazu zwei Teelöffel frisches Kraut mit heißem Wasser aufgießen. Zugedeckt fünf Minuten ziehen lassen, dann abseihen.

Video: Sie wollen noch mehr über Heilpflanzen wissen? Im Video finden Sie fünf Gewürze, die wie Medizin wirken (Text geht unter dem Video weiter):

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Malven-Kompresse glättet Fältchen

Die zarten Blüten und Blätter enthalten den Pflanzenfarbstoff Malvin, außerdem natürliche Schleimstoffe. Diese Substanzen verbessern den Feuchtigkeitshaushalt der Haut und glätten sie dadurch. Eine Malven-Kompresse stellen Sie so her:

  • Eine Handvoll Malvenblüten in eine Schüssel geben und mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser übergießen.

  • Zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen.

  • Ein dünnes Baumwolltuch in dem Sud tränken, leicht ausdrücken und für 20 Minuten auf das Gesicht legen.

Stiefmütterchen-Packung zaubert schöne Haut

Für eine Gesichtspackung mit Acker-Stiefmütterchen gehen Sie so vor:

  • Drei Teelöffel Acker-Stiefmütterchen-Kraut mit kochendem Wasser übergießen, zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen.

  • Ein kleines Gesichtshandtuch in den heißen Tee tunken, auswringen.

  • zehn Minuten u-förmig aufs Gesicht legen, sodass die Nase frei bleibt.

Das Wiesenkraut wirkt reizlindernd und verbessert das Hautbild, wie wissenschaftliche Studien bewiesen haben.

Petersilien-Pads erfrischen den Blick

Dank seiner Extraportion Vitamin C pusht das Wiesenkraut die Zellerneuerung der Haut. Es verwöhnt außerdem geschwollene, müde Augen:

  • Zwei Teelöffel frische Petersilie in einer Tasse mit Wasser überbrühen.

  • 20 Minuten abkühlen lassen, dann abseihen.

  • Zwei Wattepads darin tränken und für zehn Minuten auf die geschlossenen Lider legen.

Arnika-Dampf reinigt die Poren

Gegen Pickelchen wirkt die farbenfrohe Pflanze wahre Wunder! In ihrer Blüte stecken besonders viele Flavonoide (Pflanzenfarbstoffe). Sie desinfizieren und klären die Haut.

Für ein Gesichtsdampfbad eine Handvoll Arnikablüten in eine Schüssel geben und mit kochendem Wasser übergießen. Mit einem Handtuch über dem Kopf und geschlossenen Augen zehn Minuten lang über die dampfende Flüssigkeit beugen.

Gänseblümchen
Gänseblümchen eignen sich als natürliche Schönheitspflege und helfen bei Verletzungen. Foto: iStock / Animaflora

Gänseblümchen-Kompresse klärt den Teint

Die Blüten bringen die Haut mit Gerbstoffen und Vitaminen ins Gleichgewicht. In einer Kompresse lindern sie Unreinheiten:

  • Dazu acht Teelöffel frische Gänseblümchen mit 200 Milliliter Wasser überbrühen.

  • Abgedeckt 30 Minuten ziehen lassen.

  • Abgießen, ein Baumwolltuch in dem Sud tränken, leicht ausdrücken

  • Fünf bis zehn Minuten aufs Gesicht legen.

Extra-Tipp: Butterbroten geben die Blümchen eine leckere nussige Note - und eine tolle Optik!

So unscheinbar es auch aussieht - das Pflänzchen wirkt blutreinigend und schmerzstillend. Bei äußeren Verletzungen hilft es uns als Tinktur: Eine Handvoll Gänseblümchen-Blüten mit Weingeist in einem Schraubglas übergießen. Verschlossen zwei bis sechs Wochen ziehen lassen, abseihen und in eine dunkle Flasche füllen. So ist die Heilpflanze ideal zum Einreiben oder für Umschläge.

