Eloy de Jong: "Ohne Mama hätte ich mein Schicksal nicht ertragen"
Der Sänger Eloy de Jong (45) spricht im Interview über seine schwere Kindheit und erzählt, wie sehr ihm seine Mutter damals geholfen hat.
"Ohne sie hätte ich mein Schicksal nicht ertragen. Meine Mutter war immer für mich da", sagt Eloy über Mutter Leni (81). Behutsam hilft er ihr in das Boot, mit dem wir über die "Oude gracht" (auf Deutsch: alte Gracht) in Utrecht schippern. Neue Post ist mit den beiden unterwegs, als der Schlagerstar (aktuelles Album 'Kopf aus - Herz an') davon spricht, wie ihm seine Mutter auch in schlimmen Zeiten immer beistand.
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Was liebst du besonders an deiner Mutter?
Mama hat mich gelehrt, was Liebe ist. Meine Jugend war nicht einfach. Ich hatte eine sehr schwierige Beziehung zu meinem Vater. Er gab mir das Gefühl, nichts wert zu sein. Er hat mich zwar nie körperlich misshandelt oder geschlagen, aber er hat mich mit Worten verletzt. Mama hat mir die Liebe geschenkt, die mein Vater mir nie gab.
Was glaubst du, warum er so zu dir war?
Er war sehr konservativ. Und ich war immer schon anders als andere Jungs. Als Teenie habe ich getanzt, ich war sogar niederländischer Jugendmeister in lateinamerikanischen Tänzen. Irgendwann, als junger Mann, habe ich dann gemerkt, dass ich schwul bin. Das war für ihn ganz schlimm.
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Was sagte deine Mutter, als du ihr von deiner Liebe zu Männern erzählt hast?
Ich weiß es noch genau: Das war spät am Abend, meine Mutter lag schon im Bett. Ich habe sie gefragt: "Mama, darf ich dir etwas erzählen?" Sie sagte: "Ist es vielleicht, dass du auf Männer stehst?" Ich sagte: "Ja, das stimmt." Und in dem Moment fing Mama an zu weinen. Nicht, weil sie traurig war, dass es so ist. Sondern weil sie traurig war, dass ich so lange mit diesem Geheimnis herumgelaufen bin. Dann hat sie mich in den Arm genommen und mir gesagt, dass sie mich liebt.
Hast du dich deinem Vater noch angenähert?
Ich habe immer gehofft, dass wir uns eines Tages aussprechen würden. Dass wir uns eines Tages vertragen würden. Aber dazu ist es nie gekommen. Er ist gestorben, als ich 23 war - und es kam nie zu einer Versöhnung. Und als er starb, konnte ich nicht weinen.
Wie denkst du heute über ihn und das, was damals war?
Ich liebe meinen Vater trotz allem. Das habe ich immer getan. Manchmal glaube ich, dass er heute vom Himmel auf mich schaut - vielleicht ist er ja jetzt doch ein bisschen stolz auf mich ...