Gewohnheiten ändern: So überlisten Sie Ihr Unterbewusstsein
Unerwünschte oder sogar schlechte Gewohnheiten halten sich oft hartnäckig. So schaffen Sie es, sie zu ändern.
Beim Fernsehen wandert die Hand wie ferngesteuert in die Schale mit den Gummibärchen. Im Kaufhaus lassen wir auf dem Weg zum Aufzug automatisch die Treppe links liegen. Und ohne darüber nachzudenken, knabbert man schon wieder an den Nägeln oder zündet sich eine Zigarette an. Dabei wollten wir doch weniger naschen, uns mehr bewegen und überhaupt gesünder leben!
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Doch die Macht der Gewohnheit ist stark, das wissen wir alle. Viele Abläufe starten unterbewusst wie ein Hamsterrad, aus dem wir nur schwer herauskommen.
Darum mag unser Gehirn alle Angewohnheiten so gern
Das liegt daran, dass unser Gehirn Gewohnheiten mag, weil sie so entlastend sind. Denn: "Durch gewohnheitsmäßiges Verhalten können wir bei vielen alltäglichen Aufgaben beinahe gedankenlos agieren", sagt Dipl.-Psychologin und Autorin Natalie Wintermantel ('Schnecken sind nicht langsam, sie schätzen nur das Leben', tredition-Verlag). So müssen wir zum Beispiel beim Hausputz nicht über jeden Handgriff nachdenken und haben den Kopf frei für wichtigere Themen.
Erfahren Sie hier, ob Sie zu viel Zucker zu sich nehmen (Artikel geht unten weiter):
Leider unterscheidet das Gehirn aber nicht die guten von den schlechten Angewohnheiten, sodass diese genauso automatisch ablaufen - oft sogar besonders hartnäckig. Denn wenn man abends etwa zu Gummibärchen greift, werden Glückshormone ausgeschüttet. Und der Zusammenhang von Zucker und Glück am Abend ist irgendwann so tief in unserem Unterbewusstsein gespeichert, dass der Körper in dieser Situation von ganz allein immer wieder danach verlangt.
Alte Gewohnheiten ändern und durch bessere ersetzen
Wir leben also alle mit einem Gewohnheitstier, das unsere guten Vorsätze ständig sabotiert! Doch man kann es überlisten: "Dabei helfen kleine Schritte, die wir aber besonders am Anfang ganz bewusst gehen müssen", sagt die Psychologin. Sonst rutschen wir nämlich sofort wieder in die Routine des Hamsterrads. Das heißt: Wir müssen merken, wenn uns die Gewohnheit steuert, auch wenn sie es noch so beiläufig tut.
Dann sollten wir uns daran erinnern, warum wir sie loswerden wollen und am besten gleich eine neue, gute Angewohnheit aufbauen. Kauen Sie zum Beispiel statt der Gummibärchen ein Fruchtkaugummi oder nehmen Sie ab sofort generell die Treppen, wenn Sie nur ein bis zwei Stockwerke gehen müssen. Wichtig: Bleiben Sie konsequent! Es dauert mehrere Wochen, bis eine neue Gewohnheit sich festigt.
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Quelle: Fernsehwoche