Das typische Merkmal ist die gelbe Korbblüte mit einem Kranz aus zarten weißen Blütenblättern. Gänseblümchen können von März bis November bodennah auf Grünflächen gesammelt werden.

Heilkräuter für Körper und Geist

Frau entspannt sich
Viele Heilkräuter können diverse Beschwerden lindern und entspannen. Foto: iStock / JLco - Julia Amaral

Löwenzahn-Tee strafft die Figur

Als Tee ist Löwenzahn ideal, um den Körper von Giften zu befreien. Seine Bitterstoffe kurbeln die Verdauung an, Kalium wirkt zusätzlich harntreibend. Der Effekt: eine glattere Haut und eine straffere Figur. Ganz nebenbei liefert das Kraut Vitamine und Mineralien. Die in Löwenzahn enthaltenen Bitterstoffe regen die Magensäfte an und damit auch unseren Appetit.

Für einen Tee drei Teelöffel frische Blätter mit einem viertel Liter Wasser übergießen. Nach zehn Minuten abseihen. Etwa drei Wochen drei Tassen pro Tag trinken. Auch die Wurzel eignet sich ideal als Tee: Einen Teelöffel Löwenzahnwurzel mit einer Tasse Wasser aufkochen, 15 Minuten ziehen lassen und dreimal täglich trinken.

Sie erkennen das Wildkraut an seinen sägeblattartigen Blättern. Der lange, breite Stängel ist frei davon und enthält weißen Milchsaft. Von März bis Mai können Sie die Heilpflanze auf hellen und sonnigen Wiesen, an Acker- und Wegrändern finden.

Johanniskraut-Öl schenkt leichte Beine

Das Kraut wird vor allem wegen seines stimmungsaufhellenden Effekts geschätzt. Doch es kann noch mehr: Als Badezusatz, Wickel oder in einem Öl hilft es gegen schwere Beine, Muskelkater und bei Sonnenbrand. Nach dem Anwenden jedoch nicht in die pralle Sonne legen, da es die Haut lichtempfindlicher macht.

Für ein Öl 200 Gramm Blüten des Wiesenkrauts leicht andrücken, mit 750 Milliliter Olivenöl in ein Ein-Liter-Schraubglas geben. Vier Wochen dunkel und zimmerwarm ziehen lassen. In eine Braunglasflasche filtern.

Lavendel-Öl entspannt tief

Schon sein Duft kurbelt die körpereigene Produktion des Glückshormons Serotonin an und entspannt. Beste Voraussetzungen für eine gute Nacht. Lavendel eignet sich gut für abendliche Massagen, sorgt so für geschmeidige Haut, lockere Muskeln und tiefe Entspannung.

Für ein Öl zwei Handvoll frische oder 100 Gramm getrocknete Lavendelblüten mit 200 Milliliter Mandelöl in ein Schraubglas geben. Acht Wochen an einen sonnigen Ort stellen, dann in eine Braunglas-Flasche abseihen. Das Öl hält sich ein Jahr.

Rotklee-Tee hilft gegen mehrere Frauenbeschwerden

Aufgrund seines hohen Phytoöstrogen-Gehalts lindert Rotklee Menstruationsprobleme ebenso wie Wechseljahresbeschwerden. Zudem hat die Heilpflanze eine zellschützende, entzündungshemmende und blutreinigende Wirkung, senkt das Cholesterin und beugt auch noch Knochenschwund im Alter vor.

Für einen Tee zwei bis drei Teelöffel frische Rotklee-Blüten in einer großen Tasse mit kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen. Bis zu vier Tassen täglich genießen.

Wegerich-Saft schützt die Füße

Spitz-Wegerich wächst unscheinbar am Weges- und Wiesenrand, seine Heilkräfte können sich jedoch sehen lassen: Das Wiesenkraut stillt Schmerzen, beugt Entzündungen vor, wirkt pilzhemmend, entkrampfend und wundheilend.

Frische Blätter eignen sich gut zur äußeren Anwendung: falten und drücken. Der austretende Saft hilft zum Beispiel gegen Warzen. Frische Blätter im Schuh beugen Blasen vor.

