Liane Forestieri verrät: So geht es für Julia bei 'Lena Lorenz' weiter
Liane Forestieri spielt in der ZDF-Hebammenserie 'Lena Lorenz' die beste Freundin der Hauptdarstellerin. Was sie an ihrer Rolle besonders schätzt und wie diese auf den Kinderwunsch des Partners reagiert, verrät sie im Interview.
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Liane Forestieri (47) spielt in der Heimatfilm-Serie ‚Lena Lorenz‘ Julia Obermaier, die beste Freundin von Hebamme Lena. Im Interview erzählt sie, vor welchen Herausforderungen ihre Figur in den neuen Folgen steht.
Liane Forestieri stammt aus Kempten im Allgäu
Liebenswert: Sie stammen aus Kempten im Allgäu, ‚Lena Lorenz‘ wird in Berchtesgaden und Umgebung gedreht. Beide Orte bestechen durch eine traumhafte Bergkulisse. Wie ist es für Sie, wenn Sie für die Rolle der Julia zum Drehort reisen? Kommen da Heimatgefühle auf?
Liane Forestieri: Auf jeden Fall. Süden ist Heimat. Es ist jedes Mal wieder eine Freude, dahin zu fahren. Gerade um die Jahreszeit Frühling, dieses Grün, dieses ganz frische, zarte Grün – also das ist so unfassbar schön, es macht wirklich Spaß. Und wir haben auch so schöne Drehorte und Seen.
Was bedeutet Heimat für Sie?
Heimat ist natürlich immer da, wo die Menschen sind, die man liebt. Aber was ich am Süden mag, das sind die Farben. In Berlin zum Beispiel finde ich die Farben nicht so warm. (Hinweis der Redaktion: Liane Forestieri lebte von 2002 bis 2015 mit ihrer Familie in Berlin) Ich finde hier die Kontraste schärfer, ich kann es gar nicht richtig beschreiben, es ist irgendwie so, dass das Licht einfach wärmer ist. Und das verbinde ich schon sehr mit Heimat. Ein Nordlicht sagt wahrscheinlich ganz was anderes. (lacht)
Sehen Sie hier das Drama bei 'Lena Lorenz' (Der Artikel geht unter dem Video weiter):
Freundschaften sind für Liane Forestieri wichtig
In der neuen Folge von ‚Lena Lorenz‘, die am 24. März ausgestrahlt wird, schenken Sie Ihrer besten Freundin Lena zum 40. Geburtstag ein selbstgestaltetes Heft mit Gutscheinen. Sind Sie privat auch ein Freund von Gutscheinen? Oder was schenken Sie gerne?
Oh, schwierige Frage. Kommt wahrscheinlich drauf an. Ich kann mir schon vorstellen, mal einen Gutschein zu schenken. Ich habe aber noch nie einen Gutschein eingelöst. Ich würde lieber etwas anderes schenken. Und ansonsten schenke ich dann Freundinnen oftmals etwas, was sie sich selber irgendwie nicht leisten würden oder wo sie sagen ‚Das mache ich nicht‘ oder ich koche für sie. Ein schönes Buch ist auch ein tolles Geschenk.
Haben Sie eine beste Freundin?
Also ich habe drei beste Freundinnen, würde ich sagen. Eine begleitet mich seit der dritten Klasse und die andere ist auch schon über fast 30 Jahre in meinem Leben. Es fühlt sich mehr wie Schwestern an, finde ich. So habe ich das auch als Julia versucht - also dass sie mehr wie so eine Schwester für Lena ist, vom Gefühl her.
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Rituale von Julia Obermeier und Lena Lorenz
Also dass Sie selbst solch schöne Freundschaften haben, hilft Ihnen dabei, sich in die Rolle der Julia einzufinden?
Ja total!
Julia und Lena pflegen in der Serie oft kleine Freundschaftsrituale – zum Beispiel tragen sie gemeinsam Gesichtsmasken auf. Haben Sie auch feste Rituale mit Ihren Freundinnen?
Jetzt nicht mehr so, aber ich hab‘ früher Rituale gehabt, zum Beispiel dass man zusammen in der Badewanne saß und alles bequatscht hat und man in einem Bett schlief. Zum Corona-Anfang war die ganze Familie meiner Freundin weg und mein Mann war auch nicht da und dann haben wir sozusagen hier zu dritt mit meiner Tochter ein verlängertes Wochenende bei uns verbracht, sie ist einfach bei uns geblieben ist – sie kam vorbei zum Essen und ist drei Tage nicht mehr nach Hause gegangen. Es war sehr kuschelig, wir haben ganz schön geschlampt, aber man konnte auch nichts machen. Wir haben gekocht, ferngesehen, gequatscht, geschlafen, dann wieder aufgestanden. Also wir haben das gemacht, was wir als Teenager eigentlich auch gemacht haben. Halt nur, dass wir ein bisschen älter sind.
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'Lena Lorenz': Marlon wünscht sich ein Kind von Julia
Wie alt ist denn Ihre Tochter mittlerweile?
Sie ist 14.
Und ihr Sohn?
Der ist 20.
Apropos Kinder – Julias Partner Marlon in ‚Lena Lorenz‘ wünscht sich bald auch ein Kind. Wie reagiert Julia denn darauf?