Kamillen-Bad entspannt Körper und Seele

Nach einem langen, stressigen Tag bringt Sie ein Tauchgang in einem Meer aus Kamillenblüten ganz schnell wieder zur Ruhe:

  • Dazu fünf Handvoll frischer oder getrockneter Blüten in einer Schüssel mit 500 Milliliter heißem Wasser überbrühen,15 Minuten ziehen lassen.

  • Abseihen und den Aufguss ins lauwarme Badewasser geben.

  • 500 Milliliter Milch zufügen und für 20 Minuten darin baden.

Bisabolol, eine spezielle Substanz aus der Kamille, beruhigt und pflegt die Haut. Und das angenehm warme Wasser löst verkrampfte Muskeln.

Baldrian-Kissen bringt Ruhe

Die Substanzen in den rosaweißlichen Blüten beruhigen das Zentralnervensystem, helfen zum Beispiel gegen Herzklopfen und steigern gleichzeitig die Konzentrationsfähigkeit. Auch ein Duftkissen entspannt.

Dazu die Blüten das Wiesenkrauts am Vormittag pflücken, kurz bevor sie voll geöffnet sind. Zum Trocknen in einer dünnen Schicht auf einem Leinentuch ausbreiten. In einen kleinen Stoffbeutel füllen und ans Kopfende des Bettes hängen.

Johanniskraut hellt die Stimmung auf

In der Antike galt das Kraut als Heilmittel gegen Wunden. Im Mittelalter wurde dann seine Wirksamkeit bei Melancholie entdeckt. Heute weiß man: Johanniskraut fördert die Produktion von Botenstoffen, die unsere Laune steigern. Daher werden Präparate aus der Apotheke oder der Drogerie bei leicht depressiven Verstimmungen eingesetzt.

Kräuterkissen lässt gut schlafen

Hopfenzapfen (in der Apotheke erhältlich) haben eine beruhigende Wirkung. Daher helfen Sie ideal beim Einschlafen. Einfach in ein kleines Baumwollkissen füllen und neben das Kopfkissen legen. Auf diese Weise atmen Sie die ätherischen Öle ein. Nach einer Woche das Kräuterkissen neu befüllen.

Pfefferminztee nimmt Übelkeit

Haben Sie sich den Magen verdorben, hilft ein Tee aus Pflanzen mit einem hohen Gehalt an ätherischen Ölen. Dazu drei Teelöffel Pfefferminzblätter mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und zugedeckt zehn Minuten ziehen lassen. Abseihen und dreimal täglich eine Tasse zu den Mahlzeiten trinken.

Nachtkerzenöl-Bad pflegt trockene Haut

In den schwarzen Samen der Nachtkerze steckt wertvolles Öl: Gamma-Linolensäure ist eine dreifach ungestättigte Fettsäure, die trockene Haut und Krankheiten wie Neurodermitis lindert. Für ein Bad einen Esslöffel Nachtkerzenöl mit einem Esslöffel Sahne verrühren und ins warme Badewasser geben.

Hirtentäschelkraut-Auflage heilt Wunden

Die Früchte der Pflanze, die wie die kleinen Taschen der Hirten früherer Zeit aussehen, helfen schnell bei kleineren Hautverletzungen. Als Umschlag stillt ein Brei aus dem Kraut leichte Blutung ruck, zuck.

Unterwegs, etwa auf Wanderungen, leistet Hirtentäschelkraut somit bei Schürfwunden Erste Hilfe. Dazu etwas davon zwischen den Fingern zerreiben, auf der betroffenen Hautpartie verteilen, wenn möglich mit einem sauberen Tuch fixieren.

Borretsch-Salat beruhigt die Nerven

Er blüht himmelblau oder in leuchtenden Tönen, peppt so schon optisch jeden Salat auf. Außerdem schmeckt er toll nach Gurke, eignet sich deshalb hervorragend für Salate, in Quark, in kalten Soßen oder auch kandiert als Dekoration für Speisen und Getränke.

Und: Er wirkt bei innerlicher Anwendung beruhigend und stressmindernd. Das Öl aus seinen Samen hilft äußerlich angewendet zudem bei Hautproblemen.

Melissenblätter besänftigen die Nerven

Diese Pflanze gehört seit jeher in den Klostergarten: Melisse beruhigt Herz und Nerven. Brühen Sie für einen Tee zwei Teelöffel Melissenblätter mit einer Tasse heißem Wasser auf – am besten einmal täglich vor dem Schlafengehen. Noch effektiver ist in Alkohol gelöste Melisse aus der Apotheke.

Kapuzinerkresse-Mix mindert Halsweh

Gerade im Sommer ist Halsweh unangenehm. Doch auch dagegen ist ein Kraut gewachsen: Kapuzinerkresse! Bedecken Sie ein bis zwei Handvoll der Blüten in einem Schraubdeckelglas mit Essig und lassen Sie alles eine gute Woche ziehen. Als Gurgellösung hilft er dann prima gegen einen kratzenden Hals. Der so entstandene Würz-Essig schmeckt aber auch sehr lecker, etwa in gemischten Blattsalaten!

Die herzhaften Blätter des Wildkrauts enthalten wertvolle antibiotisch wirkende Senföl-Glykoside. Diese vertreiben Bakterien, die sich in Blase oder Harnwegen eingenistet haben. 

Sie erkennen die Kapuzinerkresse an seinen rundlichen bis leicht kantigen Blättern mit einem Durchmesser von bis zu zehn Zentimetern, die oft doppelt so groß sind wie die rötlichen Blüten. Von Mai bis Oktober ist sie vor allem in Gärten zu finden. Ursprünglich stammt die Kapuzinerkresse aus Peru. Bei uns gilt sie auch als Zierpflanze.

Tipp: Ein Esslöffel klein geschnittene Blätter mit in den Salat oder Kräuterquark mischen.

Süßholzwurzeln helfen bei Sodbrennen

Im Bereich der Speiseröhre wirkt die Süßholzwurzel entzündungshemmend und schmerzlindernd. Für einen Tee einen gestrichenen Teelöffel zerkleinerte Süßholzwurzel mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen. 15 bis 20 Minuten ziehen lassen und abseihen. Drei- bis fünfmal täglich eine Tasse langsam in kleinen Schlucken trinken.

Unterstützen Sie mit Wildkräutern Ihr Immunsystem

Frau liegt krank auf dem Sofa
Stärken Sie Ihr Immunsystem mit Wildkräutern. Die Heilkräuter können Ihre Gesundheit und Ihre Abwehrkräfte unterstützen. Foto: iStock /ArtistGNDphotography

Eisenkraut-Tee stärkt das Immunsystem

Sein zitronenartiger Duft macht sofort Urlaubs-Laune, gibt Zuversicht. Eisenkraut stärkt sogar die Abwehrkräfte. Für einen Tee ein Teelöffel der getrockneten Pflanze in eine Tasse geben und mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser übergießen. Zugedeckt sieben Minuten ziehen lassen, dann abseihen und in kleinen Schlucken trinken.

Für frischen Duft in der Wohnung drei Tropfen ätherisches Eisenkraut-Öl in eine Duftlampe geben.

Sauerampfer für das Immunsystem

Die Blätter der Heilpflanze versorgen den Körper mit reichlich Vitamin C und Eisen. Das macht den Sauerampfer zu einem hochwirksamen Immunschützer. Junge Blättchen haben das feinste Aroma. Sauerampfer ist vielseitig für verschiedene Gerichte einzusetzen, zum Beispiel für Dips, Salate, Suppen, Pürees und Füllungen.

Den Sauerampfer erkennen Sie an seinen pfeilförmigen Blättern mit dem rötlichen Stängeln. Sammeln können Sie ihn von April bis Mai. Da ist er vor allem auf feuchten Wiesen und an Rändern von Gewässern zu finden.