Ich glaube, die hat Angst vor der Verantwortung. Sie kann sich das für sich nicht mehr vorstellen. Und sie hat ja eigentlich schon ein Kind bekommen und nicht ohne Grund zur Adoption freigegeben. Die hatte einfach Angst. Und hat dann gesagt: „Nee, das kriege ich irgendwie nicht hin.“
Und wie würden Sie die Situation von Lena einschätzen? Sie ist ja eigentlich noch in Trauer gefangen. Ist sie schon bereit für jemand neuen oder für eine neue Liebe?
Ich glaube, vom Kopf her ist sie noch nicht so weit. Und man hat ja auch so gesellschaftliche Sachen im Kopf. Trotzdem kann man sich ja nicht aussuchen, wann man jemanden trifft, den man gut findet. Ich glaube, da ist sie so ein bisschen darin gefangen. Ich glaube, dass es unterschiedliche Ebenen gibt. Es gibt wahrscheinlich so eine Gefühlsebene, wo man sich vielleicht gesehen sieht und den Verstand, der das Ganze reglementiert, der dann sagt, das darf ja nicht sein und ich will es auch gar nicht. Aber irgendwie passieren ihr trotzdem Sachen. Julia versucht ja auch mit ihr zu reden: „Hey, schau doch einfach mal und man muss ja nicht entscheiden sofort, also sie muss den ja nicht sofort heiraten.“ Aber ich glaube, da gibt es feste Vorstellungen wie sowas abzulaufen hat. Ich meine, das ist ja auch das Leben: Es macht, was es will. Wann es will. Man, das ist ja echt eine philosophische Frage! (lacht)
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Worauf können sich die Fans in der neuen Staffel freuen?
Was das Schöne an so einer Serie ist, ist, dass man die Figur begleitet auf ihrem Weg. Und das finde ich schön, dass man irgendwie zuguckt, was sie für Entscheidungen trifft. Manchmal mag man sie und manchmal mag man sie nicht – so ist es im echten Leben ja auch, wie bei Freunden, in bestimmten Umständen, das hat etwas Verbindendes.
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Julias Liebesleben ist ja eher turbulent. Wie ist es denn bei Ihnen privat?
Bei mir ist es anders. Ich bin seit vielen, vielen Jahren mit dem gleichen Mann zusammen.
"Das mag ich an ihr"
Gut, in den wenigsten Fällen ist ja auch so wie bei der Julia.
Also: Sie will ja eigentlich. Sie liebt diesen Marlon ja auch und trotzdem lässt sie ihn frei, weil sie merkt, sie kann ihm nicht geben, was er will. Sie könnte auch einfach sagen „Hey, nee, ich mach da jetzt weiter, weil es läuft ja“. Aber dann sagt sie sich, nein, das stimmt irgendwie nicht. Das mag ich total an ihr: Dass sie nicht den einfachen Weg wählt, dass sie lieber Liebeskummer hat. Und da gehört viel Disziplin dazu und viel Mut und Kraft – ich liebe diese Figur!
In der ersten neuen Folge von ‚Lena Lorenz‘ sieht es so aus, als ob Julia die Anti-Baby-Pille heimlich nimmt - doch dann ist sie doch ehrlich und sagt es Marlon.
Diesen Moment hätte ich tatsächlich noch länger hinauszögern können. Also ich als Julia. Gut, man hat nur gewisse Szenen zur Verfügung, aber da hätte ich sie mehr hadern lassen. Oder auch mehr kämpfen lassen: Sage ich es, sage ich es nicht? Aber trotzdem würde natürlich am Ende die Entscheidung kommen: Hey, nee, das machen wir nicht. Und das mag ich auch an ihr, dass sie da sagt: Ich höre auf mich, dass sie da vielleicht nicht korrekt ist, aber eben dadurch auch so menschlich wird.
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Für Liane Forestieri gibt es nichts Schöneres als Kinderlachen
Was macht das Leben für Sie liebenswert?
Glück ist für mich, wenn ich jetzt rausgehe und Krokusse und Schneeglöckchen im Garten stehen sehe. Oder wenn die Sonne ins Fenster reinscheint und man merkt, es wird wieder heller. Das sind so Momente, die mich total berühren. Es können auch kleine Begegnungen sein, wenn jemand freundlich ist oder wenn jemand einen im Verkehr vorlässt. Also es sind diese kleinen Sachen, nicht die großen Sachen. Oder wenn die Kinder lachen. Ich weiß, das klingt klischeemäßig, aber es gibt einfach nichts Schöneres, als die lachen zu hören.
Und worauf freuen Sie sich, wenn die Pandemie vorbei ist?
Wenn man so alte Filme sieht, in denen Leute dicht gedrängt in einer Bar stehen und sich ins Ohr schreien oder man aus einem Glas trinken kann. Man denkt mittlerweile immer nur so ‚Urgh‘. Ich wünsche mir, dass es irgendwann wieder geht, sich nahe zu kommen. Ich glaube, wir sind nicht dazu gemacht, mit Abstand und Distanz zu leben. Freunde in den Arm nehmen, Grölen, auf so etwas freue ich mich.
Mittlerweile fühlt es sich ja komisch an, jemanden zur Begrüßung in den Arm zu nehmen.
Ja, und man hat immer ein leichtes Zögern im Hinterkopf - auch wenn man gerne möchte. Wobei ich auch sagen muss, im Supermarkt zum Beispiel, wenn die Leute da einfach ein bisschen Abstand halten, das kann bleiben. (lacht) Es gibt so bestimmte Situationen, da ist Raum um einen herum auch angenehm, also asiatisch angenehm. Das genieße ich schon. Aber alles wird gut!
Vielen Dank für das Gespräch!
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