Lindenblüten-Schwitzkur senkt Fieber

Bei fiebrigen Erkältungen helfen Schwitzkuren. Lindenbluten eignen sich dafür gut, da sie sehr schweißtreibend wirken. Übergießen Sie zwei Teelöffel Blüten mit einem Liter kochendem Wasser, zehn Minuten ziehen lassen, danach abseihen. Den Tee mehrmals am Tag so heiß wie möglich trinken. Danach hinlegen und zudecken, bis Sie deutlich schwitzen.

Heilende Kräuter bei Rheuma

Giersch im Garten
Giersch wird häufig als Unkraut betrachtet, ist jedoch reich an Vitaminen und Mineralstoffen. In der Kräuterheilkunde wird Giersch für seine entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Foto: iStock / Orest Lyzhechka

Giersch bei Rheuma

Dieses Wildkraut ist ein wunderbares Mittel bei Gelenkbeschwerden, Rheuma und Gicht. Durch eine Auflage mit frischen, zerdrückten Pflanzen lassen sich die Beschwerden lindern. Dafür einfach das Kraut auf die schmerzenden Stellen legen.

Alternativ hilft ein Tee-Aufguss:

  • Drei Teelöffel Giersch

  • 250 ml kochendem Wasser übergießen

  • Zehn Minuten ziehen lassen

Die beste Wirkung erhalten Sie, wenn Sie bis zu drei Tassen pro Tag trinken. Den Giersch erkennt man an einem kantigen Stängel und dreiteiligen Blättern mit gekerbtem Rand. Seine Blüten sind klein und weißlich. Zu finden ist er von Mai bis September in der Nähe von Flüssen, an Bachläufen und in halbschattigen Gärten.

Wildkräuter zur Schmerzlinderung

Frau liegt auf dem Sofa und hat Bauchschmerzen
Heilkräuter können unterschiedliche Schmerzen lindern. Foto: iStock/ Liubomyr Vorona

Waldmeister gegen Kopfschmerzen

Das in dem Wildkraut enthaltene Kumarin fördert die Durchblutung des Kopfes und wirkt sowohl krampflösend als auch gefäßerweiternd. Das Kraut hat einen geraden, vierkantigen Stängel und lanzettförmige Blätter, die spitz auslaufen. Sammeln können Sie Waldmeister vor allem von April bis Mai in Laub- und Mischwäldern.

Tipp: Die getrockneten Blätter zum Beispiel in ein Duftkissen einnähen und mit ins Bett nehmen.

Schafgarben-Tee tut dem Bauch gut

Die im Kraut enthaltenen Bitterstoffe regen Galle, Leber und Magen an. Als Tee fördert Schafgarbe somit die Verdauung, wirkt durch sein ätherisches Öl zudem krampflösend und entzündungshemmend, lindert dadurch Bauchweh.

Die Schafgarbe dazu in voller Blüte zur Mittagshitze ernten. Dann ist das ätherische Öl in der Pflanze am kräftigsten. Das Kraut bündeln, zum Trocknen kopfüber an einen gut belüfteten, schattigen Platz hängen. Für einen Tee zwei Teelöffel getrocknetes Kraut in einer Tasse mit Wasser überbrühen. Zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen.

Beinwell-Salbe bei Muskelschmerzen

Um müde und schmerzende Glieder wieder zu beleben, können Sie eine selbstgemachte Beinwell-Salbe zur Hilfe nehmen:

  • 100 Gramm Wollwachs-Alkoholsalbe im Wasserbad erwärmen

  • Zwölf Gramm zerkleinerte Beinwellwurzel (erhältlich in der Apotheke) dazugeben.

  • Mehrere Tage zugedeckt ziehen lassen.

  • Erneut im Wasserbad erwärmen, bis die Wurzelstücke absinken und anschließend filtern.

Bei Bedarf zwei- bis dreimal täglich auftragen.

Bitterstoffe für die Leber

Mariendistel
Die Mariendistel ist bekannt für ihre Leber schützenden Eigenschaften und wird oft zur Unterstützung bei Lebererkrankungen eingesetzt. Foto: iStock / Marina Denisenko

Mariendistel-Tee unterstützt die Leber

Mariendistel ist ein wirksames Leberheilmittel, ist sogar synthetischen Substanzen überlegen und wird lebensrettend bei Vergiftungen mit Knollenblätterpilz, der die Leber zerstört, eingesetzt. Für einen leberstärkenden Tee fünf Gramm der Samen zerstoßen, in einer Tasse mit Wasser überbrühen, 15 Minuten ziehen lassen.

Heilkräuter bei zu hohem Blutdruck

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Video: Glutamat

Bärlauch bei Bluthochdruck

Bärlauch enthält Schwefelstoffe, die unsere Blutfettwerte regulieren, das Blut verdünnen und die Gefäßwände entspannen. Besonders köstlich schmeckt Bärlauch als Pesto oder in Frühlingssalaten. Das Heilkraut erkennen Sie an dem knoblauchähnlichen Geruch und an den länglich-ovalen Blättern mit matter Unterseite. An jedem Stiel befindet sich nur ein Blatt. 

Vorsicht: Das giftige Maiglöckchen sieht ähnlich aus, hat aber an jedem Stiel zwei Blätter! Die Sammelzeit für die Heilpflanze ist von März bis Mai vor allem in Auwäldern oder halbschattigen Laubwäldern.

Mit Heilkräutern das Herz stärken

Weißdorn im Garten
Weißdorn wird traditionell zur Unterstützung der Herzgesundheit verwendet und kann die Herzfunktion sowie die Durchblutung fördern. Foto: iStock / s-cphoto

Weißdorn für das geschwächte Herz

Die Blüten und Blätter des Weißdorns stärken und schützen unser Herz und helfen bei leichten Herzrhythmusstörungen. Für einen Tee ein bis zwei Teelöffel Weißdornblüten mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen, abseihen und täglich davon ein bis drei Tassen in kleinen Schlucken trinken.

Zu erkennen ist die Heilpflanze an seinen üppigen weißen Blüten im Frühling und später an seinen roten Früchten. Sammeln können Sie den Weißdorn im Mai und Juni, vor allem an Waldrändern oder in Hecken und Gärten.

Häufige Fragen zu Wildkräutern:

Wir haben die meistgestellten Fragen rund um Wildkräuter für Sie beantwortet:

Welche Kräuter sind Wildkräuter?

Wildkräuter sind Pflanzen, die in der Natur wild wachsen, ohne gezielt angebaut zu werden. Sie gedeihen auf Wiesen, in Wäldern, an Wegrändern und anderen natürlichen Standorten.

Welche Heilkräuter gibt es in Deutschland?

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Heilkräutern, die in der traditionellen und modernen Naturheilkunde verwendet werden. Einige der bekanntesten Heilkräuter sind Johanniskraut, Kamille, Brennnessel, Schafgarbe und Spitzwegerich.

Welche Wildkräuter kann man roh essen?

Einige Wildkräuter können roh gegessen werden, darunter Gänseblümchen, Löwenzahn und Wiesenschaumkraut. Es ist jedoch wichtig sicherzustellen, dass man die Kräuter richtig erkennt und keine giftigen Pflanzen sammelt. Eine genaue Identifizierung ist daher unerlässlich.

Welche Kräuter heilen was?

Die heilenden Eigenschaften der verschiedenen Kräuter sind vielfältig. Zum Beispiel kann Kamille bei Magen-Darm-Beschwerden und zur Beruhigung eingesetzt werden, während Brennnessel entzündungshemmend wirkt und reich an Vitaminen ist. Die spezifischen Anwendungsgebiete und Wirkungen der Kräuter variieren jedoch und sollten vor der Verwendung recherchiert werden.